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vom 03.04.2020, aktuelle Version,

United Nations Relief and Rehabilitation Administration

Josef (Janek) Szlajfaztajn (später Josef Schleifstein) (* 7.  März 1941 in Sandomierz) nach seiner Befreiung aus dem KZ Buchenwald
Muttertagsfeier, 1946
David Ben-Gurion-Denkmal am ehem. UNRRA-Lager in Eschwege

Die Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen oder kurz UNRRA von engl. United Nations Relief and Rehabilitation Administration war eine Hilfsorganisation, die bereits während des Zweiten Weltkrieges am 9. November 1943 auf Initiative der Vereinigten Staaten, der Sowjetunion, des Vereinigten Königreiches und Chinas gegründet wurde. Nach Kriegsende wurde sie von den Vereinten Nationen übernommen.

Die UNRRA war in Europa bis zum 31. Dezember 1946 tätig und wurde dann durch die International Refugee Organization ersetzt. In Afrika, im Nahen Osten und China arbeitete sie bis zum 30. Juni 1947.

Hauptaufgabe der UNRRA war die Unterstützung der Militäradministration bei der Repatriierung der sogenannten Displaced Persons (DP bzw. DPs). Der UNRRA kam dabei die Aufgabe zu, die DP-Lager in den befreiten Gebieten zu betreuen. Für jedes Lager war ein UNRRA-Team zuständig, das der örtlichen Militärkommandantur unterstellt war. Die UNRRA ihrerseits war in den Lagern den nichtmilitärischen Hilfsorganisationen gegenüber, wie dem Roten Kreuz oder dem Joint Distribution Committee weisungsberechtigt.

Als Hauptquartier für die Amerikanische Besatzungszone diente der UNRRA seit November 1945 das Gebäude des heutigen Karlsgymnasium München-Pasing und die nahegelegene Lehrerbildungsanstalt Pasing. In der Nähe von Köln (britische Besatzungszone) richtete die UNRRA im ehemaligen Kloster, Arbeitslager, KZ und Gestapogefängnis Brauweiler (jetzt Ortsteil von Pulheim) ein offenes Lager für DPs ein, das mindestens bis 1948 bestand.

Nachdem das Ziel der Repatriierung aller DPs bis 1947 nicht vollständig erreicht werden konnte, wurde die UNRRA aufgelöst. Obwohl die überwiegende Mehrzahl der Betroffenen repatriiert werden konnte, wurde der UNRRA von mehreren Seiten Erfolglosigkeit vorgeworfen.

Ihre Nachfolgeorganisation IRO verfolgte das Ziel, die nicht repatriierten DPs in anderen Ländern, wie z. B. Australien, Kanada oder Palästina, anzusiedeln oder in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Dieser Ansatz wurde als Resettlement bezeichnet.

Unmittelbar nach dem Krieg wurden vorerst nur Flüchtlinge oder KZ-Opfer aus anderen Ländern versorgt. Österreich beispielsweise erhielt erst nach dem Antrag des alliierten Kontrollrates während der Zeit vom 8. Februar 1946 bis 30. Juni 1947 Lebensmittel und Bekleidung aus dieser Hilfsaktion. Dies sicherte insbesondere während des harten Winters 1946/47 vielen Menschen das Überleben. Auch Saatgut, wie Weizen aus den USA oder Roggen aus der UdSSR wurde verteilt. Diese Hilfsaktion wurde später durch ERP und CARE abgelöst.

Aber auch Fahrzeuge, die aus Kriegszeiten übrig blieben, speziell vom amerikanischen Militär, wurden im Land verteilt. So wurden vielfach bei den Feuerwehren die ersten Fahrzeuge nach dem Krieg aus solchen Fahrzeugen umgebaut, die teilweise bis in die 1960er ihren Dienst versehen mussten, da die Fahrzeuge der Feuerwehr während des Krieges großteils beschlagnahmt wurden.

Siehe auch

Literatur

  • Grünbeck, Max; Das Wesen der UNRRA; Berlin – Rom – Tokio, Jg. 5 (1943), No. 9, S. 8
  • Wilfried Mähr: Von der UNRRA zum Marshallplan. Die amerikanische Finanz- und Wirtschaftshilfe an Österreich in den Jahren 1945–1950. Wien 1985 (Wien, Univ., Diss.).
Commons: UNRRA  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien