Viktorsberg
Viktorsberg
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Feldkirch | |
Kfz-Kennzeichen: | FK | |
Fläche: | 12,49 km² | |
Koordinaten: | 47° 18′ N, 9° 40′ O | |
Höhe: | 879 m ü. A. | |
Einwohner: | 415 (1. Jän. 2020) | |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6836 | |
Vorwahl: | 05523 | |
Gemeindekennziffer: | 8 04 22 | |
NUTS-Region | AT342 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 36 6836 Viktorsberg |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Philibert Ellensohn | |
Gemeindevertretung: (2015) (9 Mitglieder) |
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Lage von Viktorsberg im Bezirk Feldkirch | ||
Blick von Fraxern auf den Viktorsberg |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Viktorsberg ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Feldkirch mit 415 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2020).
Geografie
Viktorsberg liegt im Vorarlberger Vorderland, im Bezirk Feldkirch auf 879 Metern Höhe. 73,0 % der Fläche sind bewaldet, 15,2 % der Fläche Alpen. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Viktorsberg.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde Viktorsberg besitzt eine gemeinsame Gemeindegrenze mit fünf anderen Vorarlberger Gemeinden. Dies sind im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, die Stadt Dornbirn im gleichnamigen Bezirk Dornbirn sowie die Gemeinden Zwischenwasser, Röthis, Weiler und Fraxern im Bezirk Feldkirch.
Geschichte
Viktorsberg wurde nach dem Papst und Märtyrer St. Viktor († ca. 202) benannt, dessen Schädel wohl schon seit dem 8. Jahrhundert in der Viktorsberger Kirche aufbewahrt wird. Die erstmalige urkundliche Erwähnung findet sich im rätischen Güterverzeichnis von 842. Zu den wunderlichsten und gleichzeitig interessantesten Gestalten der Vorarlberger Heiligen zählt zweifellos der irische Einsiedler Eusebius. Eusebius verließ Mitte des 9. Jahrhunderts – vertrieben durch kriegerische Einfälle der Dänen und Norweger – seine Heimatinsel und fand in Viktorsberg Zuflucht. Er stand in enger Verbindung mit dem Kloster St. Gallen und soll sogar dem Karolinger-Kaiser Karl III. († 888) Rat erteilt haben. Aus Dankbarkeit ermöglichte der Kaiser durch eine Schenkung den Unterhalt des kleinen Konvents und stellte Viktorsberg unter Schutz und Eigentum des Klosters St. Gallen. Ein St. Galler Totenbuch meldet das Ableben des Eusebius unter dem 31. Januar 884.
Die Jahrhunderte nach seinem Tod schienen Eusebius vergessen zu haben. Kein einziger Geschichtsschreiber berichtet über den seltsamen irischen Reklusen. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erzählt jedoch der Überlinger Volks- und Erbauungsschriftsteller Johann Georg Tibianus, dass Eusebius auf den Feldern von Brederis sonntagsschändende Bauern gescholten habe und deshalb von ihnen mit einer Sense enthauptet worden sein soll. Eusebius habe aber gleich nach seiner Ermordung zum Erstaunen seiner Mörder sein abgeschlagenes Haupt aufgenommen und damit den Tatort verlassen. Schließlich soll er sein Haupt auf dem Altar der Viktorsberger Kirche zur Ruhe niedergelegt haben. 1730 wurde Eusebius von der römischen Ritenkongregation sogar seliggesprochen. Das Kleeblatt im Wappen deutet auf die Irische (früher neu-schottische) Verbindung hin.
Über die Entwicklungen und Schicksale des Klosters ist nur wenig bekannt, da es zweimal abbrannte und dabei sehr viele alte Schriften zugrunde gegangen sind. Bekannt ist nur, dass später die Grafen von Montfort im Besitze des Viktorsbergs waren. Im Jahr 1370 begann Graf Rudolf III von Montfort, die Kirche und das Klostergebäude in einen besseren Zustand zu versetzen. Am 13. September 1383 vergab er den neu errichteten Klosterbau an die Franziskaner. 1398 erwarb das Haus Österreich die Vogtei über das Kloster. Es gehörte zur Oberdeutschen (Straßburger) Franziskanerprovinz Argentina und wurde nach der Teilung des Ordens 1517 ein Konvent der Franziskaner-Konventualen (Minoriten).
Im Jahre 1642 brannte das Kloster nach einem Blitzeinschlag vollständig nieder. Im Jänner 1785 wurde das Minoritenkloster durch Joseph II. aufgehoben.
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Viktorsberg seit der Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Am 18. April 2020 erkundeten zwei Brüder (17, 19) eine schmale, 12 m tiefe Höhle per Seilkletterei und bargen einen rostigen Gegenstand, den ein Sprengstoffkundiger als deutsche Eihandgranate 39 und damit Relikt aus dem 2. Weltkrieg identifizierte. Die Höhle wurde durchsucht und wegen Absturzgefahr für Wanderer mit Eisenschienen und Steinen verschlossen.[1]
Bevölkerungsentwicklung
Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 6,5 %.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Minoritenkloster Viktorsberg
- Kath. Pfarrkirche St. Viktor
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Jahr 2010 gab es in der Gemeinde achtzehn land- und forstwirtschaftliche Betriebe, zwei davon Haupterwerbsbetriebe.[2]
Am Ort gab es im Jahr 2003 vier Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit neun Beschäftigten und acht Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 181. In Viktorsberg gibt es (Stand 2019) einen Kindergarten und eine Volksschule.[3]
Politik
Die Gemeindevertretung von Viktorsberg besteht aus neun Mitgliedern. Die Wahl erfolgte bei der Gemeindevertretungswahl 2015 nicht per Parteienlisten, sondern per Mehrheitswahl. Bürgermeister der Gemeinde ist der Berufsschullehrer Philibert Ellensohn.[4]
Weblinks
- 80422 – Viktorsberg. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Brüder fanden Handgranate in einer Höhle orf.at, 27. April 2020, abgerufen 28. April 2020.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Viktorsberg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 30. März 2019.
- ↑ Gemeinde Viktorsberg, Soziales, Bildung. Abgerufen am 30. März 2019.
- ↑ Philibert Ellensohn wieder zum Bürgermeister gewählt (24. März 2015)
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