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vom 30.04.2020, aktuelle Version,

Völlan

Völlan
Italienische Bezeichnung: Foiana
Blick auf den Ortskern von Völlan
Staat Italien
Region Trentino-Südtirol
Provinz Südtirol (BZ)
Gemeinde Lana
Koordinaten 46° 35′ N, 11° 9′ O
Höhe 702 m s.l.m.
Fläche 4,2 km²
Einwohner 1.200 ()
Bevölkerungsdichte 286 Einw./km²
Demonym Völlaner
Patron Heiliger Severin
Kirchtag 22. Juli
Telefonvorwahl 0473 CAP 39011

Völlan (italienisch Foiana) ist ein auf etwa 700 m Höhe gelegenes Dorf im Südtiroler Burggrafenamt und eine Fraktion der Marktgemeinde Lana. Das Dorf hat etwa 1100 Einwohner und liegt westlich erhöht über dem Etschtal nahe der Stadt Meran. Die Entfernung zum Lananer Dorfzentrum beträgt ca. 6 km.

Geschichte

Aufgrund seiner günstigen Lage wurde Völlan schon im Frühmittelalter besiedelt. Die weit verstreut liegenden Höfe und ihre Namen lassen auf germanische Stämme schließen, die Namensgebung des Ortes selbst jedoch weist romanische Merkmale auf.

Pfarrkirche St. Severin

Das älteste Gebäude ist die um das Jahr 1200 erbaute Pfarrkirche St. Severin, die im 18. Jahrhundert jedoch umgebaut wurde.

Wohl kurze Zeit nach der Kirche wurde im 13. Jahrhundert die Mayenburg erbaut, die 1229 erstmals urkundlich erwähnt wurde und als Fluchtburg diente. Im 18. Jahrhundert wurde die heutige Ruine zur Gerichtsburg ernannt, doch Mitte des 19. Jahrhunderts wechselte das Gericht in eine andere Anlage. Seitdem wechselte die Burg mehrere Male die Besitzer, heute verfällt die Ruine zusehends und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Um 1815 wurde Völlan ein Teil der damals neu gegründeten Gemeinde Tisens, 1854 wurde Völlan als eigene Gemeinde ausgegliedert. Nach dem 1919 geschlossenen Friedensvertrag von St. Germain, in dessen Folge Südtirol Italien zugesprochen wurde, hatte Völlan aufgrund mangelnder Einwohnerzahl nach italienischem Gesetz kein Recht mehr, eine eigene Gemeinde zu bilden. Das Dorf wurde 1928 Teil der Marktgemeinde Lana.

Wappen

Das Wappen zeigt auf gelbem Hintergrund zwei gekreuzte Adlerfüße mit roten Krallen.

Politik

Aufgrund der Zugehörigkeit zur Marktgemeinde Lana verfügt das Dorf über keinen eigenen Gemeinderat bzw. Bürgermeister.

Sehenswürdigkeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten des Dorfes zählen die Mayenburg, der Ansitz Helmstorf und die Pfarrkirche St. Severin, sowie die Kapelle St. Magdalena oberhalb des Ortseinganges und der „Kastanien-Erlebnisweg“, welcher das ganze Jahr über begehbar ist. Des Weiteren befindet sich unterhalb der Ortschaft die Kapelle St. Georgen, deren Vorgängerbau – eine archäologisch gesicherte Holzkirche – aus dem Frühmittelalter stammt.[1] Außerdem kann man über einen Wanderweg zum „Völlaner Badl“ gelangen. Das Dorf ist, wie die Ortschaft Tisens, außerdem durch den „Keschtn-Riggl“ und das alljährlich stattfindende Kastanienfest bekannt. Zudem kann man im dem Widum nahelegen Bauernmuseum die Lebensweise der Tiroler Bauer aus früher Zeit besichtigen.

Persönlichkeiten

Vereine

In Völlan gibt es eine Vielzahl von Vereinen:

  • Freiwillige Feuerwehr Völlan
  • Bauernkapelle Völlan
  • Kirchenchor
  • Sportverein
  • Theatergruppe
  • Verschönerungsverein
  • Schützen-Zug Völlan
  • Fischerverein Völlan
  • Etschland Borussen

Literatur

  • Josef Tarneller: Die Hofnamen im Burggrafenamt und in den angrenzenden Gemeinden: Meraner Gegend, Schnals, Passeier, Tschögglberg, Sarntal, Gericht Neuhaus, Gericht Maienburg, Deutschgegend auf dem Nons, Ulten und Martell (Archiv für österreichische Geschichte 100). Wien: Hölder 1909. (Digitalisat online bei Tessmann)
  • Martina Giovannoni: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Völlan 1909–2009. Völlan: Freiwillige Feuerwehr Völlan, 2009.
  • Simon Peter Terzer: Straßennamen in Lana und Völlan – Nomi stradali a Lana e Foiana. Lana: Gruberdruck, 2011.

Einzelnachweise

  1. Paul Gleirscher, Hans Nothdurfter: Die Kirchengrabung von St. Georg bei Völlan, Lana. In: Der Schlern 1987, S. 267–305.
Commons: Völlan  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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