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vom 18.01.2021, aktuelle Version,

Südtiroler PISA-Ergebnisse

Die Autonome Provinz Bozen – Südtirol nahm 2003 erstmals an der PISA-Studie teil und strebte ein eigenes regionales Teilergebnis als adjudicated region an. Die Auswertung erfolgte durch das dem italienischen Unterrichtsministerium (damals: Ministero della Pubblica Istruzione) zugehörige INVALSI in Frascati. Die Ergebnisse wurden im Anhang B des internationalen Berichtes[1] sowie in einem eigenen Bericht für die Schule in Südtirol, den das INVALSI ausgearbeitet hat, dargelegt[2]. Auffallend sind stets erhebliche Unterschiede zwischen den Schulen der drei Sprachgruppen.

Südtiroler Ergebnis 2003

Obwohl das Schulamt Bozen noch vor der Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse auf die beschränkte Aussagekraft der PISA-Studie hingewiesen hatte, erregten die Ergebnisse einiges Aufsehen in der Lokalpresse. In einzelnen Teilbereichen hatte Südtirol 2003 sogar den PISA-Weltmeister Finnland geschlagen. Allerdings umfasste die Stichprobe keine Jugendlichen, die nach Erfüllung der damals neunjährigen Schulpflicht bereits aus der Schule ausgeschieden waren, und es wurden auch sonstige Zweifel an der Methodik der Untersuchung geäußert.

Südtiroler Ergebnis 2006

Bei der PISA-Studie 2006 konnten die Schulen in Südtirol wiederum gute Ergebnisse erzielen.[3] Diesmal fiel durch die Einführung der Bildungspflicht bis 18 Jahre in Italien die Stichprobe repräsentativer aus. Der Einfluss des sozio-ökonomischen Hintergrundes der Schüler auf die Schülerleistungen schien geringer als in den meisten anderen Ländern ausgeprägt zu sein, was mit dem allgemeinen Wohlstand in Südtirol zu erklären sein dürfte.[4]

Südtiroler Ergebnis 2009

Die Ergebnisse im Lesen entsprachen (490) in etwa dem OECD-Durchschnitt, waren aber um 12 Punkte niedriger als 2006. Bemerkenswert war vor allem, dass in der deutschen Schule in Südtirol nur 15,9 % der Schüler auf Kompetenzniveau 1 oder darunter lagen und damit der von der EU angepeilte Wert von 15 % fast erreicht wurde. Auffällig war auch, dass der Unterschied zwischen Mädchen und Buben größer ausfiel als in den meisten anderen Regionen und Staaten.[5] Die Ergebnisse in Mathematik (519 in der deutschen Schule)[6] und in den Naturwissenschaften (513)[7] lagen deutlich über dem OECD-Durchschnitt.

Südtiroler Ergebnis 2012

2012 konnten die deutschen Schulen ihre Ergebnisse in den Bereichen Lesekompetenz (503) und naturwissenschaftliche Grundbildung (530) im Vergleich zu 2009 verbessern, in Mathematik um einen Punkt. Damit lagen die Ergebnisse in allen Bereichen deutlich über dem OECD-Durchschnitt. In Mathematik lagen in der deutschen Schule nur 15,4 % der Schüler auf Kompetenzniveau 1 oder darunter, womit der von der EU angepeilte Wert von 15 % fast erreicht wurde. In der Lesekompetenz wurde dieser Wert unterschritten: Er lag bei 13,2 %. Zum ersten Mal wurden bei einem Teil der Testteilnehmer auch die Kompetenzen in „financial literacy“ (Grundbildung im Finanzbereich) erhoben. Ebenso neu war, dass an elf Schulen deutscher Unterrichtssprache ein computerbasierter Test im digitalen Lesen, im Problemlösen und in Mathematik vorgenommen wurde.[8]

Südtiroler Ergebnis 2015

Der Fokus des Tests 2015 lag auf Naturwissenschaften. Südtiroler Schüler erzielten in diesem Bereich wie auch in Mathematik im staatsweiten Vergleich sehr gute Ergebnisse und lagen auch signifikant über dem OECD-Durchschnitt. Im Bereich Lesekompetenz gab es hingegen keinen statistisch signifikanten Unterschied zum OECD-Schnitt.

Südtiroler Ergebnis 2018

Schwerpunkt von PISA 2018 war die Lesekompetenz. In allen Bereichen erzielten Südtiroler Schüler Ergebnisse, die signifikant über dem OECD-Durchschnitt lagen.

Einzelnachweise

  1. OECD, Learning for tomorrow’s world. First results from PISA 2003. Paris: OECD 2004
  2. Siniscalco, Maria Teresa (Hrsg.): Das Kompetenzniveau der Fünfzehnjährigen im Bereich der Mathematik, des Lesens, der Naturwissenschaften und des Problemlösens. PISA 2003. Ergebnisse Südtirols. Bozen: Pädagogisches Institut (2005)
  3. Das Kompetenzniveau der Fünfzehnjährigen im Bereich der Naturwissenschaften, des Lesens und der Mathematik. PISA 2006. Ergebnisse Südtirols. Hrsg. von Maria Teresa Siniscalco und Rudolf Meraner, Bozen 2009 (http://www.schule.suedtirol.it/pi/themen/documents/pisa2006/PISA2006deutsch.pdf)
  4. Vgl. Rudolf Meraner: Schule muss nicht die soziale Selektion fördern – Befunde und Analysen am Beispiel der deutschen Schule in Südtirol. In: Erziehung und Unterricht 158 (2008), S. 607–615
  5. Bernhard Hölzl u Gabriella Kustatscher: Lesekompetenz: Ergebnisse und Entwicklungen in Südtirol. In: PISA 2009. Ergebnisse Südtirols. Risultati dell’Alto Adige. Hrsg. von Maria Teresa Siniscalco und Rudolf Meraner, Bozen 2011, S. 37 ff. (auch: http://www.schule.suedtirol.it/pi/themen/documents/Pisa2009.pdf)
  6. Marta Herbst e Paolo Lorenzi: La competenza matematica. In: PISA 2009. Ergebnisse Südtirols. Risultati dell’Alto Adige. Hrsg. von Maria Teresa Siniscalco und Rudolf Meraner, Bozen 2011, S. 145 ff (auch: http://www.schule.suedtirol.it/pi/themen/documents/Pisa2009.pdf)
  7. Franz Hilpold u. Francesco Magno: Naturwissenschaftliche Kompetenz. In: PISA 2009. Ergebnisse Südtirols. Risultati dell’Alto Adige. Hrsg. von Maria Teresa Siniscalco und Rudolf Meraner, Bozen 2011, S. 165 ff (auch: http://www.schule.suedtirol.it/pi/themen/documents/Pisa2009.pdf)
  8. http://www.provinz.bz.it/news/de/news.asp?news_action=4&news_article_id=471843