Synagoge (Linz)
Die Linzer Synagoge ist ein jüdisches Gebetshaus in der Bethlehemstraße 26 im Rathausviertel von Linz. Sie wurde am 2. April 1968 eingeweiht.
Geschichte
Juden wohnten in Linz seit der Mitte des 13. Jahrhunderts nicht in einem Ghetto, sondern integriert im Gebiet des heutigen Altstadtviertels. Ab 1420 setzten – nach antisemitischen Gerüchten über einen Hostienfrevel – Vertreibungen und Dezimierungen der jüdischen Gemeinde ein („Wiener Gesera“), die mehrere Jahrhunderte andauern sollten. Andererseits wurde Linz auch zu einer Wirkungsstätte des jüdischen Leibarztes Kaiser Friedrichs III., Jacob ben Jechiel Loans, und des bekannten deutschen Hebraisten Johannes Reuchlin, der ein gern gesehener Gast am Linzer Hof Friedrichs III. war.
Juden waren in den nächsten Jahrhunderten nur auf Märkten anzutreffen; das Wohnrecht innerhalb der Stadt wurde ihnen verwehrt.
Erst nach 1849 verbesserte sich die Lage der Linzer Juden. Vor allem aus der Gegend von Nürnberg und aus Böhmen und Mähren wanderten Juden in die Stadt ein. In der „Unteren Badgasse“ befand sich zu dieser Zeit ein eher provisorisches Bethaus. 1867 erfolgte die rechtliche Gleichstellung.
Ehemalige Synagoge
Da die jüdische Gemeinde kontinuierlich wuchs, entschloss man sich 1877 zum Bau einer Synagoge in dem von dem Kasseler Architekten Albrecht Rosengarten für Synagogen kreierten historistischen bzw. neuromanischen Stil. Sie befand sich am Ort der heutigen Synagoge in der Bethlehemstraße und wurde von Rabbiner Abraham Frank eingeweiht.
In der so genannten „Reichspogromnacht“ am 10. November 1938 wurde diese Synagoge ein Raub der Flammen.[1]
Moderne Synagoge
Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft wurden überlebende Häftlinge des KZ Mauthausen bevorzugt in Linz untergebracht. So kam es bereits in den ersten Nachkriegsjahren zu einer Wiedergründung der Israelitischen Kultusgemeinde in Linz. Mehrere Jahre lang war Simon Wiesenthal geschäftsführender Präsident.
Auf dem Grundstück der heutigen Synagoge befanden sich bis 1967 die Ruinen des 1938 zerstörten Bethauses.
1965 hatte die oberösterreichische Landesregierung den Beschluss gefasst, als Geste der Wiedergutmachung Beihilfe zum Bau einer neuen Synagoge zu leisten.
Diese wurde nach Plänen von Fritz Goffitzer im modernistischen Stil erbaut. Am 2. April 1968 wurde sie nach jüdischem Ritus eingeweiht und bietet seither der zwar kleinen, jedoch wachsenden Linzer Gemeinde ein würdiges Gotteshaus.
Linzer Rabbiner
- Wilhelm Stern 1861
- Abraham Frank 1873 – 1876
- Adolf Kurrein 1876 – 1883
- Moriz Friedmann 1883 – 1923
- Abraham Jakob Mark 1915 – 1918
- Viktor Kurrein 1923 – 1938
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
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Jewish prayer house in der Marienstrasse - Linz - 1877 | Die Jüdische Kultusgemeinde in Linz und ihr Tempel, 1927, page: 41 | Schwager | Datei:Prayer house in der Marienstraße 11 (Linz) - 1877.jpg | |
The synagogue of Linz in 1910 | greeting card | Autor/-in unbekannt Unknown author | Datei:Synagogue of Linz in 1910.jpg |