Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 16.11.2015, aktuelle Version,

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 61

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 61
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich unter der Enns
Wahlkreisnummer 61
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Weitra, Zwettl, Gmünd, Großgerungs
Anwesende Bevölkerung  45.474  (1910)
Wahlberechtigte 10.130  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 61 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musst sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 61 umfasste die Gerichtsbezirke Weitra, Zwettl und Großgerungs, wobei die zum Wahlbezirk 37 gehörenden Städte Weitra, Gmünd und Zwettl vom Wahlbezirk ausgenommen waren.[1] Auch nachdem die Gemeinden Albrechts, Dietmanns, Groß-Neusiedl, Raglitz, Waldenstein und Weißenbach vom Gerichtsbezirk Weitra 1908 an den neugeschaffenen Gerichtsbezirk Gmünd abgegeben worden waren, blieben diese Teil des Wahlbezirks 61, während die vom Gerichtsbezirk Schrems abgegebenen Gemeinden Teil des Wahlbezirk 60 bzw. Wahlbezirk 37 blieben.[2]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Alois Höher (Christlichsoziale Partei) als Sieger im ersten Wahlgang hervor. Er konnte 87 Prozent der Stimmen erreichen, während der bäuerliche Kandidat Leopold Schremser auf 7 Prozent kam. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte Höher sein Mandat erfolgreich verteidigen. Er setzte sich mit 80 Prozent erneut im ersten Wahlgang durch. Den zweiten Platz belegte der selbständige Kandidat Franz Dienstl mit 8 Prozent.

Wahlen

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[3] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Alois Höher im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Alois Höher Christlichsoziale Partei 8221 87,1 %
Leopold Schremser Agrarier[4] 688 7,3 %
Hans Lenz Sozialdemokratische Arbeiterpartei 344 3,6 %
deutsch-national/alldeutscher Kandidat 31 0,3 %
Sonstige 150 1,6 %
Wahlberechtigte: 10.247, Ungültige/Leere Stimmen: 328, Wahlbeteiligung: 95,3 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[5] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Alois Höher im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Alois Höher Christlichsoziale Partei 7220 80,2 %
Franz Dienstl Selbständiger deutsch-freiheitlicher Kandidat 698 7,7 %
Leopold Schremser Deutscher Hauer- und Bauernbund 433 4,8 %
Hans Lenz Sozialdemokratische Arbeiterpartei 256 2,8 %
Georg Schönerer Alldeutsche Vereinigung 146 1,6 %
Sonstige 254 2,8 %
Wahlberechtigte: 10.130, Ungültige/Leere Stimmen: 628, Wahlbeteiligung: 95,1 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. 1907, XXI. Stück, Nr. 40 „Verordnung des Justizministeriums vom 22. Februar 1907, betreffend die Errichtung eines Bezirksgerichtes in Gmünd in Niederösterreich“
    Reichsgesetzblatt für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. 1908, XCIV. Stück, Nr. 203 „Verordnung des Justizministeriums vom 25. September 1908, betreffend den Beginn der Amtswirksamkeit des Bezirksgerichtes in Gmünd, politischer Bezirk Gmünd, Niederösterreich“
  3. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 18. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  4. In Zeitungsberichten auch als deutsch-fortschrittlicher Kandidat bezeichnet
  5. Die Wahlen. Niederösterreich.. In: Neue Freie Presse, 14. Juni 1911, S. 6 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
    Artikel in: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 17. Juni 1911, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz

Literatur