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vom 04.12.2015, aktuelle Version,

Wahlbezirk Böhmen 63

Wahlbezirk Böhmen 63
Land Österreich-Ungarn
Kronland Böhmen
Wahlkreisnummer 63
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Chotěboř, Habern, Hlinsko,
Přibyslau, Polna
Anwesende Bevölkerung  74.805  (1910)
Umgangssprachen Böhmisch (99,6 %), Deutsch (0,4 %)
Wahlberechtigte 16.116  (1911)
Abgeordnete
  • Josef Prokop (1907–1911)
  • František Hnátek (1911–1918)

Der Wahlbezirk Böhmen 63 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Böhmen 63 umfasste die Gerichtsbezirke Chotěboř, Habern, Hlinsko,
Přibyslau, Polna.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging aus der Stichwahl Josef Prokop als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 setzte sich František Hnátek durch.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Josef Prokop Klerikaler Agrarier 5752 42,0 %
Josef Ackermann Tschechische Sozialdemokratische Partei 4571 33,4 %
Malínský Jungtschechen 2565 18,7 %
Jan Pleva Tschechische Agrarpartei 734 5,4 %
Sonstige Parteien 75 0,5 %
Wahlberechtigte: 15.652, Ungültige/Leere Stimmen: 135, Wahlbeteiligung: 88,4 %

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Josef Prokop Klerikaler Agrarier 7112 57,1 %
Josef Ackermann Tschechische Sozialdemokratische Partei 5351 42,9 %
Wahlberechtigte: 15.652, Ungültige/Leere Stimmen: 200, Wahlbeteiligung: 80,9 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[4] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[5] durchgeführt.

Erster Wahlgang

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Josef Adámek Tschechische Christlichsoziale Partei 5370 41,9 %
František Hnátek Tschechische Sozialdemokratische Partei 3771 29,4 %
Karel Hadinec Tschechische Agrarpartei 3643 28,4 %
Sonstige Parteien 28 0,2 %
Wahlberechtigte: 16.116, Ungültige/Leere Stimmen: 189, Wahlbeteiligung: 80,7 %

Stichwahl

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
František Hnátek Tschechische Sozialdemokratische Partei 5949 50,5 %
Josef Hyrš Tschechische Christlichsoziale Partei 5820 49,5 %
Wahlberechtigte: 16.116, Ungültige/Leere Stimmen: 1192, Wahlbeteiligung: 74,2 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Wahlergebnisse in Böhmen. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 15. Mai 1907, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  3. Die Stichwahlen in Böhmen.. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 24. Mai 1907, S. 1 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  4. Die Reichsratswahlen.. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/pab
    Volby do říšské rady.. In: Čech. (Der Böhme), 14. Juni 1911, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/cdb
  5. Die Reichsratswahlen.. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 21. Juni 1911, S. 2 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/pab

Literatur

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