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vom 02.07.2022, aktuelle Version,

Short Skyvan

Short SC.7 Skyvan
Short Skyvan S.C.7 der Helsinki University of Technology
Short Skyvan S.C.7 der Helsinki University of Technology
Typ Verkehrsflugzeug, Transportflugzeug
Entwurfsland

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Hersteller Short & Harland Ltd
Erstflug 17. Januar 1963
Produktionszeit

bis 1986

Stückzahl 153
Skyvan der österreichischen Luftstreitkräfte; Gut sichtbar hier die Tragflächen mit ungewöhnlich großer Streckung
Short Skyvan SC.7 (Pink Rosa Skyvan)
Zwei Pink Skyvans mit offener Ladeluke beim Einsteigen von Fallschirmspringern
Instrumententafel
Inneneinrichtung speziell für Fallschirmspringer
Skyvan der Olympic Aviation in Passagierversion
Short SC.7 Skyvan vor dem Start

Die Short SC.7 Skyvan ist ein zweimotoriges Frachttransport- und Passagierflugzeug des ehemaligen britischen Flugzeugherstellers Short Brothers mit Turbopropmotoren. Das als abgestrebter Schulterdecker mit starrem Fahrwerk ausgelegte Kurzstreckenflugzeug ist nicht druckbelüftet und kann maximal 1815 kg Fracht oder bis zu 19 Passagiere befördern.[1] Von 1963 bis 1986 wurden 153 Exemplare gebaut.

Geschichte

Ende der 1950er Jahre begann Short Brothers mit der Entwicklung eines neuen zweimotorigen Schulterdeckers mit abgestrebten Tragflächen als kurzstart- und landefähiges (STOL) Transport- und Versorgungsflugzeug.

Charakteristisch sind die Tragflächen mit ungewöhnlich großer Streckung. Sie basierten auf den Forschungsergebnissen und Entwicklungen der französischen Flugzeugfamilie von Hurel-Dubois und verliehen der Maschine besonders gute STOL-Eigenschaften.

Der Erstflug des ersten Prototyps, der Skyvan SC.7 Series 1, fand am 17. Januar 1963 auf dem Sydenham Airfield in Belfast statt; diese Maschine war mit Kolbenmotoren des Typs Continental GTSIO-520 mit einer Leistung von je 291 kW (396 PS) ausgestattet. Beim zweiten Prototyp, als Series 1A bezeichnet, baute man Turboméca-Astazou-II-Triebwerke mit 382 kW (520 PS) Leistung ein.

Die ersten Serienmaschinen waren als Skyvan SC.7 Series 2 bezeichnet und mit den weitaus stärkeren Turboprop-Triebwerken von Typ Turboméca-Astazou-XII mit einer Leistung von je 485 kW (660 PS) versehen. Der Erstflug einer Series-2-Maschine erfolgte am 29. Oktober 1965. Ab 1968 wurde die Skyvan mit Propellerturbinen vom Typ Garrett TPE 331-2-201A mit einer Leistung von je 525 kW (715 PS) versehen und kam als Series 3 auf den Markt; ab September 1970 auch wahlweise als Series 3A mit erhöhtem zulässigen Abfluggewicht.[2]

Neben den zivilen Versionen erschienen auch Varianten für militärische Abnehmer, so die Skyvan Mk.3M analog zur Series 3 und die Skyvan Series 3M-200 analog zur Series 3A. In den 70er-Jahren wurde außerdem noch der Skyliner gebaut, eine Version für Fluggesellschaften, die sich durch bequemere Inneneinrichtung und eine Seitentür auszeichnet.

Von 1963 bis 1986 wurden von diesem Flugzeug 153 Exemplare gebaut und, meist in kleinen Stückzahlen, an viele militärische und zivile Abnehmer weltweit verkauft. Der häufigste Verwendungszweck war bzw. ist die Durchführung von Material- und Versorgungsflügen, da dieses Flugzeug (wegen seiner eckigen Form im Volksmund gerne fliegender Schuhkarton genannt) durch den großen Innenraum auch sperrige Güter aufnehmen kann. Auf Grund des Querschnitts der Kabine und der großen Höhe von ca. zwei Metern kann man im Innenraum gut stehen. Daher und auch wegen der hohen Transportkapazität erfreut sich die Skyvan bis heute großer Beliebtheit für Fallschirmspringer-Absetzflüge, zumal die große Heckklappe auch den Ausstieg größerer Formationen ermöglicht.

Bekannt sind vor allem, nicht zuletzt auch durch die äußerst auffällige Farbgebung, die in Österreich registrierten Pink (Rosa) Skyvan, die als Absetzmaschinen für Fallschirmspringer ganzjährig hauptsächlich in Europa in Betrieb stehen.

Nach den gleichen Grundprinzipien (Tragflächen mit großer Streckung, Schuhkarton-Form) wurden später die größeren Short 330 (1974, 30 Passagiere) und Short 360 (1981, 36 Passagiere) entwickelt und als Regionalflugzeuge eingesetzt.

Militärische Nutzer

Zwischenfälle

Vom Erstflug 1963 bis Juni 2022 kam es mit Short Skyvan zu 42 Totalschäden von Flugzeugen. Bei 20 davon kamen 112 Menschen ums Leben.[8]

Technische Daten

Kenngröße Daten Short SC.7 Skyvan Series 3
Besatzung 1–2
Passagiere 19
Länge 12,22 m
Spannweite 19,79 m
Höhe 4,6 m
Flügelfläche 34,65 
Streckung 11,3
Tragflächenprofil NACA 63A414 (durchgängig)
Leermasse 3331 kg
max. Startmasse vollgetankt 5670 kg
Triebwerke zwei Propellerturbinen Garrett TPE331-2 (jeweils 525 kW/715 PS)
Reisegeschwindigkeit 325 km/h
Dienstgipfelhöhe 6860 m
Reichweite ca. 1120 km (600 NM) bei einem Tankvolumen von 1080 l

Siehe auch

Commons: Short Skyvan  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Air-Britain Aviation World, March 2015, S. 9 (englisch)
  2. Air-Britain Aviation World, March 2015, S. 8 (englisch)
  3. „Short SC.7 Skyvan Picture.“@1@2Vorlage:Toter Link/www.facebook.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. facebook.com. Abgerufen am 8. Januar 2012.
  4. Hoyle 2011, p. 40.
  5. Hoyle 2011, p. 45.
  6. Taylor 1982, p. 271.
  7. GoTech
  8. Unfallstatistik Shorts Skyvan, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. Juli 2022.