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vom 29.04.2017, aktuelle Version,

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 18

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 18
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich unter der Enns
Wahlkreisnummer 18
Typ Städtewahlkreis
Region Wien-Alsergrund
Wahlberechtigte 10.838  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 18 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 18 umfasste Teile des 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund, d. h. ohne den Teil der von der Grenze zu den Bezirken I., II. und XX. sowie der Linie Alserbachstraße, Nußdorfer Straße, Spitalgasse und der Grenze zum VIII. Bezirk begrenzt wurde (Wahlbezirk 17).[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging der spätere Wiener Bürgermeister Richard Weiskirchner (Christlichsoziale Partei) im ersten Wahlgang als Sieger hervor. Weißkirchner verlor sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 in der Stichwahl an der Sozialdemokraten Max Winter.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Richard Weiskirchner im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Richard Weiskirchner[3] Christlichsoziale Partei 5719 60,0 %
Karl Leuthner Sozialdemokratische Arbeiterpartei 2053 21,6 %
Hermann Elhart Beamtenpartei 1228 12,9 %
deutsch-nationaler/alldeutscher Kandidat 216 2,3 %
deutsch-fortschrittlicher Kandidat 98 1,0 %
tschechischer Kandidat 104 1,1 %
Sonstige 107 1,1 %
Wahlberechtigte: 10.861, Ungültige/Leere Stimmen: 267, Wahlbeteiligung: 90,2 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[4] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[5] durchgeführt.

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Richard Weiskirchner Christlichsoziale Partei 4027 43,6 %
Max Winter Sozialdemokratische Arbeiterpartei 2439 26,4 %
Rudolf Wolkan[6] deutsche Wirtschaftspartei 1845 20,0 %
Rudolf Weber deutsch-nationaler Kandidat 381 4,1 %
Franz Weidner tschechisch-nationaler Kandidat 171 1,9 %
Dr. Heiliger[7] Christlichsozialer Kandidat 125 1,4 %
deutsch-freiheitlicher Kandidat 48 0,5 %
wirtschaftspolitische Reichspartei 29 0,3 %
Sonstige 173 1,9 %
Wahlberechtigte: 10.838, Ungültige/Leere Stimmen: 462, Wahlbeteiligung: 89,5 %

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Max Winter Sozialdemokratische Arbeiterpartei 4694 51,3 %
Richard Weiskirchner Christlichsoziale Partei 4454 48,7 %
Wahlberechtigte: 10.838, Ungültige Stimmen: 521, Wahlbeteiligung: 89,2 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 18. Mai 1907, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  3. Laut Zeitungsberichten erreichte Weißkirchner 5675 Stimmen, möglicherweise wurden hier Stimmen eines weiteren Christlichsozialen eingerichtet.
  4. Die Wahl in den deutschen Bezirken.. In: Arbeiter-Zeitung, 14. Juni 1911, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Artikel in: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 17. Juni 1911, S. 2 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  5. Artikel in: Neue Freie Presse, 21. Juni 1911, S. 5 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  6. In Zeitungsberichten als Deutschfreiheitlicher bezeichnet
  7. In Zeitungsberichten als unabhängiger Wirtschaftsparteiler bzw. "Judenliberaler" bezeichnet, Stimmen wurde von der Statistik den Christlichsozialen zugerechnet

Literatur