Thomas Köck
Thomas Köck (* 1986 in Wolfern, Oberösterreich) ist ein österreichischer Autor und Dramatiker.
Leben
Thomas Köck wuchs als Sohn einer Bankangestellten und eines Tischlers in Oberösterreich auf. Er arbeitete als Musiker, studierte Philosophie und Literaturtheorie an der Universität Wien und der Freien Universität Berlin, außerdem Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin sowie am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Er arbeitete u. a. als Regieassistent und Performer beim theatercombinat wien / Claudia Bosse, im diaphanes Verlag, veröffentlichte in Literaturzeitschriften und zeigte erste Arbeiten in stillgelegten Kinos, im Schikaneder oder beim 100° Festival.
Seither entstanden eine Reihe von Theaterstücken, die mehrfach ausgezeichnet wurden und im gesamten deutschsprachigen Raum gespielt wurden, sowie in mehr als 15 Sprachen übersetzt wurden.
Des Weiteren organisiert Köck Literaturveranstaltungen, unterrichtet Szenisches Schreiben und arbeitete an einem Dokumentarfilm über den gescheiterten Wiederaufbau von Beirut nach dem Bürgerkrieg, mit dem er zu Berlinale Talents eingeladen wurde und für den Robert-Bosch-Filmpreis nominiert war.[1]
Unter dem Label ghostdance entwickelt er zusammen mit Andreas Spechtl hantologische readymades, die u. a. bei ImPulsTanz oder am Theater Basel gezeigt wurden.
Gemeinsam mit Jörg Albrecht, Thomas Arzt, Sandra Gugić und Gerhild Steinbuch entstand Ende 2016 der Blog nazisundgoldmund.net, „ein vielköpfiges poetologisches Monstrum, das die Entwicklungen und Aktionen der Europäischen Rechten und ihrer internationalen Allianzen kritisch beobachtet.“[2]
Werke
Theaterstücke
Klimatrilogie
- paradies hungern. teil zwei der klimatrilogie. UA: Theater Marburg, Regie: Fanny Brunner, 2015
- paradies fluten (verirrte sinfonie). teil eins der klimatrilogie. UA: Ruhrfestspiele Recklinghausen, Regie: Sara Ostertag, 2016
- paradies spielen (abendland. ein abgesang). teil drei der klimatrilogie. UA: Nationaltheater Mannheim, Regie: Marie Bues, 2017
Kronlandsaga
- kudlich – eine anachronistische puppenschlacht, erster teil der kronlandsaga. UA: Schauspielhaus Wien, Regie: Marco Štorman, 2016
- dritte republik – eine vermessung, dritter teil der kronlandsaga. UA: Thalia Theater, Regie: Elsa-Sophie Jach & Thomas Köck, 2018[3]
- kudlich in amerika oder who owns history, zweiter teil der kronlandsaga. UA: Schauspielhaus Wien, Regie: Elsa-Sophie Jach & Thomas Köck, 2020
Weitere Stücke
- Jenseits von Fukuyama. UA: Theater Osnabrück, Regie: Gustav Rueb, 2014
- splitter. UA: Stadttheater Bremerhaven, Regie: Moritz Beichl & Greg Liakopoulos, 2015
- Isabelle Huppert (geopfert wird immer). UA: Pfalztheater Kaiserslautern, Regie: Ingo Putz, 2016
- strotter – ein postapokalyptischer spaziergang. UA: Schauspielhaus Wien, Regie: Tomas Schweigen, 2016
- die zukunft reicht uns nicht (klagt, kinder, klagt!). UA: Schauspielhaus Wien, Regie: Elsa-Sophie Jach & Thomas Köck, 2017
- abfall der welt. UA: Staatstheater Karlsruhe & Rampe Stuttgart, Regie: Marie Bues, 2018
- atlas. UA: Schauspiel Leipzig, Regie: Philipp Preuss, 2019
- antigone. ein requiem. UA: Schauspiel Hannover, Regie: Marie Bues, 2019
wagner - ring des nibelungen(a piece like fresh chopped eschenwood). UA: Berliner Ensemble, Regie: Ersan Mondtag, 2021- und alle tiere rufen: dieser titel rettet die welt auch nicht mehr. UA: Kunstfest Weimar, Regie: Marie Bues, 2021
- algo pasó (la ultima obra) UA: Schauspiel Stuttgart, Koproduktion mit UNAM Mexico, Regie: Thomas Köck, Ko-Regie: Anna Laner, 2021
- eure paläste sind leer (all we ever wanted) UA: Münchner Kammerspiele, Regie Jan-Christoph Gockel, 2021
- vendetta vendetta (a bunch of opfersongs) UA: Schauspiel Leipzig, Regie: Thomas Köck, 2022
Hörspiele
- 2015: Oskars Beschwerde beim Berliner Senat, (Teil des Projektes Die letzten Sekunden der Kindheit des 12. Jahrgangs Szenisches Schreiben der UdK, Berlin), Regie: Regine Ahrem (RBB)
- 2017: Also Poesie gegen Rechts oder was? Kollektivtext von Nazis & Goldmund, Nachtstudio, (BR)
- 2019: Jenseits von Fukuyama, Regie: Martin Heindel (WDR)
- 2019: Mein hohles Herz singt Lieder der Versammlung. Eine Collage entstanden zur Zeit des körperlichen Abstands, zusammen mit Hannes Becker, Nina Bussmann, Dmitrij Gawrisch, Maren Kames, Julia Kandzora, Judith Keller, Joël László, Jan Schomburg, Kevin Rittberger, Gerhild Steinbuch, Lena Vöcklinghaus, Regie: Henri Hüster, Komposition: Max Andrzejewski, Florentin Berger-Monit, Johannes Wernicke, Sophia Kennedy, Andreas Spechtl (Deutschlandfunk Kultur)
- 2020: Atlas. Regie: Heike Tauch, Komposition: Janko Hanushevsky (MDR)
- 2021: Ravenna Record, Text, Regie & Komposition: Thomas Köck & Andreas Spechtl (DLF)
- 2021: und alle tiere rufen: dieser titel rettet die welt auch nicht mehr, Regie: Anouschka Trocker und Maria Bues (DLR)
Publikationen
- paradies fluten / paradies hungern / paradies spielen. Suhrkamp, 2017.
Film
- GSPNSTR, Kurzfilm, arte, 2019[4]
Auszeichnungen
- 2013: Osnabrücker Dramatikerpreis
- 2014: nominiert für den Filmförderpreis der Robert-Bosch-Stiftung für internationale Zusammenarbeit
- 2014: Stipendiat am 18. Klagenfurter Literaturkurs
- 2015: Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis
- 2015: Wiener Dramatikerstipendium
- 2015: Thomas Bernhard-Stipendium
- 2015: Aufenthaltsstipendium im Künstlerdorf Schöppingen
- 2015: Einladung zum Heidelberger Stückemarkt
- 2015: Hausautor am Nationaltheater Mannheim
- 2016: Kleist-Förderpreis für paradies fluten
- 2016: Dramatikpreis der österreichischen Theaterallianz
- 2018: Literaturpreis „Text & Sprache“ des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft
- 2018: Mülheimer Dramatikerpreis für paradies spielen (abendland. ein abgesang)[5]
- 2018: "Nachwuchsautor des Jahres" in der Kritikerumfrage von Theater Heute (gemeinsam mit Enis Maci)
- 2018: nominiert für den Nestroy-Preis in der Kategorie "Beste Regie" mit "die zukunft reicht uns nicht (klagt, kinder, klagt!)"[6]
- 2019: Mülheimer Dramatikerpreis für atlas[7] (auch Publikumspreis[8])
- 2020: Hörspiel des Monats November mit Atlas
- 2021: Hörspielpreis der Kriegsblinden mit Atlas[9]
Weblinks
- Literatur von und über Thomas Köck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Thomas Köck in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Thomas Köck beim Suhrkamp Verlag
- Hydra Manifest von Nazis & Goldmund
Einzelnachweise
- ↑ Filmfoerderpreis – Nominees 2014. Abgerufen am 13. Juli 2017.
- ↑ Über uns — Nazis & Goldmund. Abgerufen am 13. Juli 2017.
- ↑ Katrin Ullmann: Thomas Köcks neues Stück von ihm selbst und Elsa-Sophie Jach uraufgeführt am Hamburger Thalia Theater. Rezension auf nachtkritik.de vom 8. November 2018, abgerufen 8. November 2018.
- ↑ Square für Künstler - Carte Blanche für Thomas Köck, Autor. Abgerufen am 7. April 2020.
- ↑ orf.at: Thomas Köck bekommt Mülheimer Dramatikerpreis. Artikel vom 3. Juni 2018, abgerufen am 3. Juni 2018.
- ↑ Verein Wiener Theaterpreis | info@nestroypreis.at | www.nestroypreis.at: NESTROYPREIS Der Wiener Theaterpreis – Beste Regie – Thomas Köck & Elsa-Sophie Jach. Abgerufen am 10. Oktober 2018.
- ↑ Dramatikerpreis: Österreichischer Autor Thomas Köck geehrt
- ↑ 44. Mülheimer Theatertage, deutschlandfunkkultur.de, 1. Juni 2019, abgerufen am 2. Juni 2019
- ↑ Der 70. Hörspielpreis der Kriegsblinden geht an Thomas Köck für sein Originalhörspiel "ATLAS". Abgerufen am 18. August 2021 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Köck, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Autor und Dramatiker |
GEBURTSDATUM | 1986 |
GEBURTSORT | Wolfern, Oberösterreich |