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vom 07.02.2022, aktuelle Version,

Skiflug-Weltmeisterschaft 1986

Die 9. Skiflug-Weltmeisterschaft wurde vom 5. bis zum 9. März 1986 auf der Skiflugschanze am Kulm im österreichischen Tauplitz ausgetragen. Nach 1975 fand die WM zum zweiten Mal in der Steiermark statt. Die Weltmeisterschaften wurden nach einer Umdisponierung des Skisprung-Wettkampfkalenders erstmals in einem geraden Jahr ausgetragen, um nicht mit den seit dem Vorjahr nunmehr in ungeraden Jahren stattfindenden Nordischen Skiweltmeisterschaften zu kollidieren. Durch diese Änderung waren die Weltmeisterschaften neben der Vierschanzentournee der einzige Höhepunkt in der Saison 1985/86.

Favoriten

Im Vergleich zur letzten Weltmeisterschaft, die kaum ein Jahr her war, hatten sich die Vorzeichen erheblich geändert. Junge, leichte Springer drängten an die Spitze, mit Franz Neuländtner und Pekka Suorsa hatten zwei dieser Protagonisten auf der Vierschanzentournee nachhaltig ihr Können unter Beweis gestellt. Neuländtner war Gesamtzweiter geworden, Suorsa konnte einen Tagessieg für sich verbuchen. Hinzu gesellten sich der stabile Tourneesieger Ernst Vettori und sein Mannschaftskamerad Andreas Felder aus Österreich. Bei den Finnen, die ohne den Tourneedritten Jari Puikkonen angereist waren, war wieder mit Dauerbrenner und Superstar Matti Nykänen zu rechnen. Der triumphale Weltmeister des Vorjahres war von der finnischen Mannschaftsführung wegen Disziplinlosigkeiten für die Vierschanzentournee nicht berücksichtigt worden. Diese Maßnahme zeigte anscheinend die erhoffte Wirkung, Nykänen gewann bis zur WM sechs der elf Weltcupspringen und stand bei den bis dahin einzigen Skiflug-Wettbewerben in Vikersund auf dem Treppchen. In Norwegen hatte übrigens Andreas Felder beide Wettbewerbe gewonnen. Nykänens Dauerrivale Jens Weißflog hingegen durchschritt ein Tal der Tränen. Vor der Tournee gelang ihm bis dahin im Weltcup nur ein Podestplatz. Wenig Trainingssprünge infolge Schneemangels und ein generell sinkendes Niveau innerhalb der DDR-Skispringer taten ihr Übriges. So beendete der Vorjahressieger der Tournee die aktuelle Tournee auf Platz 23, Ex-Skiflugweltmeister Klaus Ostwald landete gar auf Platz 55. Zudem war Weißflog Ende Januar 1986 Vater geworden und knickte beim Hallenfußball am Tag vor dem ersten Springen um. Lediglich bei Ulf Findeisen war nach der ebenfalls schwachen Tournee mit einem Weltcup-Sieg in Oberwiesenthal ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. Insgesamt gingen 50 Teilnehmer aus 15 Ländern, darunter auch Ungarn und Spanien, in die Wertung ein.

Für Diskussionen sorgte im Vorfeld der Umbau der Schanze, bei dem unter anderem 18.000 m³ Erde bewegt und das Schanzenprofil verändert wurde. Umstrittenes Ziel des Organisationskomitees um den einstigen Weltklassespringer Hubert Neuper war es, Sprünge über die damals noch magische Marke von 200 m zu ermöglichen. Nachdem Matti Nykänen im Vorjahr in Planica 191 m gesprungen war, schien diese Weite in greifbarer Nähe. Allerdings wurde dieses Ansinnen sowohl von der FIS als auch von den Springern damals eher kritisch gesehen.[1]

Modus

An beiden Wettkampftagen absolvierte jeder Teilnehmer drei Sprünge, von denen die zwei am besten bewerteten Sprünge in die Wertung eingingen.

Ergebnisse

Training

In den drei Trainingsdurchgängen erzielte der Österreicher Franz Neuländtner mit 188 m die größte Weite. Es folgten Nykänen (186 m), Suorsa (185 m) Felder (182 m) und Fijas mit 180 m.[2]

1. Tag

Der Auftaktdurchgang verlief eher verhalten, mit je 158 m erzielten Neuländtner und Suorsa die größte Weite. Im zweiten Durchgang erzielte Nykänen nach schwachen 123 m im ersten Durchgang die Tagesbestweite von 183 m und meldete sich damit zunächst eindrucksvoll zurück. Neuländtner und nun auch Andreas Felder sprangen nahe an die 170 m heran. Im letzten Durchgang gelang dem sich kontinuierlich steigernden Felder mit 176 m die zweitbeste Weite des Tages, was ihm die Führung vor seinem Mannschaftskameraden Franz Neuländtner einbrachte. Auf Platz vier lag hinter Ladislav Dluhoš etwas überraschend der Pole Jan Kowal. Jens Weißflog belegte trotz Verletzung einen ordentlichen fünften Rang. Matti Nykänen lag vorerst nur auf Rang Neun, ein guter Sprung war zu wenig. Zu den Enttäuschten gehörten Ernst Vettori (19.), Klaus Ostwald (27.) oder Pavel Ploc (28.), die allesamt auf dem Riesenbakken nicht zurechtkamen.

Platz[3] Name Land Weiten (in m) Punkte
01. Andreas Felder Osterreich Österreich 117/168/176 369,5
02. Franz Neuländtner Osterreich Österreich 158/167/167 362,5
03. Ladislav Dluhoš Tschechoslowakei Tschechoslowakei 151/164/162 347,5
04. Jan Kowal Polen 1980 Polen 137/160/161 339,5
05. Jens Weißflog Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 136/165/152 338,5
Tuomo Ylipulli Finnland Finnland 145/154/159 338,5
07. Thomas Klauser Deutschland BR BR Deutschland 137/156/160 335,5
Franz Wiegele Osterreich Österreich 138/158/158 335,5
09. Steve Collins Kanada Kanada 136/157/155 332,0
Matti Nykänen Finnland Finnland 123/183/131 332,0

2. Tag

Der zweite Sprungtag war von hochklassiger Konkurrenz geprägt, aber auch von schweren Stürzen. Der Japaner Akimoto stürzte im ersten Durchgang und erlitt einen offenen Unterschenkelbruch. Im gleichen Durchgang stürzte auch Ulf Findeisen, Rolf Åge Berg folgte im zweiten Durchgang. Bei beiden Springern waren die Verletzungen glimpflicher, obwohl die Stürze ebenso schlimm aussahen.[4] Etwas überraschend stand Thomas Klauser, seit einigen Jahren bester bundesdeutscher Springer, mit 176 m im ersten Durchgang die größte Weite. Dichtauf folgten aber schon Neuländtner (174 m) und Nykänen (173 m), während Felder mit 161 m im ersten Durchgang etwas abfiel. Dafür explodierte der Österreicher im zweiten Durchgang und egalisierte unter dem Jubel der 30.000 Zuschauer mit 191 m den Weltrekord von Nykänen aus dem Vorjahr. Der Finne sprang allerdings auch hervorragende 185 m und schob sich so Platz um Platz nach vorn. Vierschanzentourneesieger Vettori hatte auf Anraten seines Auswahltrainers Paul Ganzenhuber zu diesem Zeitpunkt die Skier schon eingepackt, da er nach 149 m im ersten Durchgang keine Chancen auf eine vordere Platzierung mehr hatte. Pekka Suorsa zeigte mit 175 m im zweiten Durchgang auch sein gesteigertes Leistungsvermögen. Im letzten Durchgang gelang Franz Neuländtner mit 180 m nochmals ein Riesensatz, den Felder aber mit 175 m konterte. Nykänen schob sich mit 176 m auf den dritten Platz in der Tageswertung.

Platz[5] Name Land Weiten Punkte
01. Andreas Felder Osterreich Österreich 161/191/175 375,5
02. Franz Neuländtner Osterreich Österreich 174/179/180 368,0
03. Matti Nykänen Finnland Finnland 173/185/176 366,5
04. Pjotr Fijas Polen 1980 Polen 171/167/172 348,0
05. Pekka Suorsa Finnland Finnland 169/175/169 344,0
06. Tuomo Ylipulli Finnland Finnland 158/168/171 342,0
07. Thomas Klauser Deutschland BR BR Deutschland 176/158/91 339,0
08. Franz Wiegele Osterreich Österreich 158/174/156 337,5
09. Ladislav Dluhoš Tschechoslowakei Tschechoslowakei 157/165/168 333,5
10. Jens Weißflog Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 149/165/165 332,5

Gesamtergebnis

Nach einem hochklassigen Wettkampf blieb der Weltmeistertitel erstmals im Land des Gastgebers. Mit Einstellung des Weltrekordes gewann Andreas Felder seinen ersten Weltmeistertitel. Mannschaftskamerad Franz Neuländtner bestätigte seine gute Form der Vierschanzentournee mit dem Vizeweltmeistertitel. Matti Nykänen gewann nach schwachem Beginn mit einem starken zweiten Tag noch die Bronzemedaille und somit die dritte Medaille im Skifliegen in Folge. Vorjahresvizeweltmeister Jens Weißflog gelang angesichts seiner Verletzungsumstände noch ein guter neunter Platz. Zu den Geschlagenen im Feld gehörten Tourneegewinner Ernst Vettori (40.), Vorjahresdritter Pavel Ploc (22.), aber auch die restlichen Springer aus der DDR. Auch die Norweger blieben unter ihren Erwartungen, deren Bester, Trond Jøran Pedersen, belegte Platz elf.

Platz[6] Name Land Punkte
01. Andreas Felder Osterreich Österreich 745,0
02. Franz Neuländtner Osterreich Österreich 730,5
03. Matti Nykänen Finnland Finnland 698,5
04. Ladislav Dluhoš Tschechoslowakei Tschechoslowakei 681,0
05. Tuomo Ylipulli Finnland Finnland 680,5
06. Thomas Klauser Deutschland BR BR Deutschland 674,5
07. Pekka Suorsa Finnland Finnland 673,0
Franz Wiegele Osterreich Österreich 673,0
09. Jens Weißflog Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 671,0
10. Piotr Fijas Polen 1980 Polen 656,5
11. Trond Jøran Pedersen Norwegen Norwegen 644,0
12. Jan Kowal Polen 1980 Polen 641,5
13. Steve Collins Kanada Kanada 636,0
14. Didier Mollard Frankreich Frankreich 635,0
15. Primož Ulaga Jugoslawien Jugoslawien 632,5
16. Mika Kojonkoski Finnland Finnland 630,0
17. Andreas Bauer Deutschland BR BR Deutschland 626,5
18. Vegard Opaas Norwegen Norwegen 616,5
19. Miran Tepeš Jugoslawien Jugoslawien 613,5
20. Holger Freitag Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 610,5
21. Patric Dubiez Frankreich Frankreich 587,0
22. Pavel Ploc Tschechoslowakei Tschechoslowakei 586,5
23. Ole Gunnar Fidjestøl Norwegen Norwegen 581,0
24. Klaus Ostwald Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 580,5
25. Rick Mewborn Vereinigte Staaten USA 567,0
26. Frédéric Berger Frankreich Frankreich 534,0
27. Antonio Lacedelli Italien Italien 532,0
28. Janez Debelak Jugoslawien Jugoslawien 530,0
29. Virginio Lunardi Italien Italien 529,5
Sandro Sambugaro Italien Italien 529,5
31. Matjaž Debelak Jugoslawien Jugoslawien 527,5
32. Martin Švagerko Tschechoslowakei Tschechoslowakei 522,0
33. Bernat Solà Spanien Spanien 515,0
34. Mike Holland Vereinigte Staaten USA 509,5
35. Zane Palmer Vereinigte Staaten USA 498,0
36. Robert Witke Polen 1980 Polen 487,0
37. Mark Konopacke Vereinigte Staaten USA 485,0
38. Massimo Rigoni Italien Italien 481,0
39. Rolf Schilli Deutschland BR BR Deutschland 460,0,0
40. Ernst Vettori Osterreich Österreich 458,5
41. László Fischer Ungarn 1957 Ungarn 453,0
42. Chiharu Nishikata Japan 1870 Japan 418,5
43. Jose Rivera Spanien Spanien 410,5
44. Rolf Åge Berg Norwegen Norwegen 410,0
45. Akira Satō Japan 1870 Japan 396,5
46. Yasuhide Miyazaki Japan 1870 Japan 377,0
47. Ulf Findeisen Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 350,0
48. Masahiro Akimoto Japan 1870 Japan 286,5
49. Wolfgang Steiert Deutschland BR BR Deutschland 189,0
50. Jiří Parma Tschechoslowakei Tschechoslowakei 141,0

Einzelnachweise

  1. Neue Zeit vom 5. März 1986 S. 6
  2. Neues Deutschland vom 8. März 1986 S. 12
  3. Ergebnisse des ersten Tages
  4. Die zwei flogen auf dem Kulm Nykänen davon. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 10. März 1986, S. 11 ( Digitalisat).
  5. Ergebnisse des zweiten Tages
  6. komplettes Ergebnis

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Civil flag and civil and state ensign of Hungary . Flags of the World – Hungary MSZ 1361:2009 – A nemzeti zászló és lobogó követelményei / Requirements for national flag and waving (2009). " Megújult a zászló szabvány " (PDF). Magyar Textiltechnika 62 (5): 203–207. Budapest, Hungary: Textilipari Műszaki és Tudományos Egyesület. ISSN 2060-453X . Archived from the original on 2015-08-12 . Denelson83
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Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war ( seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“ ). Dekorationen, Insignien und Hoheitszeichen in Verbindung mit / in conjunction with Grundsätzliche Bestimmungen über Verwendung des Hoheitszeichens sowie über die Fahnenordnung des Österreichischen Bundesheeres. Erlass vom 14. Mai 2018, GZ S93592/3-MFW/2018 . Bundesministerium für Landesverteidigung
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Die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik , vom 1. Oktober 1959 bis 3. Oktober 1990 Eigenes Werk Gesetz zur Änderung des Gesetzes über das Staatswappen und die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik. Vom 1. Oktober 1959 Verordnung über Flaggen, Fahnen und Dienstwimpel der Deutschen Demokratischen Republik. — Flaggenverordnung — Vom 3. Januar 1973 Verordnung über Flaggen, Fahnen und Dienstwimpel der Deutschen Demokratischen Republik. — Flaggenverordnung — Vom 12. Juli 1979 Flaggenentwurf: unbekannt diese Datei: Jwnabd
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Flagge Italiens There has been a long discussion on the colors of this flag. Please read the talk page before editing or reverting this image . Pantone to RGB performed by Pantone color finder . http://www.gazzettaufficiale.it/atto/serie_generale/caricaDettaglioAtto/originario?atto.dataPubblicazioneGazzetta=2006-07-28&atto.codiceRedazionale=06A06896&elenco30giorni=false Regno D'Italia ( GU 174 del 28 luglio 2006 ) ... Art. 31 (Definizione cromatica dei colori della bandiera della Repubblica) Regno ItalianoVerde 17-6153 Bianco 11-0601 Rosso 18-1662 . 2. L'utilizzazione di altri tessuti deve produrre lo stesso risultato cromatico ottenuto sull'esemplare custodito presso il Dipartimento del Cerimoniale di Stato della Presidenza del Consiglio dei Ministri, nonché presso ogni Prefettura e ogni Rappresentanza diplomatica italiana all'estero. ... green Pantone textile 17-6153 TCX (Fern Green); white Pantone textile 11-0601 TCX (Bright White); red Pantone textile 18-1662 TCX (Scarlet Red). Verwendete Farben: Fern Green gerendert als RGB 00 0 140 0 69 Pantone 17-6153 Bright White gerendert als RGB 244 245 240 Pantone 11-0601 Scarlet Red gerendert als RGB 205 0 33 0 42 Pantone 18-1662 See below.
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Variant version of a flag of Japan , used between January 27, 1870 and August 13, 1999 ( aspect ratio 7:10 ). kahusi - (Talk) 's file See also: Flags of the World - Japan, 1870 Merchant Flag Construction sheet . kahusi - (Talk)
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