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vom 29.04.2022, aktuelle Version,

Spantenwagen

Restaurierter Spantenwagen in der Farbgebung der Triebwagenanhänger, 2018

Die Spantenwagen waren Personenwagen der Österreichischen Bundesbahnen, die nach dem Zweiten Weltkrieg durch Umbauten von älteren Personenwagen mit hölzernem Wagenkasten entstanden sind. Wie bei den deutschen Umbau-Wagen fand durch dieses Umbauprogramm eine in der Not der Nachkriegszeit dringend notwendige Erneuerung des überalterten und abgewirtschafteten Wagenparks statt. Die ersten Spantenwagen wurden im Jahr 1948 in der Hauptwerkstätte Knittelfeld entwickelt. Als Vorbild dienten im Wesentlichen die äußerlich ähnlichen Vorkriegswagen vom Typ N 28.

Bei einem Spant handelt es sich um eine geschlossene Winkeleisenform, aus einheitlichen Walzprofilen, welche dem Kastenquerschnitt entspricht. Je zwei Spanten wurden in einer besonderen Vorrichtung zu einem Fensterelement verbunden, wodurch die Fensterelemente untereinander gleich und somit auch auswechselbar waren. Diese Fensterelemente wurden auf die alten Fahrgestelle gesetzt, miteinander durch Einschweißen mit Winkeleisen verbunden. Anschließend wurde mittels Lochschweißung ein 2 Millimeter dünnes Bekleidungsblech sowie ein 1,5 mm starkes Dachblech angeschweißt. Die Innenauskleidung erfolgte mittels verleimter Hartfaserplatten. Weiters erfolgte die Ausstattung mit Leichtbaustahltüren, 850 mm breiten Leichtmetallfenstern sowie einer Trittbrettbeleuchtung, die beim Öffnen der Eingangstür eingeschaltet wurde.

Die meisten Wagen wurden in der Hauptwerkstätte St. Pölten (Normal- und Schmalspur) oder Simmering (Normalspur) umgebaut. Durch dieses Umbauprogramm ist in den 1950er Jahren eine große Zahl von Wagen entstanden. Das Umbauprogramm umfasste sowohl zweiachsige als auch vierachsige Wagen auf Normalspur und Schmalspur. Die zweiachsigen Normalspurwagen mit offenen Bühnen wurden Anfang der 1980er-Jahre außer Dienst gestellt, nur einige Exemplare, die mit blau-weißem Anstrich versehen als Anhänger von Triebwagen deklariert waren, gelangten noch bis 1988 zum Einsatz. Vierachsige Wagen waren noch in den 1990er Jahren weit verbreitet. Die vierachsigen Schmalspurwagen kamen im Plandienst zuletzt noch auf der Mariazellerbahn zum Einsatz. Die schmalspurigen Zweiachser bilden heute das Rückgrat des Nostalgiezug-Angebotes auf mehreren Schmalspurstrecken.

Nach dem Ende ihrer Dienstzeit gelangten zahlreiche Fahrzeuge zu Museums- und Touristikbahnen, auch außerhalb Österreichs.

Spantenwagen sehen ähnlich aus wie in Deutschland die zweiachsigen Personenwagen der Baujahre 1921 bis 1931, die sogenannten Donnerbüchsen, von denen einige Stücke auch in Österreich verwendet wurden.

Literatur

  • E. Doleschal, W. Saliger: Der Bau von Spantenwagen in der Hauptwerkstätte St. Pölten. In: Schienenverkehr Aktuell. 9/1984, S. 3–5, Verlag Pospischil, Wien
  • Der neue Stahl-Spantenwagen. Eisenbahn, 5/1949, S. 141–143, Verlag Ployer & Co., Wien
  • Markus Inderst: Tiroler Verkehrsschriften, Band 1, Verzeichnis der schmalspurigen Wagen der Österreichischen Bundesbahnen, 1953–1956. Verlag Railway-Media-Group, Wien 2016, ISBN 978-3-902894-40-3.
Commons: Spantenwagen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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ÖBB 1046 001-2 mit einem Regionalzug auf der Franz-Josefs-Bahn im Bahnhof Sigmundsherberg. Flickr : 1046 001-2 - 1992-09-09 - Sigmundsherberg Peter Rabijns
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Transportwagon 40 81 9471 337-1 am train station Pöchlarn Eigenes Werk GT1976
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Eisenbahnwagen am Gelände des Eisenbahn- und Bergbaumuseums in der oberösterreichischen Marktgemeinde Ampflwang. Der Personenwaggon wurde 1912 von der AG für Fabrikation von Eisenbahnmaterial in Görlitz ( Waggonbau Görlitz ) hergestellt und 1957/58 von der ÖBB-Hauptwerkstätte Simmering umgebaut. Der zweiachsige Waggon hat 44 Sitzplätze und wiegt rd. 15 Tonnen. Der betriebsfähige Waggon, im Eigentum der „Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte“ (ÖGEG), hat die Nummer 5081 0211 021-2P und hatte in der Vergangenheit die Nummern: DR 65844, DR 110799, 6999, 39764: 1 . Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Innenansicht des Bi/s 3876 welcher auf der Steyrtalbahn (Museumsbahn) im Einsatz ist Eigenes Werk Linie29
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The interior of a Spantenwagen waggon. Eigenes Werk Liberaler Humanist
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Spantenwagen mit in den Fünfzigern auf einen alten Bodenrahmen aufgebauten Stahlwagenkasten. Die Wagen bei den Waldviertler Schmalspurbahnen laufen mit Saugluftbremse, Lichtstromversorgung durch die Zuglok, einseitig verlegten Leitungskupplungen und ohne Zugheizung. Eigenes Werk Falk2
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Spantenwagen der EFZ, dem Süddeutschen Eisenbahnmusem Heilbronn leihweise überlassen Eigenes Werk © Sam Gamdschie / Wikipedia
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ÖBB BT 7139.61 (ex 34744) am alten Bhf. Perchtoldsdorf. Eigenes Werk Linie29
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