Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 29.02.2020, aktuelle Version,

Walter Schmidt (Geologe)

Walter Schmidt (* 4. März 1885 in Wien; † 26. April 1945 in Berlin) war ein österreichischer Geologe, Petrograph und Mineraloge.

Leben

Walter Schmidt war der Sohn eines Gymnasialprofessors, Historikers und Geographen Wilhelm Schmidt und Bruder des Meteorologen Wilhelm Schmidt. Er studierte ab 1903 Geologie und Zoologie an der Universität Wien (unter anderem bei Othenio Abel, Karl Grobben) mit der Promotion 1907. Danach setzte er sein Studium an der Montanistischen Hochschule Leoben fort mit dem Diplom-Abschluss 1912. Dort war er Assistent, ab 1915 Dozent für Geologie und 1918 außerordentlicher Professor für Mineralogie und Petrographie. Im Ersten Weltkrieg war er mit kriegswichtigen Aufgaben in der Erzaufbereitung befasst (Böhmen, Sachsen, Balkan). 1923 habilitierte er sich in Leoben in theoretischer Mineralogie und Geologie und lehrte dort, in Göttingen (1926/27) und ab 1927 als außerordentlicher und ab 1928 (nach Ablehnung eines Rufs nach München) ordentlicher Professor für Mineralogie und Petrographie in Tübingen. 1930 wurde er Professor für Mineralogie und Petrographie an der TH Berlin-Charlottenburg. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er zum Volkssturm eingezogen und fiel im Kampf um Berlin.

Er war ein Vertreter der Gefügekunde und mit Bruno Sander einer ihrer Begründer (statistische Auswertung der Gefügeregelungen, Schmidtsches Netz 1925).

Schriften

  • Mechanische Probleme der Gebirgsbildung, in: Mitt. der Geolog. Ges. in Wien, Band 8, 1915
  • Statistische Methoden beim Gefügestudium krystalliner Schiefer, in: Sitzungsberichte Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Kl., Band 126, Abt. 1, 1917
  • Gesteinsumformung, Denkschriften des Naturhistorischen Museums Wien, 3, 1925
  • Gefügestatistik, in: Tschermaks Mineralogische und Petrographische Mitteilungen, Neue Folge 38, 1925
  • Zu Sanders „Zur petrographisch-tektonischen Analyse“, in: Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt, 1926
  • Tektonik und Verformungslehre, Berlin: Borntraeger 1932
  • mit H. W. Lindley: Scherung, in: Mineralogische und Petrographische Mitteilungen, Neue Folge, Band 50, 1939
  • mit Ernst Baier: Lehrbuch der Mineralogie, Springer 1935, 2. Auflage 1955

Literatur