Steyrer Kripperl
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Das Steyrer Kripperl ist ein traditionelles Stabpuppentheater im Innerberger Stadel, Steyr, Grünmarkt 26.
Geschichte
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts existierten im Steyrer Raum zwei Wanderkrippen, aus denen das heutige Steyrer Kripperl hervorgegangen sein dürfte.[1] Teile davon befanden sich 1905 im Gasthaus zur Sense in der Sierningerstraße. Nachdem dieses Krippenspiel 1914 an den Verein Heimatschutz (später Verein Heimatpflege) übergegangen war, ließ es dieser restaurieren und um weitere Figuren ergänzen. Aufgestellt wurde es danach im Gasthaus Kinbacher. Nach etwa zweieinhalb Jahren wechselte es in das Geschäftshaus Peteler in der Johannesgasse und von dort 1923 in den Innerberger Stadel, wo es sich seitdem befindet.[2] Die aufgeführten Stücke wurden zunächst rein mündlich überliefert. Eine Dokumentation des Repertoires erschien erstmals 1919 in der Wiener Zeitschrift für Volkskunde.[3] Es ist heute eines der letzten noch bespielten Stabpuppentheater im deutschsprachigen Raum.[4]
Am 2. Oktober 2018 wurde es unter der Bezeichnung Kripperlspiel des „Steyrer Kripperl“ in die Liste des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.[5]
Aufbau und Betrieb
Die Bühne besteht aus einem Vordergrund mit einem Brunnen und einer Hirtenszene. Dahinter liegt die Krippe mit der Geburt Christi. Rechts und links der Krippe sind in zwei Ebenen verschiedene Handwerke dargestellt. Es handelt sich dabei um mechanisch bewegte Gerätschaften und Figuren. Diese unterscheiden sich damit von den unbewegten religiösen Krippenfiguren und den händisch geführten Stabpuppen auf der oberen Ebene. Diese Stabpuppen agieren links und rechts vor den Modellen von Steyrer Altstadthäusern, sowie auf einem Brückenbogen in der Mitte. Hinter diesem Bogen befindet sich ein auswechselbares Kulissengemälde.[6] Es wird mit Originalfiguren gespielt, von denen die ältesten mehrere hundert Jahre alt sind. Von Advent bis nach Dreikönig finden Aufführungen mit weihnachtlichen Szenen und lokalhistorischen Ereignissen statt. Spielleiter ist Gerhard Netzbeda.[7]
Galerie
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Grundriss (1919)
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Aufriss (1919)
Literatur
- Viktor Geramb / Victor Zack: Das Steyrer Kripperl, Wien 1919
- Veronika Handlgruber: Das Steyrer Kripperl, Steyr 1980, Verlag Ennsthaler, ISBN 978-3-85068-084-4
Einzelnachweise
- ↑ Steyrer Kripperl auf steyr.info
- ↑ Manfred Brandl: Neue Geschichte von Steyr. Vom Biedermeier bis Heute. Steyr: Verlag Wilhelm Ennsthaler 1980, ISBN 3-85068-093-2, S. 292
- ↑ Viktor Geramb / Victor Zack: Das Steyrer Kripperl, Wien 1919
- ↑ Verbund Oberösterreichischer Museen: Steyrer Kripperl, aufgerufen am 21. September 2016
- ↑ Presse der Österreichischen UNESCO-Kommission: Immaterielles Kulturerbe – 14 Neuaufnahmen in das Österreichische Verzeichnis. Beitrag vom 2. Oktober 2018, aufgerufen am 3. Oktober 2018
- ↑ Siehe auch: Das Steyrer Kripperl, Wien 1919
- ↑ Kurt Daucher: Das Kripperl soll bald schon Kulturerbe werden. Artikel in den Oberösterreichischen Nachrichten von 19. November 2015, aufgerufen am 21. September 2016
Weblinks
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Aufriss des Steyrer Kripperls | Viktor Geramb / Victor Zack: Das Steyrer Kripperl , Wien 1919 S. 5. Angaben zum Zeichner: S. 3 | Emerich Pillewizer (1879–1945) | Datei:Emerich Pillewizer - Aufriss zum Steyrer Kripperl.jpg | |
Grundriss des Steyrer Kripperls | Viktor Geramb / Victor Zack: Das Steyrer Kripperl , Wien 1919 S. 4. Angaben zum Zeichner: S. 3 | Emerich Pillewizer (1879–1945) | Datei:Emerich Pillewizer - Grundriss zum Steyrer-Kripperl.jpg | |
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Das Hauszeichen „Steyrer Kripperl“ am Innerberger Stadel in Steyr. | Eigenes Werk | Christoph Waghubinger ( Lewenstein ) | Datei:Steyrer Kripperl 2.jpg | |
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