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vom 11.06.2022, aktuelle Version,

Silvia von Schweden

Königin Silvia von Schweden (2013) mit Diadem

Königin Silvia von Schweden (* 23. Dezember 1943 in Heidelberg als Silvia Renate Sommerlath) ist als Ehefrau von König Carl XVI. Gustaf die amtierende Königin von Schweden. Die ausgebildete Dolmetscherin hat diesen Titel seit 1976 inne, damit ist Silvia seit dem Jahr 2011 die am längsten amtierende Königin Schwedens – ein Rekord, der zuvor von Sophia von Nassau gehalten worden war.

Leben

Kindheit und Jugend

Silvia Renate Sommerlath wurde in Heidelberg als Tochter von Walther Sommerlath (1901–1990) und seiner in Brasilien geborenen Ehefrau Alice Soares de Toledo (1906–1997) geboren und hatte drei ältere Brüder: Ralf, Walther († 2020) und Jörg († 2006). Sie wuchs zwischen 1947 und 1957 in São Paulo auf. 1957 kehrte die Familie nach Deutschland zurück. Silvia besuchte unter anderem die Elisabeth-von-Thadden-Schule[1], eine Privatschule in Heidelberg-Wieblingen. 1963 machte sie am Luisen-Gymnasium Düsseldorf ihr Abitur, von 1965 bis 1969 besuchte sie das Sprachen- und Dolmetscher-Institut in München. Neben Schwedisch und Deutsch spricht sie Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Englisch und die Schwedische Gebärdensprache.[2] Sie arbeitete im argentinischen Konsulat in München, als Hostess der Olympischen Sommerspiele 1972 in München und als stellvertretende Protokollchefin der Olympischen Winterspiele 1976 in Innsbruck. Ihre Konfession ist evangelisch-lutherisch.

Königin Silvia von Schweden

Schwedische Königsfamilie

HM Konung Carl XVI. Gustaf
HM Drottning Silvia

HKH Prinsessan Birgitta

Silvia während eines öffentlichen Auftritts in Oslo (2005)

Silvia Sommerlath machte bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München als Hostess die Bekanntschaft ihres späteren Mannes, Carl XVI. Gustaf von Schweden, den sie am 19. Juni 1976 in der Stockholmer Storkyrka heiratete (Verlobung am 12. März 1976). An der Zeremonie wirkte Silvias Onkel, der Leipziger Theologieprofessor Ernst Sommerlath, mit. Am Tag zuvor hatte die schwedische Popgruppe ABBA das Lied Dancing Queen in einer Sendung zu Ehren des Brautpaars im schwedischen Fernsehen uraufgeführt.

Carl Gustaf war bereits 1973 König geworden; hätte er die nach schwedischem Recht nicht ebenbürtige bürgerliche Silvia noch als Kronprinz geheiratet, wäre sein Austritt aus dem Königshaus notwendig gewesen, verbunden mit einem Rangverlust in der Thronfolge. Dieses Gesetz galt jedoch nur für Prinzen, nicht für den regierenden Monarchen.

Silvia setzt sich neben ihren Repräsentationsaufgaben für benachteiligte und missbrauchte Kinder ein. 1999 gründete sie die World Childhood Foundation. Bereits 1990 erhielt sie den Deutschen Kulturpreis für ihren Einsatz für den Behindertensport, 2002 bekam sie den Deutschen Medienpreis in Baden-Baden und im Jahr 2006 den Ehren-Bambi des Verlagshauses Hubert Burda Media.

Königin Silvia ist Mitglied bei Zonta International.[3]

Königin Silvia ist zudem Schirmherrin von insgesamt 62 Vereinigungen. In der Nähe von Schloss Drottningholm gründete Silvia das Silviahemmet (schwedisch für „Das Silviaheim“), in dem Demenzkranke betreut werden. In Deutschland kooperiert die Stiftung Silviahemmet mit den Maltesern, die das Konzept Silviahemmet an mehreren Standorten umsetzt und dem St. Anna-Stift Kroge. Außerdem gründete das Königspaar den Königlichen Hochzeitsfonds, der Forschung auf dem Gebiet des Behindertensports unterstützt.

Silvia und der König, 2015

Silvia und Carl Gustaf haben drei Kinder:

Silvia hat drei Enkeltöchter und fünf Enkelsöhne: Estelle Silvia Ewa Mary und Oscar Carl Olof, Tochter bzw. Sohn von Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel, Leonore Lilian Maria, Nicolas Paul Gustaf, Adrienne Josephine Alice, Töchter bzw. Sohn von Prinzessin Madeleine und Christopher O’Neill, Alexander Erik Hubertus Bertil, Gabriel Carl Walther sowie Julian Herbert Folke, Söhne von Prinz Carl Philipp und Prinzessin Sofia.

Orden und Ehrungen (Auswahl)

Auf Antrag der Kinder erhielt sie die internationale Auszeichnung als Kavalier des Ordens des Lächelns.

Jahr Staat Orden/Ehrenzeichen
1976 Schweden Schweden Königlicher Seraphinenorden
1979 Deutschland Bundesrepublik Deutschland Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
1979 Spanien 1977 Spanien Großkreuz des Ordens Isabellas der Katholischen
1979 Osterreich Österreich Groß-Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich[4]
1981 Island Island Großkreuz des Falkenordens
1982 Norwegen Norwegen Großkreuz des Königlich Norwegischen Ordens des heiligen Olav
1982 Finnland Finnland Großkreuz des Ordens der Weißen Rose
1983 Luxemburg Luxemburg Ritter des Nassauischen Hausordens vom Goldenen Löwen[5]
1984 Brasilien 1968 Brasilien Großkreuz des Ordens vom Kreuz des Südens
1985 Danemark Dänemark Elefanten-Orden
1987 Portugal Portugal Großkreuz des Christusordens
Griechenland Griechenland Großkreuz des Ehrenordens
Belgien Belgien Großkreuz des Leopoldsordens
Frankreich Frankreich Großkreuz der Ehrenlegion
Frankreich Frankreich Großkreuz des Nationalverdienstordens
Niederlande Niederlande Großkreuz des Ordens vom Niederländischen Löwen
Mexiko Mexiko Großkreuz des Ordens vom Aztekischen Adler
Thailand Thailand Großkreuz des Ordens von Chula Chom Klao
Japan Japan Großkreuz des Ordens der Edlen Krone
1991 Italien Italien Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik
1995 Litauen Litauen Großkreuz des Ordens Vytautas des Großen
1995 Estland Estland Orden des Marienland-Kreuzes I. Klasse[6]
1995 Lettland Lettland Großkreuz des Drei-Sterne-Ordens
1996 Ungarn Ungarn Großkreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn
1998 Argentinien Argentinien Großkreuz des Ordens des Befreiers San Martin
1999 Ukraine Ukraine Orden des Fürsten Jaroslaw des Weisen I. Klasse
2007 Baden-Württemberg Baden-Württemberg Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
2008 Rumänien Rumänien Großkreuz des Sterns von Rumänien
2008 Portugal Portugal Großkreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique
2009 Niedersachsen Niedersachsen Courage-Preis
2011 Estland Estland Orden des weißen Sterns I. Klasse[7]
2011 Polen Polen Orden des Weißen Adlers
2014 Sachsen Sachsen Dresdner St. Georgs Orden
2015 Deutschland Deutschland Deutscher Nachhaltigkeitspreis[8]
2016 Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen Benediktpreis von Mönchengladbach[9]
2017 Bayern Bayern Bayerischer Verdienstorden[10]
2017 Deutschland Deutschland Theodor-Wanner-Preis[11]

Wappen

Wappen der Königin

Das persönliche Wappen der Königin zeigt im Hauptschild (in der ovalen Damenschildform) den gleichen Inhalt wie das des Königs, allerdings ist der Herzschild der Bernadotte vertauscht mit dem der Familie Sommerlath: im rot-golden gespaltenen Schild eine Lilie in verwechselten Farben. Auf dem Hauptschild ruht die Königskrone. Um den Hauptschild ist der Kungliga Serafimerorden (Königlicher Seraphinenorden) an blauem Band gelegt. Das Wappen der Sommerlath ähnelt dem der deutschen Familie von Sommerlatt: in Rot eine silberne Lilie; auf dem Helm mit rot-silbernen Decken sechs (abwechselnd silbern und rote) Straußenfedern. Dieses Geschlecht stammt aus Thüringen und erscheint mit Rudolfus Somerlate, Ratsherrn der Reichsstadt Mühlhausen, urkundlich am 3. Juli 1297 und ging im 15. Jahrhundert in den Landadel über. 1913 wurde es in das Königlich sächsische Adelsbuch immatrikuliert.[12]

Literatur

Commons: Königin Silvia von Schweden  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Königin Silvia von Schweden: Mit dem Herzen in Heidelberg. In: swp.de. 20. August 2016 (swp.de [abgerufen am 10. April 2017]).
  2. Essener LVR-Schule zu Gast bei Königin Silvia von Schweden. 8. April 2009. Archiviert vom Original am 25. April 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.taubenschlag.de Abgerufen am 7. April 2010.
  3. Cay Dobberke: „Männerfeinde sind wir nicht“. In: Der Tagesspiegel Online. 3. April 2014, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Dezember 2021]).
  4. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,6 MB)
  5. Jean Schoos: Die Orden und Ehrenzeichen des Großherzogtums Luxemburg und des ehemaligen Herzogtums Nassau in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag der Sankt-Paulus Druckerei AG. Luxemburg 1990. ISBN 2-87963-048-7. S. 345.
  6. www.president.ee Informationsseite des estnischen Präsidenten
  7. www.president.ee Informationsseite des estnischen Präsidenten
  8. 10 Jahre Deutscher Nachhaltigkeitspreis. Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis, 2. Dezember 2017, abgerufen am 23. März 2018.
  9. Königin Silvia von Schweden erhält Benediktpreis. Domradio, 25. April 2016, abgerufen am 25. April 2016.
  10. Ministerpräsident Seehofer verleiht Bayerischen Verdienstorden an I.M. Königin Silvia von Schweden. Auf: bayern.de, abgerufen am 25. Juli 2017
  11. Grüßen Sie mir Heidelberg. Rhein-Neckar-Zeitung, 28. September 2017, abgerufen am 28. September 2017.
  12. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XIII, Gesamtreihe Band 128, C. A. Starke, Limburg/Lahn 2002, S. 414 f.
Vorgängerin Amt Nachfolgerin
Louise Mountbatten Königin von Schweden
seit 1976

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Coat of arms of Silvia, Queen of Sweden Eigenes Werk Sodacan
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Flag of Argentina from 1861 to 2010. It is using a 9:14 aspect ratio, which was the norm prior to November 2010 . Eigenes Werk Manuel Belgrano
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Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war ( seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“ ). Dekorationen, Insignien und Hoheitszeichen in Verbindung mit / in conjunction with Grundsätzliche Bestimmungen über Verwendung des Hoheitszeichens sowie über die Fahnenordnung des Österreichischen Bundesheeres. Erlass vom 14. Mai 2018, GZ S93592/3-MFW/2018 . Bundesministerium für Landesverteidigung
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Landesflagge Baden-Württembergs nach Artikel 24, Absatz 1 der Verfassung des Landes Baden-Württemberg: „Die Landesfarben sind Schwarz-Gold“; (#F9C700) ist aber nicht das heraldische Gold (#FCDD09) Eigenes Werk, basierend auf: Gesetz über die Hoheitszeichen des Landes Baden-Württemberg (LHzG) § 9 Landesdienstflagge Verfassungsausschuss des Landes Baden-Württemberg (Landesregierung)
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Die Rautenflagge des Freistaates Bayern seit 1971. Das Seitenverhältnis ist nicht vorgegeben, Abbildung 3:5. Eigenes Werk Bundeszentrale für politische Bildung: Wappen und Flaggen der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Länder 3. Auflage. Magdeburger Druckerei GmbH, Bonn 1994, ISBN 3-89331-206-4 . diese Datei: Jwnabd
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Flagge von Belgien Eigenes Werk, basierend auf: Flag of Belgium.svg Dbenbenn
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Flag of Brazil (1968-1992) Eigenes Werk
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