Udet U 12
Udet U 12 Flamingo | |
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Flugfähiger Nachbau der U 12 |
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Typ | Schul- und Sportflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Udet Flugzeugbau GmbH |
Erstflug | 7. April 1925 |
Stückzahl | ca. 240 |
Die Udet U 12 Flamingo war ein beliebtes deutsches Sport- und Schulflugzeug der 1920er und 1930er Jahre.
Geschichte
Hans Henry Herrmann, Chefkonstrukteur und Teilhaber der Udet Flugzeugbau GmbH in München, entwarf die U 12 als einstieligen verspannten Doppeldecker in Holzbauweise mit rechteckigem Rumpfquerschnitt. Als Antrieb diente ein Siebenzylinder-Sternmotor Siemens-Halske Sh 11 mit 96 PS. Später wurde noch ein stärkerer Siemens-Halske-Sh-14-Motor mit 160 PS eingebaut.
Der erfolgreiche Erstflug mit Ernst Udet im Cockpit fand zu Ostern 1925 statt. Bald darauf begann die Serienfertigung in München-Ramersdorf. Im Jahre 1926 wurde die Firma Udet wegen finanzieller Schwierigkeiten von den Bayerischen Flugzeugwerken übernommen, die die Produktion des „Flamingo“ in Augsburg jedoch wieder aufnahmen. Größter Halter in Deutschland waren die Filialen der Deutsche Verkehrsfliegerschule (DVS) in Schleißheim, Braunschweig und Warnemünde. Aber auch in anderen Flugschulen erfreute sich das Flugzeug großer Beliebtheit. Der bekannteste „Flamingo“ war die rote D 822 von Ernst Udet. Mit dieser flog er auf diversen Flugtagen in Deutschland und Österreich, aber auch in den USA.[1]
In Österreich kamen nur wenige in Deutschland gebaute „Flamingo“ zum Einsatz. Die meisten dort eingesetzten „Flamingo“ wurden in Österreich als U 12O und U 12S in Lizenz gebaut.
In Ungarn flogen sowohl in Deutschland gebaute U 12 als auch bei Manfréd Weiss in Lizenz gefertigten Flugzeuge. Maschinen wurden auch nach Lettland, Estland und Litauen sowie China, Italien und Schweden exportiert. Für die baltischen Staaten besaß die Firma A/S Christine Backman in Riga eine Lizenz zum Nachbau.
Insgesamt wurden etwa 240 U 12 produziert, davon ca. 30 bei Udet Flugzeugbau in Ramersdorf und 150 als BFW U 12 in den Bayerischen Flugzeugwerken in Augsburg. Der Rest entstand in Lizenz im Ausland.[1]
Versionen
- U 12a – Anfänger-Schulflugzeug mit Siemens-Halske Sh 11.
- U 12b – Kunstflugtaugliche Ausführung mit stärkerem Siemens-Halske-Sh-12-Neunzylinder-Sternmotor.
- U 12b – Projekt mit kleineren Tragflächen und Siemens-Halske-Sh-12-Neunzylinder-Sternmotor.
- U 12d – Anfänger-Schulflugzeug mit Siemens-Halske Sh 12.
- U 12e – Projekt einer Rennflugzeug-Version mit Siemens-Halske Sh 12.
- U 12e – Projekt einer Wasserflugzeug-Version mit Doppelschwimmern.
- U 12O – Österreichische Version.
- U 12S – Österreichische Version mit Stahlrohrrumpf.
Militärische Nutzer
- Österreich
- Bundesheer: 20 Stück von 1927 bis 1938
- Ungarn
Erhaltene Flugzeuge
Am 17. Dezember 2004 startete ein Nachbau des Udet U 12 in Oberpfaffenhofen zum Erstflug. Die Maschine mit dem Kennzeichen D-EOSM ist seit einem Startunfall im August 2013 in Reparatur, so dass derzeit (Juli 2015) in der Flugwerft Schleißheim nur der Rumpf ausgestellt wird.[2]
Ein weiterer Nachbau ist beim Verein „Rhönflug Oldtimer Segelflugclub Wasserkuppe“ entstanden und wird seit 1994 geflogen.
Im Film
Quax, der Bruchpilot wurde 1941 mit einer Udet U 12 mit 2 Kameras an Bord gedreht, Hauptdarsteller Heinz Rühmann flog selbst.
Technische Daten
Kenngröße | U 12a | U 12b |
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Konzeption | Schulflugzeug | Sportflugzeug |
Besatzung | 1–2 | |
Spannweite | 10,00 m | |
Länge | 7,50 m | 7,40 m |
Höhe | 2,80 m | |
Flügelfläche | 24,00 m² | |
Leermasse | 525 kg | 550 kg |
Zuladung | 275 kg | 250 kg |
Startmasse | 800 kg | |
Flächenbelastung | 33,3 kg/m² | |
Leistungsbelastung | 10,0 kg/PS | 7,3 kg/PS |
Antrieb | ein luftgekühlter 7-Zylinder-Sternmotor Sh 11 mit 70 kW (95 PS) |
ein luftgekühlter 9-Zylinder-Sternmotor Sh 12 mit 92 kW (125 PS) |
Höchstgeschwindigkeit | 140 km/h | 145 km/h |
Reisegeschwindigkeit | 115 km/h | 120 km/h |
Landegeschwindigkeit | 75 km/h | |
Steigleistung | 2,3 m/s | 2,8 m/s |
Gipfelhöhe | 3700 m | 3800 m |
Reichweite | 450 km |
Siehe auch
Literatur
- Marton Szigeti: Udet U 12 Flamingo. In: Klassiker der Luftfahrt. Nr. 3/2015. Motor Presse, Stuttgart, S. 48 ff.
- Heinz A. F. Schmidt: Historische Flugzeuge I. Transpress, Berlin, S. 82.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Die Flugzeuge der Udet Flugzeugbau GmbH, Olaf Bichel. Bayerische Flugzeug-Historiker e. V.
- ↑ Udet U 12 Flamingo. In: Sammlungen, Propellerflugzeuge. Deutsches Museum, abgerufen am 11. Juli 2015.
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Siemens Halske Sh 14 | photo taken by Kogo | Kogo | Datei:Siemens Halske Sh 14.jpg | |
Udet U-12 Flamingo 3-view drawing from Aero Digest November 1927 | https://archive.org/stream/aerodigest1119unse#page/506/mode/2up | Aero Digest Magazine | Datei:Udet U-12 Flamingo 3-view Aero Digest November 1927.jpg | |
Udet U 12 Flamingo (airworthy replica) | photo taken by Kogo | Kogo | Datei:Udet U 12 Flamingo.jpg | |
Udet U 12 "Flamingo" D-EOSM | Eigenes Werk | J.Klank | Datei:Udet U 12 Flamingo D-EOSM.jpg |