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vom 16.11.2015, aktuelle Version,

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 64

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 64
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich unter der Enns
Wahlkreisnummer 64
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Krems, Kirchberg, Stockerau
Anwesende Bevölkerung  48.166  (1910)
Wahlberechtigte 10.776  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 64 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musst sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns umfasste die Gerichtsbezirke Krems, Kirchberg und Stockerau, wobei die zum Wahlbezirk 36 gehörenden Städte Krems, Stein (beide Gerichtsbezirk Krems) und Stockerau vom Wahlbezirk ausgenommen waren.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Karl List (Christlichsoziale Partei) als Sieger im ersten Wahlgang hervor. Er konnte 88 Prozent der Stimmen erreichen, während der Sozialdemokrat Robert Schober nur auf 8 Prozent kam. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte List sein Mandat erfolgreich verteidigen. Er setzte sich mit 76 Prozent erneut im ersten Wahlgang durch, den zweiten Platz belegte der bäuerliche Kandidat Leopold Schwarzinger mit 17 Prozent. Schober landete 1911 mit 5 Prozent nur auf dem dritten Platz.

Wahlen

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von List im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Karl List Christlichsoziale Partei 8920 88,0 %
Robert Schober Sozialdemokratische Arbeiterpartei 808 8,0 %
deutsch-fortschrittlicher Kandidat 124 1,2 %
Sonstige 285 2,8 %
Wahlberechtigte: 10.940, Ungültige/Leere Stimmen: 381, Wahlbeteiligung: 96,1 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[3] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Karl List im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Karl List Christlichsoziale Partei 7616 76,2 %
Leopold Schwarzinger Deutscher Hauer- und Bauernbund 1711 17,1 %
Robert Schober Sozialdemokratische Arbeiterpartei 524 5,2 %
Sonstige 138 1,4 %
Wahlberechtigte: 10.776, Ungültige/Leere Stimmen: 406, Wahlbeteiligung: 96,5 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 18. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  3. Die Wahlen. Niederösterreich.. In: Neue Freie Presse, 14. Juni 1911, S. 6 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp

Literatur