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vom 01.07.2019, aktuelle Version,

Vladimir Vertlib

Vladimir Vertlib
Foto: Wolfgang Kubizek

Vladimir Vertlib (* 2. Juli 1966 in Leningrad) ist ein österreichischer Schriftsteller russisch-jüdischer Herkunft.

Leben

Vertlib emigrierte 1971 mit seiner Familie aus Russland. Stationen der Odyssee, die ihn schließlich 1981 nach Österreich brachte, waren Israel, die Niederlande, die USA und Italien. Er studierte in Wien Volkswirtschaftslehre und erhielt 1986 die österreichische Staatsbürgerschaft.

Vertlib veröffentlichte zunächst in Literaturzeitschriften, bevor er 1995 sein erstes Buch herausbrachte. In seinen ersten beiden Büchern Abschiebung und Zwischenstationen verarbeitet er Erfahrungen aus seinem Migrantenleben. Abschiebung schildert den gescheiterten Versuch einer Einwandererfamilie, in den USA Fuß zu fassen. Zwischenstationen beschreibt die vorübergehenden Aufenthalte an den verschiedensten Orten der Welt. In Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur erzählt er die Lebensgeschichte einer über 90 Jahre alten Frau: von der Kindheit im jüdischen Schtetl über die Blockade Leningrads und die Repressionen durch Vertreter des Sowjetstaates bis zur Emigration nach Deutschland in den 90er Jahren. Die Frage nach der jüdischen Identität ist das zentrale Thema von Letzter Wunsch.

Vertlib ist dem realistischen Erzählen verhaftet. Er erzählt in einer klaren, unprätentiösen Sprache anhand von Einzelschicksalen Allgemeingültiges über die Geschichte der russischen Juden im 20. Jahrhundert. Neben schrecklichen oder unerfreulichen Ereignissen finden sich in seinen Romanen auch eine gute Portion Ironie und die farbige Ausschmückung einzelner Episoden.

Vertlib lebt in Salzburg und Wien.

Ehrungen

Werke

(Mit-)Herausgeber

  • seit 2014: Zwischenwelt. Zeitschrift für Kultur des Exils und des Widerstands. Quartalsschrift der Theodor Kramer Gesellschaft in Wien

Einzelnachweise

  1. Dresdner Chamisso-Poetikdozentur beim MitteleuropaZentrum für Staats-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften

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Vladimir Vertlib (Foto: Wolfgang Kubizek) Privatarchiv Wolfgang Kubizek
CC BY 3.0
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