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vom 02.07.2020, aktuelle Version,

Wenzel Norbert Octavian Graf Kinsky

Wenzel Norbert Octavian Graf Kinsky (* 1. April 1642; † 3. Januar 1719 in Wien) war ein böhmischer Statthalter und Appellationspräsident.

Leben und Wirken

Palais Rabutin Kinsky in Wien (17. Jahrhundert; um 1720), von Wenzel Graf Kinsky 1704 als Wohnsitz erworben; abgerissen nach 1836 [1]

Wenzel Norbert Octavian (auch: Oktavian) Graf Kinsky entstammte dem böhmischen Adelsgeschlecht Kinsky von Wchinitz und Tettau und war der jüngere Brüder des Franz Ulrich Graf Kinsky und Enkel des Diplomaten Wilhelm Kinsky (* 1574/82, verstorben am 25. Februar 1634 in Eger, dem heutigen Cheb).

Nach einem Rechtsstudium an der Karls-Universität Prag und Bildungsreisen trat Oktavian Kinsky in den Staatsdienst, wurde 1688 Appellationspräsident und 1689 Statthalter von Böhmen, Geheim- und Konferenzrath, 1696 Oberstlandrichter und 1701 Oberstlandkämmerer und kaiserlicher Kommissar im böhmischen Landtag. Von 1705 bis 1711 war er in Wien böhmischer Oberkanzler unter Kaiser Joseph I. Er förderte den Aufschwung der Glasindustrie auf seiner Grundherrschaft Bürgstein und erließ 1669 Statuten für die Glasmaler und Glasschneider in Kreibitz und 1694 in Steinschönau.

Graf Kinsky war zweimal verheiratet, in erster Ehe mit Anna Franziska Gräfin Martinic und in zweiter Ehe mit Maria Anna Theresia Gräfin Nesselrode. Aus den beiden Ehen gingen 16 Kinder hervor. Unter diesen die Söhne:

  • Franz Ferdinand (1678–1741), böhmischer Oberkanzler, Begründer der noch blühenden gräflichen Linie des Hauses Kinsky[2]
  • Stephan Wilhelm (1679–1749), 1. Fürst (1746 böhmischer und 1747 Reichsfürstenstand); sein einziger Sohn Franz-Joseph (1726–1748) starb ohne männlichen Erben.
  • Philipp Joseph (* 1. Mai (28. November) 1700, verstorben am 12. Januar 1749), böhmischer Oberkanzler, Ratgeber der Kaiserin Maria Theresia. Durch seinen 1752 gefürsteten Sohn Franz de Paula (1726–1792) Begründer der noch blühenden fürstlichen Linie des Hauses Kinsky.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Planet Vienna - Palais Rabutin, 1. Bezirk, ehem. Wollzeile 1
  2. Siehe Genealogisches Handbuch des Adels, Gräfliche Häuser, Band VIII, 1976
  3. Siehe Gothaisches Genealogisches Handbuch, Fürstliche Häuser, Band 1, 2015