Viktor zu Hohenlohe-Langenburg
Viktor Ferdinand Franz Eugen Gustav Adolf Constantin Friedrich Prinz zu Hohenlohe-Langenburg GCB (* 11. November 1833 in Langenburg; † 31. Dezember 1891 in London) war ein deutscher Adliger und britischer Admiral, Bildhauer, Künstler und Aquarellmaler.
Jugend und Ausbildung
Viktor war der dritte Sohn von Fürst Ernst I. zu Hohenlohe-Langenburg (1794–1860) und seiner Ehefrau Prinzessin Feodora zu Leiningen (1807–1872) geboren. Seine Mutter war Königin Victorias Halbschwester. Die Familie war daher eng mit der britischen Königsfamilie verwandt. Geboren auf Schloss Langenburg, verbrachte er die ersten 14 Lebensjahre zu Hause, bis er 1847 mit seinen zwei Brüdern in das Blochmannsche Institut in Dresden geschickt wurde.
Dienst in der Marine
Nach seiner Ausbildung zog er ins Vereinigte Königreich und trat dort 1848 als Offizier in die Royal Navy ein. Im Jahr 1854 erfolgte seine Beförderung zum Lieutenant. Als Leutnant diente er 1855 unter Captain Henry Keppel auf der HMS St. Jean d’Acre im Mittelmeer. 1856 befehligte er für ein paar Monate das Kanonenboot HMS Traveller nach dessen Indienststellung. Danach diente er wieder unter Keppel auf der HMS Raleigh in Ostindien und China, bis das Schiff in der Nähe von Macau im Jahr 1857 zerstört wurde. 1856 wurde er für seinen Dienst in China während des Zweiten Opiumkriegs für das Victoria-Kreuz empfohlen. Er wurde 1857 zum Commander befördert und befehligte die Sloop HMS Scourge im Mittelmeer. 1859 zum Captain befördert, übernahm er das Kommando der 21-Kanonen-Korvette HMS Racoon von deren Inbetriebnahme im Jahre 1863 bis 1866, während der Zeit der zweite Sohn von Königin Victoria, Prinz Alfred, der spätere Duke of Edinburgh (1844–1900) an Bord als Lieutenant diente.
Er zog sich aus dem aktiven Dienst im Jahr 1866 zurück und wurde im selben Jahr zum Knight Commander des Order of the Bath ernannt und 1887 zum Knight Grand Cross desselben Ordens erhoben. Im Ruhestand wurde er im Dezember 1876 in den Rang eines Rear-Admiral, am 23. November 1881 zum Vice-Admiral und am 24. Mai 1881 zum Admiral befördert.
Tätigkeit als Künstler
Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Marinedienst betätigte er sich als Künstler, insbesondere als Bildhauer.
Er starb 1891 in London und wurde in Sunningdale in Berkshire begraben.
Ehe und Nachkommen
Er heiratete am 24. Januar 1861 in London in morganatischer Ehe Laura Wilhelmina Seymour, die jüngere Tochter von Admiral Sir George Francis Seymour (1787–1870), unter dem er in den 1850er Jahren auf der HMS Cumberland gedient hatte. Kurz vor Eheschließung, wurde seine Frau von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha in Gotha zur Gräfin von Gleichen erhoben, nach Burg Gleichen, die einst im Besitz von einem Zweig der Familie Hohenlohe war. Nachdem der Bruder seiner Gattin 1870 den Titel 5. Marquess of Hertford geerbt hatte, erhielt diese am 7. Februar 1871 im Vereinigten Königreich den protollarischen Rang der Tochter eines Marquess mit der Höflichkeitsanrede „Lady“.[1] Viktor nannte sich seit der Eheschließung Graf von Gleichen (bzw. im Vereinigten Königreich Count Gleichen). Er verwendete seinen deutschen Titel „Seine Durchlaucht Viktor Prinz zu Hohenlohe-Langenburg“ erst wieder, als seine Gattin am 15. Dezember 1885 von Königin Victoria das Recht erhielt zumindest im British Empire den Prinzentitel ihres Gatten zu führen.
Sie hatten vier Kinder:
- Lady Fedora Georgina Maud Gleichen (1861–1922);
- Lord Albert Edward Wilfred Gleichen (1863–1937), Major-General der British Army, ⚭ Hon. Sylvia Gay Edwardes;
- Lady Victoria Alice Leopoldine Ada Laura Gleichen (1868–1951) ⚭ 1905 Percy Wilfred Machell;
- Lady Helena Emily Gleichen (1873–1947).
Seine Kinder führten ebenfalls die deutschen Titel Graf bzw. Gräfin von Gleichen. Im Rahmen der Ersten Weltkrieg verzichteten sie 1917 auf den Grafentitel und das deutsche „von“ im Familiennamen und erhielten im Gegenzug den protokollarischen Rang von Kindern eines Marquess mit der Höflichkeitsanrede „Lord“ bzw. „Lady“.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Charles Mosley (Hrsg.): Burke’s Peerage, Baronetage & Knightage. Band 2, Burke’s Peerage (Genealogical Books) Ltd, Wilmington 2003, S. 1886.
- ↑ London Gazette. Nr. 30551, HMSO, London, 1. März 1918, S. 2632 (PDF, englisch).
Literatur
- Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln. Band 17, Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1998, Tafel 9.
Weblinks
- Landesbibliographie Baden-Württemberg
- Viktor Prinz zu Hohenlohe-Langenburg auf thepeerage.com
- Count Gleichen (Prince Victor F F E G A C F Hohenlohe-Langenberg) R.N. bei pdavis.nl
Personendaten | |
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NAME | Hohenlohe-Langenburg, Viktor zu |
ALTERNATIVNAMEN | Hohenlohe-Langenburg, Viktor Ferdinand Franz Eugen Gustav Adolf Constantin Friedrich Prinz zu (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Admiral, Bildhauer, Künstler und Aquarellmaler |
GEBURTSDATUM | 11. November 1833 |
GEBURTSORT | Langenburg |
STERBEDATUM | 31. Dezember 1891 |
STERBEORT | London |
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Ernst Leopold, 4th Prince of Leiningen (1830–1904) and Prince Victor of Hohenlohe-Langenburg (1833–1891) | http://www.royalcollection.org.uk/collection/402015/ernest-prince-of-leiningen-with-prince-victor-of-hohenlohe-langenburg-count | Frederick Richard Say | Datei:Princes Ernest and Victor.jpg | |
Victor Prinz zu Hohenlohe-Langenburg , Graf von Gleichen , britischer Admiral und Bildhauer (* 11. Dezember 1833, † 31. Dezember 1891). | National Portrait Gallery | Alexander Bassano | Datei:Victor zu Hohenlohe-Langenburg.jpg |