Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 09.07.2022, aktuelle Version,

Statuenmenhir von Latsch

Statuenmenhir von Latsch, ausgestellt in der Kirche St. Nikolaus in Latsch
Bichlkirche in Latsch in Südtirol

Der Statuenmenhir von Latsch (italienisch Laces) wurde im Jahre 1992 bei Restaurierungen in der Bichlkirche (Unsere liebe Frau auf dem Bichl) gefunden. Latsch liegt im Vinschgau in Südtirol.

Die zwischen 3.300 und 2.200 v. Chr. wahrscheinlich von den Leuten der Remedello-Kultur[1] aus Vinschger Marmor gefertigte Statue, der die Kopf- und Fußpartie sowie Teile der linken Schulter fehlen, bildete die 1,07 m hohe, 77 cm breite und 12 cm dicke Auflagefläche der hölzernen Altarmensa.[2] Ihr ursprünglicher Standort befand sich wahrscheinlich auf dem Hügel im Nahbereich der weithin sichtbaren Kirche.

Die männlichen, weiblichen oder geschlechtslosen Skulpturen Oberitaliens werden nach ihren Symbolen in Gruppen eingeteilt. Der Latscher Menhir gehört, wie weitere zehn Südtiroler (Algund, Tramin, Tötschling usw.) und sieben Trentiner Menhire, der so genannten Etschtalgruppe an. Ihr sind senkrechte Streifen gemein, die als Darstellung eines Fransenmantels gedeutet werden. Die männlichen Stelen zeigen zudem oft Dolche mit dreieckiger Klinge (Typ Remedello). Eine andere Gruppe ist die lombardische Gruppe der Valcamonica am Fluss Oglio und aus dem Veltlin (Tal der Adda). Neben den für die Etschtalgruppe typischen, ikonografischen Zügen (Girlandengürtel, Axt, Dolch, Stabdolch und Bogen), treten beim Latscher Menhir Zierelemente der Lombardischen Gruppe auf, (Sonne, Hirsch und stilisierte menschliche Figur).

Siehe auch

Literatur

  • Emmanuel Anati: Felsbilder: Wiege der Kunst und des Geistes. U. Bär Verlag, Zürich 1991, ISBN 978-3905137330.
  • Emmanuel Anati: I pugnali nell’arte rupestre e nelle statue-stele dell'Italia settentrionale. Edizioni del Centro, Capo di Ponte 1972.

Belege

  1. Remedello ist eine kupferzeitliche Kultur in Norditalien, die nach dem Gräberfeld von Remedello-Sotto bei Brescia benannt ist. Sie war in der Emilia, Lombardei und im Veneto verbreitet. Die toskanische Variante wird als Rinaldone-Kultur bezeichnet. Pia Laviosa Zambotti führte 1939 den Begriff „Remedello-Kultur“ in die Literatur ein.
  2. Altarmensa ist der Tisch, auf dem der (gemalte / geschnitzte) Altar steht.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Diese Datei zeigt das Baudenkmal mit der Nummer 15656 in Südtirol. Eigenes Werk Michielverbeek
CC BY-SA 3.0
Datei:Latsch, monumenale kerk (Dm15656) in straatzicht foto1 2012-08-12 14.16.jpg
Diese Datei zeigt das Baudenkmal mit der Nummer 15663 in Südtirol. Eigenes Werk Whgler
CC BY-SA 4.0
Datei:St. Nikolaus Latsch Innenraum.jpg