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vom 26.11.2015, aktuelle Version,

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 10

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 10
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich unter der Enns
Wahlkreisnummer 10
Typ Städtewahlkreis
Region Wien-Wieden
Wahlberechtigte 6.462  (1911)
Abgeordnete
  • Franz Rienößl (1907–1915)

Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 10 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 10 umfasste jenen Teil des 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden, der östlich der Linie Gußhausstraße, Favoritenstraße, Waltergasse, Schaumburggasse, Rainergasse, Blechthurmgasse, Wiednergürtel, Heugasse liegt.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Franz Rienößl (Christlichsoziale Partei) im ersten Wahlgang als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte Rienößl sein Mandat verteidigen, verstarb jedoch bereits am 1. April 1915.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Franz Rienößl im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Franz Rienößl Christlichsoziale Partei 3783 70,6 %
Anton Widlar Sozialdemokratische Arbeiterpartei 729 13,6 %
deutsch-nationale/alldeutsche Kandidaten[3] 516 9,6 %
F. Bayer radikale Partei 110 2,1 %
deutsch-fortschrittlicher Kandidat 70 1,3 %
Hrabe tschechischer Kandidat 59 1,1 %
Sonstige 95 1,8 %
Wahlberechtigte: 6307, Ungültige/Leere Stimmen: 253, Wahlbeteiligung: 89,0 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[4] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Franz Rienößl im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Franz Rienößl Christlichsoziale Partei 2919 58,7 %
Alexander von Dorn deutsch-freiheitlicher Kandidat 763 15,3 %
Gustav Erich Riedel Sozialdemokratische Arbeiterpartei 720 14,5 %
Josef Hollaus Kandidat des gewerblichen Zentralwahlausschusses 229 4,6 %
Ludwig Klepetko tschechisch-nationale Partei 85 1,7 %
Zenker wirtschaftspolitische Reichspartei 53 1,1 %
deutsch-nationaler Kandidat 43 0,9 %
Sonstige 161 3,2 %
Wahlberechtigte: 6462, Ungültige/Leere Stimmen: 368, Wahlbeteiligung: 91,0 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 18. Mai 1907, S. 2 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  3. Laut Zeitungsberichten 480 Stimmen für Theodor Korunke
  4. Die Wahl in den deutschen Bezirken.. In: Arbeiter-Zeitung, 14. Juni 1911, S. 5 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Artikel in: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 17. Juni 1911, S. 2 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz

Literatur

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Wappen des Erzherzogtums Österreich unter der Enns Wappenrolle Österreich-Ungarns nach H. Ströhl 1 Hugo Gerard Ströhl
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