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vom 23.11.2015, aktuelle Version,

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 23

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 28
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich unter der Enns
Wahlkreisnummer 28
Typ Städtewahlkreis
Region Wien-Hietzing
Anwesende Bevölkerung  110.448  (1910)
Wahlberechtigte 21.843  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 23 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 23 umfasste den 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging im ersten Wahlgang der amtierende Wiener Bürgermeister Karl Lueger (Christlichsoziale Partei) als Sieger hervor. Er verstarb jedoch im März 1910, woraufhin sich sein Parteikollege, der neugewählte Wiener Bürgermeister Josef Neumayer bei der Reichsratsersatzwahl im Oktober 1910 ebenfalls im ersten Wahlgang durchsetzen konnte. Neumayer konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 nicht verteidigen. Er schrammte im ersten Wahlgang mit 48,9 Prozent knapp an der absoluten Mehrheit im ersten Wahlgang vorbei und unterlag in der Stichwahl dem Sozialdemokraten Wilhelm Schiegl, der in der Stichwahl 51,6 Prozent erzielte.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Leopold Kunschak im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Karl Lueger Christlichsoziale Partei 8917 56,4 %
Emil Polke Sozialdemokratische Arbeiterpartei 5731 36,2 %
Friedrich Schmidt[3] Beamtenpartei 998 6,3 %
tschechischer Kandidat 41 0,3 %
deutsch-nationale/alldeutsche Kandidaten 37 0,2 %
Sonstige 89 0,6 %
Wahlberechtigte: 17.660, Ungültige/Leere Stimmen: 353, Wahlbeteiligung: 91,5 %

Reichsratsersatzwahl 1910

Nach dem Tod von Karl Lueger im März 1910 wurde am 28. Oktober 1910 (erster Wahlgang) die Reichsratsersatzwahl durchgeführt.[4] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Josef Neumayer im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Josef Neumayer Christlichsoziale Partei 9786 54,2 %
Emil Polke Sozialdemokratische Arbeiterpartei 6896 38,2 %
Friedrich Schmidt deutsch-nationaler Kandidat 564 3,1 %
Oswald Hohensinner liberaler Kandidat 562 3,1 %
Wessely deutsch-radikaler Kandidat 144 0,8 %
Sonstige 112 0,6 %
Wahlberechtigte: 21.029, Ungültige/Leere Stimmen: 909, Wahlbeteiligung: 89,4 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[5] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[6] durchgeführt.

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Josef Neumayer Christlichsoziale Partei 9322 48,9 %
Wilhelm Schiegl Sozialdemokratische Arbeiterpartei 7660 40,1 %
Bernhard deutsch-freiheitlicher Kandidat 1606 8,4 %
deutsch-nationaler Kandidat 208 1,1 %
tschechisch-nationaler Kandidat 54 0,3 %
Sonstige 231 1,2 %
Wahlberechtigte: 21.843, Ungültige/Leere Stimmen: 1095, Wahlbeteiligung: 92,4 %

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Wilhelm Schiegl Sozialdemokratische Arbeiterpartei 9950 51,6 %
Josef Neumayer Christlichsoziale Partei 9341 48,4 %
Wahlberechtigte: 21.843, Ungültige Stimmen: 815, Wahlbeteiligung: 92,0 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 18. Mai 1907, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  3. Schreibweise in der Presse auch Schmied oder Schmid
  4. Wahltag in Hietzing.. In: Arbeiter-Zeitung, 29. Oktober 1910, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Mandate Dr. Luegers.. In: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 5. November 1910, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  5. Die Wahl in den deutschen Bezirken.. In: Arbeiter-Zeitung, 14. Juni 1911, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Artikel in: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 17. Juni 1911, S. 2 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  6. Artikel in: Neue Freie Presse, 21. Juni 1911, S. 5 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp

Literatur

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Wappen des Erzherzogtums Österreich unter der Enns Wappenrolle Österreich-Ungarns nach H. Ströhl 1 Hugo Gerard Ströhl
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