Wahlbezirk Österreich unter der Enns 3
Wahlbezirk Österreich unter der Enns 3 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Österreich unter der Enns |
Wahlkreisnummer | 3 |
Typ | Städtewahlkreis |
Region | Wien-Innere Stadt |
Wahlberechtigte | 2.191 (1911) |
Abgeordnete | |
|
Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 3 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Geschichte
Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 3 umfasste das Parkviertel bzw. jenen Teil des 1. Wiener Gemeindebezirks Innere Stadt, der durch Liebenberggasse, Singerstraße, Kärntnerstraße, Opernring, Eschenbachgasse, Getreidemarkt, Friedrichstraße, Lothringerstraße, Wienfluß, Wollzeile und Parkring begrenzt wurde.[1]
Aus der Reichsratswahl 1907 ging Hermann Bielohlawek (Christlichsoziale Partei) im ersten Wahlgang mit 51 Prozent als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 verlor Bielohlawek sein Mandat an Max Friedmann, der sich in der Stichwahl mit 54 Prozent durchsetzen konnte.
Wahlergebnisse
Reichsratswahl 1907
Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Hermann Bielohlawek im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Hermann Bielohlawek | Christlichsoziale Partei | 959 | 50,8 % |
Dr. von Tayenthal | deutsch-fortschrittlicher Kandidat | 875 | 46,4 % |
Sonstige[3] | 53 | 2,8 % | |
Wahlberechtigte: 2167, Ungültige/Leere Stimmen: 56, Wahlbeteiligung: 89,7 % |
Reichsratswahl 1911
Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[4] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Friedmann im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Max Friedmann | deutsch-freiheitlicher Kandidat | 980 | 53,5 % |
Hermann Bielohlawek | Christlichsoziale Partei | 670 | 36,6 % |
Karl Hanner | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 64 | 3,5 % |
Felix Hraba | Selbständiger Kandidat | 59 | 3,2 % |
Sonstige | 60 | 3,3 % | |
Wahlberechtigte: 2191, Ungültige/Leere Stimmen: 68, Wahlbeteiligung: 86,8 % |
Literatur
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907–1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911–1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft, Wien 1908 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 2
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft, Wien 1912 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. 14
Einzelnachweise
- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- ↑ Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)
Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: , 18. Mai 1907, S. 2 (Online bei ANNO) - ↑ Darunter 16 Stimmen für Engelbert Pernerstorfer (Sozialdemokrat) und 18 Stimmen für den tschechischen Kandidaten Poleschowsky
- ↑ Die Wahl in den deutschen Bezirken.. In: Arbeiter-Zeitung, 14. Juni 1911, S. 2 (Online bei ANNO)
Artikel in: , 17. Juni 1911, S. 2 (Online bei ANNO)
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