Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 07.02.2022, aktuelle Version,

Sancta Maria in Paradyso

Klosterruine Riederberg

Das Kloster Sancta Maria in Paradyso (auch: Klosterruine Riederberg oder Sankt Laurentius im Paradies) ist eine Klosterruine im niederösterreichischen Wienerwald, Gemeinde Tullnerbach, ganz am Rand des Gemeindegebiets an der Grenze zu Sieghartskirchen.

Geschichte

Bereits im 14. Jahrhundert wird mehrmals eine St.-Laurentius-Kirche genannt. Gabriel von Verona, damals Vikar der österreichischen Ordensprovinz, gründete auf Grund einer Schenkung durch die Habsburger um 1440, nach anderen Quellen nach 1460 an der Stelle ein Franziskaner-Observantenkloster. Die einschiffige, spätgotische Kirche war der Mutter Gottes und dem hl. Laurentius geweiht und wurde nach einem Brand im Jahre 1509 etwas umgebaut. Am 26. September 1529 zerstörten Türken das Kloster mit der Kirche, wobei sie 22 Klosterbrüder töteten. Sowohl die Kirche als auch das Kloster wurden nicht wieder aufgebaut.

Beschreibung

Von der ehemaligen Klosterkirche sind noch bauliche Reste des Langhauses und geringe Reste des Chors obertägig erhalten. Das Langhaus war mit einem dreijochigen Ziegelgewölbe versehen, wovon noch Teile der Gewölbeansätze erhalten sind. Vermutungen über einen möglichen polygonalen Chorschluss wurden durch eine Ausgrabung im Jahr 2013 widerlegt. Vermutlich wurde in einer neuzeitlichen Bauphase eine runde Apsis an den Chor angestellt, wie erkennbare Baufugen erkennen lassen. Im Bereich des Westportals lassen sich zumindest zwei Bauphasen einer Westempore in Form von Balkenlöchern und nachträglich angebrachte Aussparungen für ein Gewölbe erkennen. Im Zuge der genannten Ausgrabung wurden auch zwei achteckige Säulensockel der Westempore aus Sandstein und Teile eines Ziegelfußboden in spicatum Muster freigelegt. Auf einer Abbildung im sogenannten Kronprinzenwerk von 1888 sind an der Nordwestecke des Langhauses noch Reste des angestellten zweistöckigen Klostergebäudes erkennbar. Östlich der Klosterkirche sind geringe Reste eines rechteckigen Nebengebäudes erkennbar. Am westlich des Langhauses gelegenen Steilhang befindet sich eine Substruktion und Reste eines Strebepfeilers.

Literatur

  • Dehio-Handbuch Niederösterreich südlich der Donau. Teil 2 M bis Z. Berger, Horn 2003, ISBN 3-85028-365-8, S. 2428–29.
Commons: Sancta Maria in Paradyso  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien