Wahlbezirk Österreich unter der Enns 47
Wahlbezirk Österreich unter der Enns 47 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Österreich unter der Enns |
Wahlkreisnummer | 47 |
Typ | Landgemeindenwahlkreis |
Region | Sankt Peter in der Au, Haag, Waidhofen an der Ybbs |
Anwesende Bevölkerung | 52.511 (1910) |
Wahlberechtigte | 12.091 (1911) |
Abgeordnete | |
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Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 47 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Geschichte
Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musst sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 47 umfasste die Gerichtsbezirke Sankt Peter in der Au, Haag und Waidhofen an der Ybbs, wobei die zum Wahlbezirk 41 gehörende Gemeinde Waidhofen an der Ybbs vom Wahlbezirk ausgenommen war.[1]
Aus der Reichsratswahl 1907 ging Josef Stöckler (Christlichsoziale Partei) mit 82 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang als Sieger hervor. Stöckler konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 mit 72 Prozent erfolgreich verteidigen.
Wahlen
Die Darstellung der Wahlergebnisse orientiert sich an den von der k .k. Statistischen Zentralkommission herausgegebenen Zahlen, die auf die Parteistellung der Kandidaten fokussiert sind. Teilweise wurden dabei Kandidaten gleicher Parteistellung separat dargestellt, teilweise zusammengerechnet. Daher können die angegebenen Zahlen für die Kandidaten im ersten Wahlgang auch (geringe) Stimmen anderer Kandidaten gleicher Parteistellung enthalten (siehe Anmerkungen).
Reichsratswahl 1907
Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Stöckler im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Josef Stöckler | Christlichsoziale Partei | 9305 | 82,1 % |
Leopold Ettinger | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 1265 | 11,2 % |
Rebischer[3] | Agrarier | 687 | 6,1 % |
Sonstige | 83 | 0,7 % | |
Wahlberechtigte: 12.150, Ungültige/Leere Stimmen: 256, Wahlbeteiligung: 95,4 % |
Reichsratswahl 1911
Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[4] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Stöckler im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Josef Stöckler | Christlichsoziale Partei | 7897 | 71,5 % |
Franz Sengstbratl[5] | deutsch-freiheitliche Kandidaten | 1540 | 13,9 % |
Karl Lohner[6] | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 1398 | 12,7 % |
Christlichsozialer Kandidat | 93 | 0,8 % | |
Sonstige | 121 | 1,1 % | |
Wahlberechtigte: 12.091, Ungültige/Leere Stimmen: 362, Wahlbeteiligung: 94,4 % |
Einzelnachweise
- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- ↑ Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)
Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 18. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO) - ↑ Laut Christlichsozialer Arbeiter-Zeitung und Neuer Freier Presse entfielen 646 Stimmen auf Rebischer. Möglicherweise enthält die von der Wahlstatistik ausgewiesene Stimmenzahl von 687 Stimmen noch Stimmen weiterer Kandidaten. Rebischer wird in den zeitungsberichten zudem als Kandidat der Deutschen Volkspartei bezeichnet.
- ↑ Politische Rundschau.. In: Der Bauernbündler, 1. Juli 1911, S. 5 (Online bei ANNO)
Artikel in: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 17. Juni 1911, S. 3 (Online bei ANNO) - ↑ Laut "Der Bauernbündler" entfielen 1398 Stimmen auf Sengstbratl.
- ↑ Laut Christlichsozialer Arbeiter-Zeitung erhielt Lohner nur 1246 Stimmen, laut dem später erschienenen "Der Bauernbündler" 1402 Stimmen. Er scheint daher wahrscheinlich, dass die von der Wahlstatistik für die Sozialdemokraten ausgewiesene Stimmenzahl von 1398 Stimmen alle auf Lohner entfielen.
Literatur
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907–1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907, S. 156.
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911–1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911, S. 83.
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft, Wien 1908 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 5
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft, Wien 1912 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. 22
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