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vom 22.05.2022, aktuelle Version,

Schloss Wetzdorf

Schloss Wetzdorf
Schlosskapelle

Schlosskapelle

Staat Österreich
Ort Kleinwetzdorf, Osterreich Österreich
Erhaltungszustand renoviert
Geographische Lage 48° 30′ N, 15° 57′ O
Höhenlage 223 m ü. A.
Schloss Wetzdorf (Niederösterreich)

Schloss Wetzdorf liegt in Kleinwetzdorf in Niederösterreich. Zum Anwesen gehört die Gedenkstätte Heldenberg.

Geschichte

Ein Eberhard von Wecelendorf scheint 1190 als Zeuge auf. Der Ort dürfte zu Beginn des 14. Jahrhunderts landesfürstlicher Besitz gewesen sein, womit auch ein befestigter Hof angenommen werden kann, der in ein Festes Haus umgebaut wurde. Seit damals gibt es auch historische Unterlagen über die Besitzer. Nach häufigem Besitzerwechsel kam das Lehen 1630 an die Freiherren von Prösing und Wolf Sigmund Freiherr zu Prösing konnte die Herrschaft in freies Eigen umwandeln.

Herzogin Magdalena Sophie Eleonora von Schleswig-Holstein (1664–1720) erwarb 1714 das Schloss und ihr Erbe, Herzog Leopold von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg (1674–1744), ließ es in den Jahren 1726 bis 1728 großzügig barockisieren. Auch sein Schwiegersohn, Fürst Karl Thomas zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort (1714–1789), trieb den Ausbau voran. Nach weiteren Besitzerwechsel erwarb 1832 Joseph Gottfried Pargfrieder den Besitz und ließ es in den Jahren 1833 bis 1841 klassizistisch renovieren und die Parkanlage als Landschaftsgarten ausbauen.

1870 wurde hier die Franz-Josefs-Bahn (Wien – Budweis) erbaut, die Strecke trennte Schlossanlage vom Landschaftspark.

Heute gehört das Schloss der Privatstiftung der Industriellenfamilie Turnauer. 2005 fand hier die Niederösterreichische Landesausstellung „Im Zeichen des Kreises – 7000 Jahre bäuerliche Kultur in Niederösterreich“ statt.[1]

Anlage

Schloss und Kapelle

Der Schlossbau ist um drei Innenhöfe angelegt, der dritte Hof nur mehr L-förmig halb umfasst. Er ist von einigen Nebengebäuden (Meierhof, Orangerie[2]) umgeben. Zur Straße hin findet sich ein Löwentor.

Als Baudenkmal bedeutend ist insbesondere die Schlosskapelle, in der nördlichen Ecke des ersten Hofs, mit ihrem barocken Zwiebelturm (denkmalgeschützt).

Schlossgärten

Säulenhalle und Siegessäule am Heldenberg

Um das Schloss liegen mehrere Gärten,[3][4] die im 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in barocker bis klassizistischer Manier teils als Zier-, teil als englischer Landschaftsgarten angelegt wurden. Sie zeigen, trotz späterer Veränderungen und dem derzeit recht verwilderten Zustand, Spuren der originalen Anlagen. Die Staffagen und Gartenbauwerke sind teils völlig verfallen.[4]

Westlich des Schlosses zieht sich den Heldenberg hinauf ein weitläufiger Landschaftsgarten. Etwa 150 Höhenmeter über dem Schloss liegt am oberen Ende des Gartenareals die Gedenkstätte, 1849 von Pargfrieder als „patriotisches Mausoleum“[5] angelegt.

Die ganze Anlage ist ein durchaus eigentümliches Beispiel der Gartenkunst und ist als eines der bedeutendsten gartenarchitektonischen Denkmalen Österreichs im Denkmalschutzgesetz genannt (Nr. 14 im Anhang zu § 1 Abs. 12 DMSG).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jahrmann: NÖ Landesausstellung 2005 im Schloss Wetzdorf. Presseaussendung APA, OTS0026, 18. März 2000.
  2. Sanierung 2005 siehe etwa: Althaussanierung: Orangerie von Schloß Wetzdorf, Fotos auf der Firmenwebseite Simsek Bau GmbH, Großengersdorf; Beispiel Orangerie Schloß Wetzdorf, a-bau.at; beide abgerufen 22. November 2015.
  3. Eva Berger: Historische Gärten Österreichs: Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930. Band 1 Niederösterreich, Burgenland. Böhlau Verlag, Wien 2002, ISBN 978-3-205-99305-6, Kleinwetzdorf, Schloßgärten und Schloßpark und Kleinwetzdorf, Gedenkstätte, S. 312–316 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. 1 2 Géza Hajós; Matthias Cremer (Ill.): Historische Gärten in Österreich: vergessene Gesamtkunstwerke. Österreichische Gesellschaft für Historische Gärten, Böhlau Verlag Wien, 1993, ISBN 978-3-205-98095-7, Kleinwetzdorf – Schloßpark und Heldenberg, S. 74 ff. mit Plan der Anlage 1868 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Angabe Hajós 1993, S. 74