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vom 21.04.2022, aktuelle Version,

Schiebel Elektronische Geräte

Schiebel Elektronische Geräte GmbH
Rechtsform GesmbH
Gründung 1951
Sitz Wien, Osterreich Österreich
Leitung Hans Georg Schiebel (Aufsichtsrat)

Hannes Hecher (CEO)

Mitarbeiterzahl 120
Umsatz 25 Mio. EUR
Website www.schiebel.net
Camcopter S-100

Die Schiebel Elektronische Geräte GmbH ist ein österreichischer Hersteller von Minensuchgeräten und unbemannten Luftfahrzeugen mit Sitz in Wien-Margareten.

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1951 als Hersteller von Kleinst-Elektro(nik)teilen, wie zum Beispiel Mikroschaltern für Waschmaschinen, gegründet. Ab Mitte der 1980er-Jahre spezialisierte sich Schiebel auf die Entwicklung und Produktion von technologisch hoch entwickelten Minensuchgeräten und stieg nicht zuletzt aufgrund eines Großauftrages der amerikanischen Armee über 18.000 Minensuchgeräte dauerhaft zum Weltmarktführer auf. Seit Mitte der 1990er-Jahre werden auch Drohnen entwickelt und produziert. Der „Camcopter S-100“ ist ein unbemannt fliegender Mini-Helikopter, der mit verschiedenen Kameras und mit verschiedenen Waffensystemen ausgestattet werden kann.[1] Es kann zur Überwachung von Grenzen, Pipelines oder anderen Bodenobjekten eingesetzt werden und erhielt im Jahr 2005 den Adolf Loos Staatspreis Design und den „Mercur“ für die „Innovation des Jahres“.

2003 zählte das Unternehmen einen Umsatz von rund 10 Millionen Euro sowie etwa 100 Mitarbeiter. 2004 wurde mit dem Bau einer neuen Betriebsstätte in Wiener Neustadt begonnen, welcher von der öffentlichen Hand mit 1,3 Millionen Euro gefördert wurde, mit dem Ziel die serienmäßige Herstellung des Camcopters voranzutreiben.[2] Der neue Standort wurde im September 2006 offiziell in Betrieb genommen. Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich auf 150 Mitte 2006, auf über 200 im Jahr 2008 und wurde im Zuge der darauf folgenden Wirtschaftskrise wieder reduziert.[3]

2008 testete neben der indischen und pakistanischen auch die spanische Küstenwache die Flugeigenschaften der Drohne von Schiffen aus. Der Camcopter S-100 führte Starts und Landungen von einem kleinen Deck aus.[4] Die Behörden erkennen Vorteile in der Drohne zur Ortung von Schiffbrüchigen und im Bereich der Abschreckung und Überwachung im Kampf gegen Piraterie, sowie im Gewässer- und Grenzschutz.[5]

Im Herbst 2008 testete die deutsche Marine die Flugeigenschaften der Drohne. Der Camcopter absolvierte rund 130 Flüge in der Ostsee. Die Starts und Landungen erfolgten unter harten Bedingungen (Windgeschwindigkeiten von bis zu 40 Knoten). Das deutsche Verteidigungsministerium zeigte Interesse, den Camcopter für Aufklärungsmissionen auf See einzusetzen.[6]

Nachdem Ukraines Präsident Poroschenko am 12. September 2014 der OSZE den Einsatz von Drohnen erlaubte, um die Waffenruhe im Ukraine-Krieg zu überwachen, sollen bald unbewaffnete Drohnen (auch) von Schiebel in der Ost-Ukraine eingesetzt werden, um größere Gebiete in Echtzeit zu überwachen.[7]

Technik Camcopter

Der Camcopter kann – laut Aussage des Herstellers vom Juli 2016 – nur mit einer "dedizierten" Bodenstation betrieben werden, die Kommunikation erfolgt verschlüsselt und der Schlüssel wird laufend gewechselt. Dadurch ist Stören durch Jamming nicht möglich.[8] In Wien erfolgt die Entwicklung, im Werk in Wiener Neustadt erfolgt die Fertigung der Kohlefaserteile und der Schale und der Zusammenbau aus Teilen von rund 300 Zulieferfirmen, die ihren Sitz meist in Österreich haben. Sind alle Teile vorrätig, dauert die Herstellung einer Drohne 2 Wochen. Diese werden laut Eigenaussage nicht mit Waffen ausgerüstet und ausschließlich exportiert. (Stand Dezember 2015)[9] Eine Ausstattung mit Waffensystemen wie THALES Boden-Luft-Raketen ist möglich. Insofern könnte ein erfolgter Export nach Myanmar gegen das Waffen-Export-Embargo verstoßen haben. (August 2019)[10]

Niederlassungen

Die Betreuung des Weltmarktes wird durch vier Niederlassungen, stellvertretend für vier Weltregionen, wahrgenommen:

Einzelnachweise

  1. Militär zeit.de, 16. Oktober 2009 (abgerufen am 4. August 2010).
  2. Aufklärung dringend geboten, Zeitschrift Falter vom 24. Juli 2012.
  3. Kapitalerhöhung derstandard.at, 8. Oktober 2009 (abgerufen am 4. August 2010).
  4. CAMCOPTER® S-100 auf allen Weltmeeren (abgerufen am 30. Juni 2016).
  5. Leo Himelbauer: Schiebel-Drohne sucht Piraten und Schiffbrüchige. Hrsg.: Wirtschaftsblatt. Wien 24. April 2008 (wirtschaftsblatt.at (Memento vom 30. März 2016 im Internet Archive)).
  6. Christa Hiptmayr: Unbemanntes Flugobjekt. Hrsg.: Wochenmagazin Profil. Wien 27. Oktober 2008, S. 2.
  7. Poroschenko erlaubt Drohneneinsatz – Auch österreichische Drohnen im Einsatz, ORF.at 13. September 2014.
  8. Wettrüsten gegen Hobbydrohnen: Noch keine Regelung in Österreich, orf.at, 12. Juli 2016, abgerufen 12. Juli 2016.
  9. Wiener Drohnen als Millionengeschäft, orf.at, 20. Dezember 2015, abgerufen 20. Dezember 2015. – Mit Bildern aus der Produktion.
  10. UN Expert Calls for EU Investigation Into Austrian Firm That Sold Drones to Myanmar, auf myanmar-now.org

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Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war ( seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“ ). Dekorationen, Insignien und Hoheitszeichen in Verbindung mit / in conjunction with Grundsätzliche Bestimmungen über Verwendung des Hoheitszeichens sowie über die Fahnenordnung des Österreichischen Bundesheeres. Erlass vom 14. Mai 2018, GZ S93592/3-MFW/2018 . Bundesministerium für Landesverteidigung
Public domain
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Schiebel Camcopter S-100, taken during ILA 2006. Eigenes Werk User:Stahlkocher
CC BY-SA 3.0
Datei:Schiebel CAMCOPTER S-100.jpg