Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 29.06.2022, aktuelle Version,

Siegmund von Pranckh

Kriegsminister von Pranckh

Siegmund Freiherr von Pranckh (* 5. Dezember 1821 in Altötting; † 8. Mai 1888 in München) war ein bayerischer General der Infanterie und Kriegsminister.[1]

Leben

Er entstammte der bayerischen Linie des alten Adelsgeschlechts derer von Pranckh.

Pranckh trat 1840 aus dem Kadettenkorps in München zur Armee über und arbeitete, 1849 zum Hauptmann befördert, im Stab des Generalquartiermeisters. Er blieb bis 1863 im Kriegsministerium und kam anschließend als Oberst in das 3. Infanterieregiment und dann 1865 in das Leibregiment, mit dem er im Deutschen Krieg am 10. Juli 1866 im Treffen bei Kissingen das Dorf Nüdlingen stürmte.

Kurz darauf wurde Pranckh Kriegsminister und erwarb sich in dieser Stellung durch die Reorganisation der Armee 1868 hohe Verdienste.

Unmittelbar nach Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges zum Generalleutnant befördert, organisierte er umsichtig und tatkräftig die Ergänzung und Verpflegung des Heeres, nachdem dieses erhebliche Verluste hatte hinnehmen müssen. Auch war er am Abschluss der Novemberverträge am 23. November 1870 in Versailles, welche den Beitritt des Königreichs Bayern zum Norddeutschen Bund zum Inhalt hatten, wesentlich beteiligt. Für seine Leistungen wurde er mit einer Dotation von 100.000 Talern aus der Kriegsentschädigung belohnt.[2]

1872 leitete Pranckh eine weitere Heeresreform ein. Anfang 1875 wurde er zum General der Infanterie befördert und am 4. April 1875 auf sein Ersuchen von der Leitung des Kriegsministeriums entbunden. 1876 erhielt er die Ernennung zum Generalkapitän der Leibgarde der Hartschiere[3]

Am 4. Dezember 1869 ernannte ihn der König zum Inhaber des 8. Infanterie-Regiments, das bis zu seinem Tod den Namen 8. Infanterie-Regiment „Pranckh“ führte. Aus Anlass der 25-jährigen Erinnerungsfeier des Krieges gegen Frankreich 1870/71 wurde das Regiment am 7. Dezember 1895 wieder nach Pranckh benannt und führte den Namen bis zum 25. April 1901 fort.[4]

Friedensengel in München

Gemeinsam mit den Deutschen Kaisern Wilhelm I., Friedrich III., Wilhelm II., dem Reichskanzler Otto von Bismarck und den Generälen Helmuth von Moltke, Albrecht von Roon, Ludwig von der Tann und Jakob von Hartmann wurde Pranckh der Friedensengel als Denkmal gesetzt. Er erinnert an die 25 friedlichen Jahre nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. In der Halle des Tempels befinden sich die Porträts der genannten Personen sowie Goldmosaike, die Allegorien von Krieg und Frieden, Sieg und Segen für die Kultur darstellen.

Carl von Landmann über Pranckh:

In seinem ganzen Wesen ruhig und ernst, einfach und bedürfnißlos, kurz in der Rede, ein Vornehmer, offener und thatkräftiger Charakter, unerschütterlich gerecht und wenn nöthig streng, gehört P. zu den bedeutenden Männern der großen Zeit, in der das neue Deutsche Reich erstanden ist. [3]

Grabstätte

Grab von Siegmund Pranckh auf dem Alten Südlichen Friedhof in München Standort

Die Grabstätte von Siegmund Pranckh befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 38 – Reihe 13 – Platz 34) Standort.

Literatur

Commons: Siegmund von Pranckh  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich Lanjus von Wellenburg: Die blühenden Geschlechter des österreichischen Uradels. S. 43 f.
  2. Pranckh, Siegmund, Freiherr von, bayr. Kriegsminister. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 13, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 314. (peter-hug.ch PDF).
  3. 1 2 Carl von Landmann: Pranckh, Sigmund Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 53, Duncker & Humblot, Leipzig 1907, S. 105 f.
  4. Bayerisches Kriegsministerium (Hrsg.): Militär-Handbuch des Königreiches Bayern. München 1905. S. LIX.