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vom 23.06.2022, aktuelle Version,

Sharon Dodua Otoo

Sharon Dodua Otoo (2016)
Sharon Dodua Otoo auf der LitCologne 2019

Sharon Dodua Otoo (* 1972 in London) ist eine britisch-deutsche[1] Schriftstellerin, Publizistin und Aktivistin mit ghanaischen Wurzeln. Im Jahr 2016 wurde Otoo mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet.

Leben

Sharon Dodua Otoos Eltern stammen aus Accra, der Hauptstadt Ghanas. Sie ist in London geboren und dort mit zwei Geschwistern im Stadtbezirk Ilford aufgewachsen.[2][3]

Otoo studierte German und Management Studies am Royal Holloway College der Universität London und erlangte 1997 den Abschluss B.A. (Hons).

Seit 2006 lebt sie mit ihren vier Söhnen in Berlin und besitzt auch die deutsche Staatsbürgerschaft.[4] Otoo ist aktiv im Phoenix e.V. und in der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund) e.V., deren Vorstand sie von 2010 bis 2013 angehörte. Sie veröffentlichte eine Reihe von Artikeln und Kommentaren u. a. in Missy Magazine, an.schläge, ak – analyse & kritik (ak), im Tagesspiegel und im African Courier. Ihre Beiträge, Kommentare, Berichte, Rezensionen, Feuilletons und Diskussionsbeiträge beschäftigen sich mit politischen Fragen des Feminismus, des Weißseins, weiterhin mit Kultur- und Bildungsthemen.

Seit 2014 arbeitet Otoo als Projektkoordinatorin bei RAA Berlin e.V.[5] und im Verlag w_orten und meer[6]. Sie ist Herausgeberin der englischsprachigen Buchreihe Witnessed,[7] in der bis 2016 fünf Bücher erschienen sind.

Otoos kreatives Schreiben befasst sich mit den Themen Magischer Realismus, Afrofuturismus, Identitätsverhandlungen, Beziehungen und Empowerment.[2]

Auf Einladung von Sandra Kegel las Otoo bei den 40. Tagen der deutschsprachigen Literatur 2016 in Klagenfurt den Text Herr Gröttrup setzt sich hin und erhielt den Ingeborg-Bachmann-Preis[8][9] als erste Britin und als erste schwarze Autorin.[10] Die Hauptfiguren des Textes sind angelehnt an den Ingenieur und Raketentechniker Helmut Gröttrup und dessen Ehefrau Irmgard.[11][12] Am Anfang steht eine Szene beim Frühstück, die an Loriot denken lässt.[13] Dann erzählt ein diffuses Ich, das im Moment ein Frühstücksei ist, das nicht hart werden will, aber auch schon ein Erdbeben und ein Lippenstift war. Von der Jurorin Meike Feßmann wurde dieses Ich als „Wechselbalg der Reinkarnation“ bezeichnet, als „Ich, das sich weigert, markiert zu sein“.[13]

2021 wurde ihr erster Roman Adas Raum im S. Fischer Verlag veröffentlicht. Er wurde für die Shortlist des Debüt-Preises ausgewählt.[14]

Im Oktober 2021 wurde sie in das PEN-Zentrum Deutschland aufgenommen.[15]

Für das akademische Jahr 2021/2022 ist sie als Schroeder Writer-in-Residence Stipendiatin des Jesus College, Cambridge, England.[16]

Audio

Werke (Auswahl)

Roman

Novellen

Kurzgeschichten

Online-Artikel

  • 2013: Correct me if I am (politically) wrong – „Echte“ Kunst, Elitarismus und weiße Wahnvorstellungen der Erhabenheit. In: Bildpunkt. Zeitschrift der IG Bildende Kunst, Wien, Nr. 28, Frühling, Critical Correctness[17]
    • Wer hat die Definitionsmacht? Durch die Wahl unserer Worte verändern wir die Realität. In: Critical Whiteness. Debatte um antirassistische Politik und nicht diskriminierende Sprache. Sonderbeilage Analyse & Kritik[18]
  • 2014: Vom Schauen und Sehen. Schwarze Literatur und Theorieproduktion als Chance... In: an.schläge[19]
  • 2015: Audre Lorde. Schwarze, Lesbe, Mutter, Kriegerin, Poetin. In: Der Tagesspiegel[20]

Herausgeberin der Buchreihe „Witnessed“

Rezeption ihrer Werke

Sarah Colvin: Talking Back: Sharon Dodua Otoo's Herr Gröttrup setzt sich hin And the Epistemology Of Resistance. In: German Life and Letters. Band 73, Nr. 4, Oktober 2020, ISSN 0016-8777, S. 659–679, doi:10.1111/glal.12287 (wiley.com [abgerufen am 22. Oktober 2020]).

Commons: Sharon Dodua Otoo  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.edition-assemblage.de.
  2. 1 2 Sharon Dodua Otoo | Edition Assemblage. In: edition-assemblage.de. Abgerufen am 19. Mai 2016.
  3. Wolfgang Tischer: Bachmannpreis-Podcast 2016 – Folge 6 mit der Gewinnerin Sharon Dodua Otoo. In: literaturcafe.de. 3. Juli 2016, abgerufen am 4. Juli 2016 (Auskunft auf Nachfrage im Podcast bei Minute 14:22 Minuten).
  4. Martina Sulner: Wo erleben Sie Rassismus, Sharon Dodua Otoo? In: RND.de. RedaktionsNetzwerk Deutschland, 27. Februar 2021, abgerufen am 27. Februar 2021.
  5. Team – RAA Berlin. In: RAA Berlin. Abgerufen am 19. Mai 2016.
  6. sharon dodua otoo. In: w_orten & meer. Abgerufen am 19. Mai 2016.
  7. Witnessed – Black Author Book Series | Edition Assemblage. In: www.edition-assemblage.de. Abgerufen am 19. Mai 2016.
  8. Sharon Dodua Otoo - GB - Bachmannpreis. In: orf.at. 24. Mai 2016, abgerufen am 28. März 2017.
  9. Sharon Dodua Otoo erhält Bachmannpreis. In: kaernten.orf.at. Abgerufen am 3. Juli 2016.
  10. Rezension zu "Adas Raum" von Sharon Dodua Otoo. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 5. Juni 2021.
  11. Sharon Dodua Otoo gewinnt Bachmann-Preis. In: tagesschau.de. Abgerufen am 4. Juli 2016.
  12. Sarah Colvin: TALKING BACK: SHARON DODUA OTOO'S HERR GRÖTTRUP SETZT SICH HIN AND THE EPISTEMOLOGY OF RESISTANCE. In: German Life and Letters. Band 73, Nr. 4, Oktober 2020, ISSN 0016-8777, S. 659–679, doi:10.1111/glal.12287.
  13. 1 2 Kathleen Hildebrand: Hitze und wilde Wirklichkeit von allen Seiten. Vielfalt und aufgelöste Identitäten: Bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur gewinnt Sharon Dodua Otoo den Bachmann-Preis. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 152, 4. Juli 2016, S. 9.
  14. [Das Debüt 2021] Die Shortlist. In: Das Debüt. DasDebüt, 6. Dezember 2021, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  15. PEN nimmt neue Mitglieder auf, darunter Mithu Sanyal, Sharon Dodua Otoo, Jo Lendle und Benedict Wells. In: PEN-Zentrum Deutschland. 28. Oktober 2021, abgerufen am 11. Februar 2022.
  16. Jesus College: Jesus College elects nine new Visiting Fellows. Abgerufen am 19. Dezember 2021 (englisch).
  17. Correct me if I am (politically) wrong | Linksnet. Abgerufen am 15. Januar 2018.
  18. (S. 24–25)
  19. Vom Schauen und Sehen | Linksnet. Abgerufen am 15. Januar 2018.
  20. „Schwarze, Lesbe, Mutter, Kriegerin, Poetin“. Abgerufen am 15. Januar 2018.