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vom 05.12.2015, aktuelle Version,

Wahlbezirk Böhmen 60

Wahlbezirk Böhmen 60
Land Österreich-Ungarn
Kronland Böhmen
Wahlkreisnummer 60
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Chrudim, Časlau
Anwesende Bevölkerung  67.468  (1910)
Umgangssprachen Böhmisch (99,9 %), Deutsch (0,1 %)
Wahlberechtigte 14.515  (1911)
Abgeordnete
  • František Šabata (1907–1911)
  • Ferdinand Jirásek (1911–1918)

Der Wahlbezirk Böhmen 60 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Böhmen 60 umfasste die Gerichtsbezirke Chrudim und Časlau.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging aus der Stichwahl der Agrarier František Šabata als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 setzte sich der Sozialdemokrat Ferdinand Jirásek in der Stichwahl durch.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
František Šabata Agrarier 4747 38,3 %
Ferdinand Jirásek Tschechische Sozialdemokratische Partei 4030 32,5 %
Václav Hawelka Tschechische Agrarpartei 2840 22,9 %
Václav Jeníček Tschechisch national-soziale Partei 593 4,8 %
Ottokar Havelka Jungtschechen 157 1,3 %
Sonstige Parteien 32 0,3 %
Wahlberechtigte: 14.004, Ungültige/Leere Stimmen: 180, Wahlbeteiligung: 89,8 %

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
František Šabata Agrarier 6370 55,5 %
Ferdinand Jirásek Tschechische Sozialdemokratische Partei 5102 44,5 %
Wahlberechtigte: 14.004, Ungültige/Leere Stimmen: 193, Wahlbeteiligung: 83,3 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[4] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[5] durchgeführt.

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
František Hnídek Tschechische Agrarpartei 4712 39,2 %
Ferdinand Jirásek Tschechische Sozialdemokratische Partei 3687 30,7 %
František Šabata Tschechische Christlichsoziale Partei 3597 29,9 %
Sonstige Parteien 28 0,2 %
Wahlberechtigte: 14.515, Ungültige/Leere Stimmen: 217, Wahlbeteiligung: 84,3 %

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Ferdinand Jirásek Tschechische Agrarpartei 5824 50,5 %
František Hnídek Tschechische Agrarpartei 5707 49,5 %
Wahlberechtigte: 14.515, Ungültige/Leere Stimmen: 267, Wahlbeteiligung: 81,3 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Wahlergebnisse in Böhmen. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 15. Mai 1907, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  3. Die Stichwahlen in Böhmen.. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 24. Mai 1907, S. 1 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  4. Die Reichsratswahlen.. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/pab
    Volby do říšské rady.. In: Čech. (Der Böhme), 14. Juni 1911, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/cdb
  5. Die Reichsratswahlen.. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 21. Juni 1911, S. 2 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/pab

Literatur

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Wappen des Königreichs Böhmen Wappenrolle Österreich-Ungarns nach H. Ströhl 1 Hugo Gerard Ströhl
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