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vom 31.10.2021, aktuelle Version,

Sven Knoll

Sven Knoll am 6. September 2009 auf der Brunner Mahder

Sven Knoll (* 6. Juni 1980 in Bozen) ist ein Südtiroler Politiker der Süd-Tiroler Freiheit.

Leben

Knoll besuchte die Grundschule „Johann Wolfgang von Goethe“ in Bozen, die Mittelschule in Schenna, und maturierte am Humanistischen Gymnasium „Beda Weber“ in Meran. Anschließend begann er ein Studium der Zahnmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck, das er allerdings nicht abschloss.

Ein erstes politisches Amt hatte Knoll als Gemeinderatsmitglied in seiner Heimatgemeinde Schenna inne. Bei den Landtagswahlen 2008 erhielt er 6.641 Vorzugsstimmen[1] und wurde damit zum ersten Mal in den Südtiroler Landtag und damit gleichzeitig den Regionalrat Trentino-Südtirol gewählt; seitdem fungiert er als Fraktionssprecher der Süd-Tiroler Freiheit. Bei den Landtagswahlen 2013 konnte er mit 12.242 Vorzugsstimmen erneut ein Mandat erringen.[2] Im Rahmen der Landtagswahlen 2018 gelang ihm selbiges mit 9.118 Vorzugsstimmen ein drittes Mal.[3]

Knoll setzt sich seit Jahren für die doppelte Staatsbürgerschaft ein.[4] Danach sollen alle Südtiroler, deren Vorfahren bis 1920 die österreichische Staatsbürgerschaft besaßen, die Möglichkeit bekommen, die österreichische Staatsbürgerschaft neben der italienischen zu erhalten.[5][6]

Kritik und Kontroversen

Die Zeitschrift L’Espresso behauptete 2008 kurz vor der Landtagswahl, Sven Knoll habe bei einer Veranstaltung in Südtirol teilgenommen, an der unter anderem auch Politiker der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) teilgenommen hätten,[7] die allerdings schon vorher verstorben waren. In einem Bericht der Tageszeitung Corriere dell’Alto Adige vom 25. Oktober 2008 bestätigte der damalige Oberstaatsanwalt Cuno Tarfusser, dass weder Sven Knoll noch andere Mitglieder der Bewegung „Süd-Tiroler Freiheit“ mit NPD-Mitgliedern und NPD-Veranstaltungen zu tun hatten bzw. haben.[8]

Bei der dritten Vollversammlung der Süd-Tiroler Freiheit 2009 nannte Sven Knoll die unkontrollierte Zuwanderung der ausländischen Bevölkerung in Südtirol eine Bedrohung für die Selbstbestimmung Südtirols, was Kritik von Seiten den Südtiroler Grünen hervorrief.[9]

Eine von Sven Knoll mitverfasste und in den „Eckartschriften“ der Österreichischen Landsmannschaft im Jahr 2009 erschienene Publikation zu Andreas Hofer wurde vom Historiker Hannes Obermair aufgrund ihres „völkischen“ Sprachgebrauchs 2014 scharf kritisiert.[10]

Schriften

Einzelnachweise

  1. Vorzugsstimmenergebnisse der Landtagswahl 2008 auf der Website des Landes Südtirol, abgerufen am 1. Februar 2011
  2. Die 35 neuen Landtagsabgeordneten im Überblick. Südtirol Online (stol.it), 28. Oktober 2013, archiviert vom Original am 31. Oktober 2013; abgerufen am 31. Oktober 2013.
  3. Vorzugsstimmen Südtirol insgesamt. Landtagswahlen 2018 (wahlen.provinz.bz.it), abgerufen am 1. November 2018.
  4. Doppelte Staatsbürgerschaft: Südtiroler Freiheit sammelt 20.000 Unterschriften (Memento vom 20. Februar 2011 im Internet Archive) auf der Webseite von „Südtirol Online“ (STOL), abgerufen am 17. Februar 2011
  5. Österreich wird das Anliegen der Südtiroler nach einem rotweißroten Pass weiterverfolgen auf der Website der Tiroler Tageszeitung, vom 23. März 2012
  6. https://archive.today/20120911140934/http://www.suedtirolnews.it/d/artikel/2012/03/22/doppelte-staatbuergerschaft-expertenausschuss-haelt-sie-fuer-moeglich.html
  7. Pura razza Sud Tirolo, L’Espresso vom 23. Oktober 2008
  8. Corriere dell’Alto Adige vom 25. Oktober 2008, Seite 5
  9. Doppelte Fremdenfeindschaft: SF-Abg. Knoll stempelt Migranten zur 5. Kolonne Italiens ab Pressemeldung der Südtiroler Grünen am 23. November 2009
  10. Il Monumento, lo storico e il patriota. salto.bz, 27. Juli 2014, abgerufen am 27. Juli 2014.
  11. Wiederabdruck des Werks von Josef Hirn: Die Kriegshetze der reichsitalienischen Presse, o. O. 1915. Digitalisat auf tessmann.it