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vom 09.12.2015, aktuelle Version,

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 44

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 44
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich unter der Enns
Wahlkreisnummer 44
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Tulln, Atzenbrugg,
Neulengbach
Anwesende Bevölkerung  47.366  (1910)
Wahlberechtigte 9.569  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 44 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 44 umfasste die Gerichtsbezirke Tulln, Atzenbrugg und Neulengbach.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Josef Scheicher (Christlichsoziale Partei) mit 78 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang als Sieger hervor. Scheicher konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 mit 60 Prozent in der Stichwahl gegen einen christlichsozialen Gegenkandidaten verteidigen.

Wahlen

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Josef Scheicher im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Josef Scheicher Christlichsoziale Partei 6871 78,4 %
Franz Hochrieder Christlichsozialer Kandidat 795 9,1 %
Josef Maar Sozialdemokratische Arbeiterpartei 582 6,6 %
Dörfler Deutsche Volkspartei 160 6,6 %
deutsch-fortschrittlicher Kandidat 82 0,9 %
deutsch-nationaler/alldeutscher Kandidat 63 0,7 %
Sonstige 210 2,4 %
Wahlberechtigte: 9531, Ungültige/Leere Stimmen: 272, Wahlbeteiligung: 94,8 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[3] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl) durchgeführt.

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Josef Scheicher Christlichsoziale Partei 4322 49,8 %
Karl Lechner/
Franz Hochrieder[4]
Weitere Christlichsoziale Kandidaten 3111 35,8 %
Anton Hauschka Sozialdemokratische Arbeiterpartei 918 10,6 %
deutsch-nationaler Kandidat 62 0,7 %
deutsch-freiheitlicher Kandidat 53 0,6 %
Deutsche Volkspartei 33 0,4 %
Sonstige 180 2,1 %
Wahlberechtigte: 9569, Ungültige/Leere Stimmen: 371, Wahlbeteiligung: 94,6 %

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Josef Scheicher Christlichsoziale Partei 4875 60,2 %
Karl Lechner Christlichsoziale Partei 3227 39,8 %
Wahlberechtigte: 9569, Ungültige Stimmen: 804, Wahlbeteiligung: 93,7 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 18. Mai 1907, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  3. Die Wahlen. Niederösterreich.. In: Neue Freie Presse, 14. Juni 1911, S. 6 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
    Artikel in: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 17. Juni 1911, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  4. laut Zeitungsberichten entfielen auf Karl Lechner 1747, auf Franz Hochrieder 1361 Stimmen

Literatur