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vom 25.04.2022, aktuelle Version,

Thomas Weinhappel

Thomas Weinhappel (2017)

Thomas Weinhappel (* 30. August 1980 in Stockerau) ist ein österreichischer Opernsänger (Bariton).

Leben

Der niederösterreichische Bariton bereiste als Altsolist der Wiener Sängerknaben Deutschland, England, Kanada, Schweden, Südamerika und die Vereinigten Staaten. Nach der Matura am Musikgymnasium Wien studierte er am Konservatorium der Stadt Wien und an der Universität für Musik und darstellende Kunst.[1] Er schloss das Studium im Jahre 2007 mit Auszeichnung dem Titel „Master of Arts“ ab.[2] Weitere Meisterkurse und Gesangsstudien absolvierte er bei Walter Berry, Barbara Bonney, Gundula Janowitz, Norman Shetler und Eva Blahova. Seit 2019 setzt er seine künstlerische Arbeit bei Heidrun Franz-Vetter in Berlin fort.

Michael Haneke entdeckte als Erster Weinhappels Talent, „aus Rollen Menschen zu machen“. In Hanekes 2001 mit drei goldenen Palmen in Cannes preisgekröntem Film Die Klavierspielerin sang er Lieder aus Schuberts Winterreise. Weinhappel arbeitete mit Regisseuren wie Christoph Schlingensief, Josef E. Köpplinger und Otto Schenk; er erarbeitete sich ein breites Repertoire der Opern-, Operetten-, Musical- und Liedliteratur, das bis zu zeitgenössischen Werken reicht.[3]

Sein Bühnendebüt feierte Weinhappel am Stadttheater Bern in der Rolle des Leonetto in Boccaccio von Franz von Suppè. Weitere Auftritte folgten bei den Opernfestspielen St. Margarethen, an den Stadttheatern St. Gallen, Klagenfurt, Baden und am Vorarlberger Landestheater. Im Jahre 2006 sang er den Amfortas in Auszügen aus Wagners Parsifal in der Readymade-Oper Mea Culpa von Christoph Schlingensief. 2016 debütierte er bei den Bregenzer Festspielen in der Bühnenfassung der Staatsoperette von Otto M. Zykan.

Seine Liederabende führten ihn nach Australien, Deutschland, Schweiz, Türkei und Venezuela. Konzerte mit Robert Holl und Robert Lehrbaumer gab er im Stift Altenburg, im Wiener Konzerthaus und beim Carinthischen Sommer; Roger Vignoles begleitete ihn bei Liederabenden in London.

Thomas Weinhappel wurde im März 2017 als erster Österreicher mit dem höchsten tschechischen Musikpreis, dem „Thalia Award“ und damit mit dem Titel „Bester Opernsänger des Jahres 2016“ für seine Interpretation der Titelrolle in Hamlet von Ambroise Thomas ausgezeichnet.

Kurz nach dem „Thalia-Award“ erhielt er im November 2017 die „Libuska für die außergewöhnliche Rollengestaltung“ seines Hamlets, den zweithöchsten tschechischen Musikpreis von der Jury der Kritiker des seit 1993 stattfindenden Musikfestivals OPERA 2017 in Prag.[4] 2018 debütierte er als Figaro in Rossinis Der Barbier von Sevilla.[5] 2020 sang er in Paris an der Opéra Massy die Titelpartie in Mozarts Don Giovanni. Während des coronabedingten Lockdowns gab er mehrere Online-Abende für die österreichischen Kulturinstitute in Budapest, Brüssel und Paris.

Kritiken (Auswahl)

  • Die Oberbadische, 28. September 2016, G. Driesch: „Die Stimme von Thomas Weinhappel ist einerseits baritonal gefärbt, verfügt aber auch über einen tenoralen Strahl. Auf Grund seines großen Stimmumfanges wechselt er in seinen Operettennummern mühelos zwischen Bariton- und Tenorpartien.“[6]
  • Lidové noviny, 14. März 2016, H. Havlíková: „Der Oper von Ostrava gelang es, in dem österreichischen Bariton Thomas Weinhappel den idealen Vertreter des Hamlet zu finden.“[7]
  • Divadelni noviny, 15. März 2016, J. Herman: „Weinhappel machte Hamlet … zum zerrissenen Romantiker wie aus dem Lehrbuch. An das Timbre seiner unter die Haut gehenden Stimme musste ich mich erst gewöhnen, aber das Ergebnis war exklusiv.“[8]
  • Ostravan.cz, 4. März 2016, M. Bátor: „Die Premiere vom Donnerstag brachte mitreißende Leistungen von Thomas Weinhappel, … er gestaltete seine Rolle in der Premiere in der Tat meisterhaft. Mit sängerischer Brillanz und schauspielerischer Expressivität beherrschte er die Bühne vom Anfang bis zum Ende.“[9]
  • Der Neue Merker, 27. Dezember 2017, R. Holzer: „Die oftmals strahlende, hin und wieder auch tenoral gefärbte und ausgefeilt geführte Stimme des jungen Österreichers verfügt über unzählige Schattierungen, die er sublim im Einklang mit der Wortbedeutung gepaart mit einwandfreier Artikulation einsetzt. Weinhappel gehört damit zu jenem kleinen Kreis von Sängern, die den Zyklus nicht nur unaufdringlich und voller ehrlicher Emotionen äußerst differenziert und obendrein selbstverständlich auswendig singen, sondern diese darüber hinaus auch mit überzeugendem Mienenspiel und dezenter Gestik darstellen.“[10]
  • Opera +, 21. Januar 2018, J. Fuchs: „Der kultivierte, wohlklingende, tenoral gefärbte lyrische Bariton mit einem erstaunlichen Stimmumfang beherrscht sowohl eine ausgefeilte Phrasierung als auch viel Dynamik. Der weiche Charakter der Stimme mit dem angenehmen Timbre ist zu bemerkenswerter Modulation fähig. Er stimmt schöne und gut gezielte Decrescendo vom forte bis zum pianissimo mit zarten Details an … . Sein dynamisches Spiel, das von großer Flexibilität in der Bewegung geprägt ist, wirkt unglaublich sensibel. Der Barde mit dem vorteilhaften Aussehen ist mit seinem Ausdruck, seiner Achtsamkeit auf Dynamik und seiner schauspielerischen Interpretation für diese große Rolle der romantischen Oper geradezu prädestiniert.“[11]
  • Der Neue Merker, 14. Februar 2018, R. Publig: „Mit seiner edlen, technisch sauber geführten Baritonstimme bietet er dem Publikum nicht bloß eine Erzählung der Geschichte des verlassenen jungen Mannes; er durchlebt sie in dem Augenblick und lässt das Publikum teilhaben an dieser klanggewordenen Seelenschau.Weinhappel überzeugt mit sicherer Höhe, aber vor allem sein sattes tiefes Register kommt beeindruckend zur Geltung … Weinhappel hat sich sehr eingehend mit diesem Zyklus auseinandergesetzt und dabei Facetten entdeckt, die man in dieser Form nicht oft zu hören bekommt – und dank seiner Technik gelingt es ihm, diese Nuancen klanglich umzusetzen. Er ist der Sänger, der die Geschichte dem Publikum kommuniziert“[12]
  • Der Neue Merker, 15. April 2018, K. Masek: „Thomas Weinhappel erweist sich sehr bald als vielseitiger Sänger mit großer Bühnenpräsenz. … die musikalische Reise quer durch die „Opernfächer“, sozusagen eine Hitparade von Mozart über Korngold und Ambroise Thomas, mündend bei Wagner und Verdi, beweist eindrucksvoll: Da ist einer in allen Stilrichtungen „zu Hause“. Geradezu perfekt die Registermischungen mit technisch souverän eingesetzter „Voix mixte“, die kraftvollen Steigerungen, aber auch bewusst fahle Tongebung …“[13]
  • IOCO, 26. April 2018, M. Haimerl: „… schon bei Figaros Arie „Non piu andrai“ war klar, dass dies kein normaler Arienabend wird. Thomas Weinhappel beschränkt sich niemals darauf, neben dem Klavier zu stehen und zu singen, er führt die Arien szenisch auf und lebt sie. Farbenreich und spritzig … unglaublich feinfühlig. Und mit der Champagnerarie tritt der Bariton den Beweis an, dass die Palette seiner Ausdrucksfähigkeit reich ausgestattet ist. Schon an dieser Stelle drängte sich dem begeisterten Publikum die Frage auf, wieso der österreichische Bariton Thomas Weinhappel nicht auf den großen Bühnen Wiens zu hören ist.“[14]

Repertoire (Auswahl)

Oper

Operette (Musical)

Oratorium

Lied

Diskografie

  • 2004: Messe Nr. 5 in As-Dur für vier Soli, Chor und Orchester von Franz Schubert
  • 2006: Kaiserklänge aus Alt-Wien von Carl Michael Ziehrer
  • 2013: Gib acht, wenn in deinem Herzen sich’s regt aus Ein tolles Mädel von Carl Michael Ziehrer
  • 2013: Noch einmal blüht im Jahr der Mai aus Ein tolles Mädel von Carl Michael Ziehrer
  • 2013: Herreinspaziert aus Der Schätzmeister von Carl Michael Ziehrer

Filmografie

Auszeichnungen

  • 2017: 24. „Thalia Award“ als bester männlicher Opernsänger 2016 in der Prager Staatsoper[15]
  • 2017: „Libuska für außergewöhnliche Rollengestaltung“ durch die Jury der Kritiker des Festivals OPERA 2017 in Prag

Einzelnachweise

  1. Thomas Weinhappel: Curriculum Vitae. (PDF; 1,8 MB) In: thomasweinhappel.com. 12. November 2017;.
  2. Biographie. Thomas Weinhappel. In: thomasweinhappel.com. Abgerufen am 25. März 2020.
  3. Repertoire. Thomas Weinhappel. In: thomasweinhappel.com. Abgerufen am 25. März 2020.
  4. festival Opera. Abgerufen am 13. November 2017.
  5. Der Barbier von Sevilla. Abgerufen am 21. Mai 2018.
  6. Von der Donau über Spanien in den Schwarzwald. Abgerufen am 29. Dezember 2017.
  7. hamlet-recenze-1457969074.pdf. Abgerufen am 29. Dezember 2017.
  8. hamletovska-love-story. Abgerufen am 29. Dezember 2017.
  9. byt-ci-nebyt. Abgerufen am 29. Dezember 2017.
  10. wien-ehrbar-saal. Abgerufen am 29. Dezember 2017.
  11. Thomas Hamlet. Abgerufen am 21. Mai 2018.
  12. DIE WINTERREISE mit Thomas Weinhappel. Abgerufen am 21. Mai 2018.
  13. wien-borromaeussaal. Abgerufen am 21. Mai 2018.
  14. thomas-weinhappel-musikalisches-portrait. Abgerufen am 21. Mai 2018.
  15. Programmhinweis des ORF, abgerufen am 26. März 2017

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Thomas Weinhappel privat Kati Kokhanova
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