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vom 25.08.2018, aktuelle Version,

Wilhelm Friedrich Karl von Schwerin

Graf Wilhelm Friedrich Karl von Schwerin (* 11. Dezember 1739 in Berlin; † 17. August 1802 in Doberan) war ein königlich preußischer Generalleutnant, Chef des Infanterie-Regiments Nr. 53 und ab 1785 Nr. 52 und Gouverneur von Thorn.

Sein Vater war der Landjägermeister und geheime Rat Hans Bogislaw von Schwerin (* 10. Juni 1683 in Löwitz, † 23. August 1747 in Berlin) aus der Linie Schwerinsburg, seine Mutter war Karoline Ernestine von Arnim (* 1. Januar 1710;† 22. November 1779) aus dem Hause Boitzenburg. Der Generalfeldmarschall Kurt Christoph von Schwerin war sein Onkel.

Leben

Er trat 1753 in das Infanterie-Regiment Nr. 24 ein, dessen Chef sein Onkel war. Er wurde zunächst Gefreitenkorporal. Mit dem Beginn des Siebenjährigen Krieges wurde er Adjutant von General Hans Karl von Winterfeldt. Am 7. September 1757 starb der General an seinen Verletzungen, die er sich in der Schlacht von Moys zugezogen hatte. Der junge Schwerin musste es dem König Friedrich II. melden. Der König behielt ihn als Flügeladjutanten bis zur Schlacht bei Zorndorf als er verletzt in russische Gefangenschaft geriet. Die Russen brachten ihn nach St. Petersburg, wo er den Großfürsten Peter kennenlernte. 1760 wurde er ausgetauscht. Danach wurde er diplomatisch eingesetzt, so überbrachte er dem Landgrafen Friedrich von Hessen-Kassel das Patent als Generalfeldmarschall, was dieser mit einer goldenen Dose belohnte.

Er wurde am 20. März 1762 als Major nach St. Petersburg geschickt, um dem Zaren Peter III. den Schwarzen Adlerorden zu überreichen. Er wurde danach preußischer Gesandter in Russland und war mit am Frontwechsel Russlands im Siebenjährigen Krieg beteiligt.

Nach dem Frieden von Hubertusburg kam er wieder zum Militär. Er wurde in das Infanterie-Regiment Nr. 30 versetzt, 1772 wurde er Oberstleutnant und Kommandeur des neuerrichteten Infanterie-Regiment Nr. 51. 26. Mai 1776 wurde er Oberst und am 22. Mai 1784 wurde er zum Generalmajor ernannt. Er übernahm zunächst das Infanterie-Regiment Nr. 53 aber schon 1785 das Infanterie-Regiment Nr. 52. Er wurde danach Generalmajor, Generalinspekteur der Infanterie in Westpreußen und Gouverneur von Thorn.

Als in Polen 1794 der Kościuszko-Aufstand losbrach, wurde er Teil der preußischen Interventionskräfte. Als die Preußen nach einigen Rückschlägen am 27. Juli 1794 mit der Belagerung von Warschau begannen, sollte Schwerin sie befehligen. Er musste die Belagerung am 6. September aufgeben, da er die Umgebung nie unter Kontrolle bekam. Die Armee zog sich in ein befestigtes Lager zurück. König Friedrich Wilhelm II. verließ seine Truppen am 18. September und überließ Schwerin das Kommando über das linke Weichselufer. Am 2. November wurde er – offiziell aufgrund seiner Gesundheit – nach Thorn zurückbeordert. Schwerin war beleidigt und beantragte ein Kriegsgerichtsverfahren gegen sich selbst. Die Aufforderung des Königs solches besser zu unterlassen ignorierte er.

So wurde in Königsberg Generalleutnant Wilhelm Magnus von Brünneck mit der Untersuchung beauftragt. Das Kriegsgericht tagte am 9. Mai 1795 in Berlin unter Vorsitz des Generals Friedrich Wilhelm von Rohdich. Das Gericht sprach ihn schuldig und so verlor er sein Regiment und sein Gouvernement, zudem wurde er zu einem Jahr Festungsarrest und Erstattung aller Untersuchungskosten verurteilt. Die Strafgründe waren lediglich militärische Fehler und Unterlassungssünden. Er musste seine Strafe in Graudenz absitzen, wo er aber in der Stadt leben durfte. Nach dem Tod des Königs wandte er sich an dessen Nachfolger König Friedrich Wilhelm III. mit Bitte um Wiederanstellung. Das wurde aber abschlägig beschieden. Es wurde aber erlaubt, dass er in fremde Dienste gehen dürfe.

Er war auf dem Weg nach Hamburg als er am 17. August 1802 in Doberan starb.

Familie

Wilhelmine Johanna von Schwerin, Öl auf Leinwand um 1770/80

Er war mit der Tochter des russischen Admiralitätsrates Hans Wilhelm von Rehbinder (* 1728; † 24. Februar 1779) verheiratet. Es handelte sich dabei um Freiin Wilhelmine Johanna von Rehbinder (* 6. Dezember 1766; † 21. Dezember 1829), die er am 17. Dezember 1783 in Königsberg heiratete. Das Paar hatte folgende Kinder:[1]

  • Carl Friedrich Wilhelm Ludwig Leopold August (* 25. September 1784; † 15. Januar 1809) ⚭ 27. März 1806 Johanna Henriette Auguste Freiin Marschall von Bieberstein (* 13. Mai 1788; † 17. Juni 1808)
  • Wilhelmine Amalie Albertine Antoinette Luise Caroline (* 2. Juni 1786; † 10. September 1868) ⚭ 1. August 1817 Freiherr Georg von der Recke (1792–1841)
  • Friedrich Wilhelm Adolf Dettlof Ferdinand Albrecht (* 20. Juni 1791; † 27. Februar 1856) ⚭ 14. Februar 1812 Ida Eleonore Elisabeth von Baczko (* 9. März 1796; † 8. Juli 1859) Tochter von Joseph Theodor Sigismund von Baczko

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser, Band 37, S.796