Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 28.01.2021, aktuelle Version,

Wielfresen

Wielfresen: Blick von Unterfresen (Bauernhof vlg. Jokabauer) Richtung Westen zur Kirche St. Katharina in der Wiel

Wielfresen ist eine Rotte der Ortschaft Unterfresen in der Gemeinde Wies in der Weststeiermark. Wielfresen war bis Ende 2014 auch eine Gemeinde mit 577 Einwohnern (Stand 2014) im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark. Im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform ist Wielfresen seit 2015 mit den Gemeinden Wies, Wernersdorf und Limberg bei Wies zusammengeschlossen,[1] die neue Gemeinde führt den Namen Wies weiter. Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG.[2]

Geografie

Lage der früheren Gemeinde Wielfresen im Bezirk Deutschlandsberg mit den Gemeindegrenzen bis Ende 2014

Die Gemeinde Wielfresen lag am Südosthang der Koralpe in einer Seehöhe von 400 bis 2.000 Meter. Der Hauptort ist eine Rotte, die zugehörende Ortschaft trägt den Namen Unterfresen und ist Streusiedlung mit Höfen in teilweise über 1.000 Meter Seehöhe. Entwässert wird das Gebiet durch die Weiße Sulm und die zahlreichen Nebenbäche, die hervorragende Wasserqualität aufweisen. Verkehrsmäßig wird Wielfresen durch die Landesstraße L 652 erschlossen.

Katastralgemeinden sind Unterfresen, Wiel-St. Oswald und Wiel-St. Anna. Das Ortszentrum mit dem Amtshaus, dem Wirtschaftshof und der Freiwilligen Feuerwehr befindet sich in Unterfresen.

Nachbarorte

Garanas Schwanberg /
Limberg bei Wies
Sankt Georgen im Lavanttal Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Wies
Soboth Sankt Oswald ob Eibiswald Wernersdorf

Geologie

Wielfresen liegt in einer Terrassen- und Stufenlandschaft mit steilen Flanken und schluchtartigen Erosionseinschnitten. Vorherrschend sind kristalline Schiefer, Gneise und Glimmerschiefer mit eingelagerten Eklogit-Gesteinskörpern und Quarzgängen. Das Gebiet ist in den Koralm-Kristall-Trail einbezogen.

Klima

Klimatisch ist Wielfresen durch die westlich aufragende Koralpe von den ozeanischen Wettereinflüssen abgeschirmt. Das Gebiet zählt zu den windschwächsten in Österreich, weist jedoch große Niederschlagsmengen im Höhenbereich auf. Das Jahrestemperaturmittel liegt im Winter bei 1 Grad, im Sommer bei 17 Grad. In über 1.000 Meter Seehöhe ist das Gebiet weitgehend nebelfrei.

Geschichte

Im 6. Jahrhundert war das Gebiet slawisch besiedelt. Mit dem Einfluss des Herrschaftsbereiches Schwanberg um 1000 setzten bairische Besiedelung und Christianisierung ein.

Die erste bekannte Nennung von „Vrezen“ und „Wiell“ ist im Salzburger Kammerbuch von 1430 dokumentiert, doch bereits 1236 wird der „perg Wroll“ in einer Belehnungsurkunde erwähnt. In den Ämtern Fresen und Wiel gab es zeitweise über einhundert Huben. Heute sind es knapp fünfzig Höfe.

Bis 1849 war das Gebiet der Herrschaft Schwanberg zugehörig, mit den Herren von Pettau, den Spangsteinern, den Gallern, den Wagensbergern, den Grafen von Saurau und den Fürsten von und zu Liechtenstein. 1849 wurden die KG Unterfresen, Wiel-St. Anna und Wiel-St. Oswald zur Ortsgemeinde Wielfresen zusammengeschlossen. Die Volksschule im Ortsteil St. Katharina, die 1878 65 Schulkinder betreute, wurde 2004 geschlossen. Ihr denkmalgeschütztes Gebäude wurde renoviert und am 4. Dezember 2011 als Kommunikationszentrum von Wielfresen eröffnet. Das Gebäude erhielt bei der Renovierung ein neues Tondach, Fenster und andere Holzteile wurden saniert und eine Giebelschalung aus Lärchenholz angebracht.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Skulptur „G'fangener Russ“

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Wies

  • Bergkirche St. Katharina, ausgehendes 15. Jahrhundert, Hochaltar aus 1668, Orgel von C. Billich aus 1876, Turmuhr von Meister Berthold aus dem Jahr 1896.
  • Klementikapelle mit Altarbild von Bruno Wildbacher.
  • Schaumühle am Schwarzbach, 150 Jahre alte zweigängige Mühle mit 3 Meter großem Wasserrad, originale Restaurierung, betriebsbereit
  • Hochstube, architektonische Besonderheit.
  • „G’fangener Russ“, Steinskulptur von Carl Hermann nach dem Gedicht von Hans Kloepfer[4]
  • Neubauerkapelle: Diese Kapelle wurde um 1840 erbaut und 2010 renoviert.[5] Sie ist der Hl. Jungfrau Maria geweiht.

Bevölkerungsentwicklung

Naturdenkmäler

  • Eklogitformation „Hohlfelsen“, gilt österreichweit als schönste Formation dieses seltenen Gesteines.
  • Wasserfall in der Weißen Sulm, Kataraktstufen von insgesamt 150 m, Kolken (Gesteinsmühlen), Schwefelblüten.

Kulinarische Spezialitäten

  • Wielfresner Jausnkiste, Kübelfleisch, Schilcher, Edelbrände, Säfte, Beerenobst (Kochs Beeren)

Politik

Wappen der früheren Gemeinde Wielfresen

Gemeinderat bis 2014

Der Gemeinderat bestand zuletzt aus 9 Mitgliedern und setzte sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

  • 5 WFW (WIR FÜR WIELFRESEN) – Bgm. Franz Jöbstl, Vzbgm. Helfried Gangl, Christiane Stopper, Franz Koch, Annemarie Roschitz
  • 4 ÖVP – Kassier Theresia Koch, Karl Freidl jun., Stefan Fürpass, Peter Golob

Wappen

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Juli 1979.[6] Das Wappen zeigt ein rotes, in drei Teilen gebrochenes Richtrad mit elf Speichen als Attribut der Heiligen Katharina auf silbrigem Grund. Aus den Bruchstellen wachsen nach auswärts grüne Birkenzweige (slaw. Birke = Fresen) mit oben je drei und unten mit fünf Blättern.

Ehrenbürger

Literatur

Erich Wozonig: Wielfresen – eine Berggemeinde am Ostrand der Koralpe. Heimatbuch und Gemeindechronik. Verlag Simadruck, Deutschlandsberg 2003. Keine ISBN. 354 Seiten.

Historische Landkarten

Commons: Wielfresen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  2. § 3 Abs. 2 Z 6 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 2.
  3. Wochenzeitung Weststeirische Rundschau vom 9. Dezember 2011. 84. Jahrgang Nr. 49. Seite 15.
  4. „G'fangener Russ“.
  5. Wochenzeitung Weststeirische Rundschau vom 10. Juni 2011. 84. Jahrgang Nr. 23. Seite 1 (auf der Titelseite falsch als Nr. 21 vom 27. Mai 2011 bezeichnet).
  6. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 30, 1980, S. 47

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Wappen der ehemaligen Gemeinde Wielfresen, Steiermark Fahnen-Gärtner GmbH, Mittersill Autor/-in unbekannt Unknown author
Public domain
Datei:AUT Wielfresen COA.jpg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Compass card with German wind directions Eigenes Werk User:Madden
Public domain
Datei:Compass card (de).svg
historische Landkarte: franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Blatt D.Landsberg und Wolfsberg, Steiermark, Österreich. Nr. 5254. Zone 18 Kolumne XII. Österreichische Nationalbibliothek, Kartensammlung Geripp: Oberleutnant Kimlein. Terrain: Hauptmann Pönisch.
Public domain
Datei:Deutschlandsberg und Wolfsberg 5254.jpg
historische Landkarte, Franziszeische Landesaufnahme, Blatt sectio 08 westliche columne II Weststeiermark, Koralmgebiet, Landsberg bis Osterwitz Franziszeische Landesaufnahme Militärgeographisches Institut der österreichisch-ungarischen Monarchie
Public domain
Datei:Franziszeische Landesaufnahme Landsberg Osterwitz.jpg
historische Landkarte, Franziszeische Landesaufnahme, Blatt sectio 08 westliche columne III Weststeiermark, Koralmgebiet, Weineben und Glashütten. Franziszeische Landesaufnahme Militärgeographisches Institut der österreichisch-ungarischen Monarchie
Public domain
Datei:Franziszeische Landesaufnahme Weineben Glashütten.JPEG
DER RUSS (Gefangener im 2.Weltkrieg) nach einem Gedicht von Hans Kloepfer von Carl Hermann , in Wielfresen vor Eibiswald am Nord Süd Weitwanderweg 05 (06) Nebelstein - Eibiswald . Eigenes Werk Panoramafreiheit Mayer Bruno
CC BY 2.5
Datei:Hermann Carl Russ Südweg 2005.jpg
historische Landkarte BIXa054 section 123 Josephinische Landesaufnahme: Gebiet von Schwanberg und Umgebung, Steiermark, Österreich Josephinische Landesaufnahme historische Militärkarte der österreichisch-ungarischen Monarchie
Public domain
Datei:Josephinische Landesaufnahme Schwanberg.jpg
Karte: politischer de:Bezirk Deutschlandsberg Lizenz: de:GNU FDL Quelle: Zeichnung plp Datum: de:2004 Ort: de:Wien Übertragen aus de.wikipedia nach Commons. Der ursprünglich hochladende Benutzer war Plp in der Wikipedia auf Deutsch
CC BY-SA 3.0
Datei:Karte Aut Stmk DL.png
Icon used to mark an article in a needed review process in the german wikipedia File:Qsicon Ueberarbeiten.png User:Niabot
CC BY-SA 3.0
Datei:Qsicon Ueberarbeiten.svg