Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 24.11.2020, aktuelle Version,

Samuel Jenny

Georg Feurstein: Büste Samuel Jenny (1902)

Samuel Jenny (* 1. Januar 1837 in Hard (Vorarlberg); † 13. September 1901 ebenda) war ein österreichischer Unternehmer und Altertumsforscher.

Leben

Die Familie reformierten Glaubens stammte aus der ehemals reichsten Schweizer Gemeinde Ennenda im Kanton Glarus. Samuel Jennys Vater Melchior hatte mit seinen Glarner Schwägern Friedrich und Dietrich Schindler 1825 in Hard sowie später auch in Kennelbach und Lauterach (beide bei Bregenz in Vorarlberg) Textilfabriken gegründet. Samuel heiratete 1861 Maria Schindler, die Tochter Dietrich Schindlers. Er erhielt Privatunterricht und studierte ab 1855 Chemie am k.k. Polytechnischen Institut in Wien. 1858 wurde er an der Universität Jena promoviert.

Jenny übernahm 1867 die väterliche Färberei und Handdruckerei in Hard sowie die mechanische Weberei in Lerchenau (Ortsteil von Lauterach bei Bregenz). Er modernisierte den Maschinenpark der Produktionsanlagen und weitete das Absatzgebiet erheblich aus. Jenny widmete sich intensiv öffentlichen Aufgaben in der Vorarlberger Handelskammer, im Eisenbahnrat und innerhalb der evangelischen Gemeinde sowie im Vorarlberger Musikverein und bei der Betreuung der Altertümer. Er stellte namhafte Beträge für den Bau der ersten reformierten Kirche und der Schule zur Verfügung und regte den Neubau des Vorarlberger Landesmuseums an, zu dem er selbst einen hohen Betrag beisteuerte.[1]

Rekonstruktionsskizze von Brigantium (Zivilstadt auf dem Ölrain)
Ausgrabungsplan der Zivilstadt auf dem Ölrain

Ab 1864 erforschte er das römische Bregenz (Brigantium) und legte wesentliche Teile davon, u. a. die römische Zivilsiedlung auf dem Ölrain, frei. Er grub später auch in Pettau (Mosaikfußböden) und Oberlaibach im heutigen Slowenien und bereiste zu Studienzwecken Umbrien, Pompeji und Ägypten. Die Kosten für seine Ausgrabungen trug Jenny größtenteils selbst.[1] 1868 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung.[2]

Man ernannte Samuel Jenny 1875 zum k.k. Konservator und Korrespondenten der K.K. Zentralkommission für Kunst und historische Denkmale. Ab 1890 trug er den Titel eines Kaiserlichen Rates.

Abstammungsliste

  1. Melchior Jenny (* 1785 in Ennenda; † 1863 in Hard), Fabrikant; verheiratet mit Tochter des Samuel Schindler[3] (1762–1830)
    1. Samuel Jenny (* 1837 in Hard; † 1901 in Hard), Industrieller und Altertumsforscher; ⚭ 1861 Maria Schindler (Tochter von Dietrich Schindler, dem Geschäftspartner seines Vaters)

Veröffentlichungen

Literatur

Commons: Samuel Jenny  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Jenny, Samuel (1837-1901), Industrieller und Altertumsforscher. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 107.
  2. Verein für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, Statuten und Mitgliederverzeichnis vom Dezember 1868: Stadtarchiv Lindau, B II/85/4, Acten des Stadtmagistrats, Betreff Bodensee-Geschichts-Verein, Tit. IV., Cap. 11, Fach 85, Act 4.
  3. Samuel Schindler war der Vater der beiden Geschäftspartner Melchiors: Friedrich und Dietrich Schindler s. o.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Büste Samuel Jenny, von Georg Feurstein, 1902, weißer Marmor Vorarlberg museum Eigenname vorarlberg museum Ort Bregenz , Vorarlberg, Austria Koordinaten 47° 30′ 15,84″ N, 9° 44′ 48,01″ O Gegründet 1857 Website Vorarlberg Museum website Normdatei : Q2533480 VIAF : 124303291 ISNI : 000000012242622X ULAN : 500305630 GND : 18871-2 LCCN : n50051186 WorldCat institution QS:P195,Q2533480 Selbst fotografiert Photo: Andreas Praefcke
Public domain
Datei:Büste Samuel Jenny 1902 VLM.jpg
Samuel Jennys Plandokument der in der römischen Zivilsiedlung "Auf dem Ölrain" in Bregenz freigelegten Steinbauten. Scan aus Elmar Vonbank, Helmut Swozilek (Hrsg.): Das römische Brigantium. C Bregenz 20. Juli - 30. September 1985. Vorarlberger Landesmuseum, Bregenz 1985, (= Ausstellungskatalog des Vorarlberger Landesmuseums, Nr. 124). Samuel Jenny
Public domain
Datei:City plan details of the Roman Brigantium, Bregenz-Ölrain by archeologist Samuel Jenny.jpg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Rekonstruktionsskizze d. römischen Brigantium, Hafen, Oberstadt, und Siedlung auf dem Ölrain in Bregenz/Österreich, gezeichnet von Samuel Jenny, spätes 19. Jahrhundert. Scan aus Michaela Konrad: Das römische Gräberfeld von Bregenz - Brigantium. Beck, München 1997, (= Münchener Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte, Bd. 51) S. 22. Samuel Jenny
Public domain
Datei:Rekonstruktionsskizze brigantium s. jenny.jpg