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vom 10.11.2015, aktuelle Version,

Wahlbezirk Tirol 12

Wahlbezirk Tirol 12
Land Österreich-Ungarn
Kronland Tirol
Wahlkreisnummer 12
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Imst, Landeck, Ried, Nauders
Anwesende Bevölkerung  28.431  (1910)
Umgangssprachen Deutsch (99,8 %), Italienisch (0,2 %)
Wahlberechtigte 6.803  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Tirol 12 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Tirol. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musst sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Tirol 12 umfasste die Gerichtsbezirke Imst, Landeck, Ried, Nauders ohne die zum Wahlbezirk 3 gehörenden Städte Imst und Landeck.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Josef Siegele (Christlichsoziale Partei) als Sieger nach Stichwahl hervor. Siegele konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 verteidigen. Siegele konnte bei seinen Wahlsiegen jeweils mehr als 60 Prozent der Stimmen für die Christlichsoziale Partei erobern, zweitstärkste Partei im Wahlbezirk war die Konservative Partei mit jeweils etwas mehr als einem Drittel der Stimmen. Die Sozialdemokraten konnten in dieser Region hingegen nur jeweils ein paar Dutzend Stimmen gewinnen.

Wahlen

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Eine Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Siegele im ersten Wahlgang.

Gesamtergebnis

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Josef Siegele Christlichsoziale Partei 3775 62,2 %
Alois Haueis Konservative Partei 2219 36,6 %
Josef Wimmler Sozialdemokratische Arbeiterpartei 53 0,9 %
Sonstige 20 0,3 %
Wahlberechtigte: 6958, Ungültige/Leere Stimmen: 61, Wahlbeteiligung: 88,1 %

Wahlergebnis nach Gerichtsbezirken

Gerichtsbezirke Siegele Haueis Müllner Sonstige
Imst 61,4 % 38,1 % 0,2 % 0,3 %
Landeck 45,4 % 52,4 % 2,0 % 0,2 %
Ried 69,2 % 30,3 % 0,0 % 0,6 %
Nauders 90,7 % 8,7 % 0,1 % 0,5 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[3] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Siegele im ersten Wahlgang.

Gesamtergebnis

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Josef Siegele Christlichsoziale Partei 3355 64,2 %
Alois Haueis Konservative Partei 1793 34,3 %
Hans Müllner Sozialdemokratische Arbeiterpartei 69 1,3 %
Sonstige 10 0,3 %
Wahlberechtigte: 6803, Ungültige/Leere Stimmen: 105, Wahlbeteiligung: 78,4 %

Wahlergebnis nach Gerichtsbezirken

Gerichtsbezirke Siegele Haueis Wimmler Sonstige
Imst 60,3 % 39,4 % 0,3 % 0,0 %
Landeck 51,6 % 45,1 % 3,0 % 0,3 %
Ried 68,5 % 31,3 % 0,0 % 0,3 %
Nauders 92,9 % 6,7 % 0,2 % 0,2 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Reichsratswahlen in Tirol. In: Innsbrucker Nachrichten, 15. Mai 1907, S. 2 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/ibn
  3. Die Reichsratswahl 1911. In: Innsbrucker Nachrichten, 14. Juni 1911, S. 2 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/ibn

Literatur

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Wappen der Gefürsteten Grafschaft Tirol Wappenrolle Österreich-Ungarns nach H. Ströhl 1 Hugo Gerard Ströhl
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