Venntal#
(Gemeinde Gries am Brenner)
Es klingt romantisch, aber unglaublich, ein eigenes Tal zu besitzen. Und doch: das erste rechte Seitental nördlich des Brennerpasses ist praktisch im Besitz einer Familie, von bald nach seiner Mündung bis ca 3 km weiter, zum halbrunden Talschluß.
2 Bauernhäuser, eines davon beherbergt eine kleine Jausenstation,eine Kapelle aber 4 Hochsitze (daran erkennt man, was wichtig ist),mehr gibt´s im Venntal nicht.
Ackerbau erlauben Höhenlage und der steinige Boden nicht.
Es ist hauptsächlich die Weidewirtschaft und etwas Holz, was die Tätigkeiten der Talbesitzer bestimmt.
Bis zur Mahd haben die Bienen im Tal reichlich gedeckten Tisch und können von macher schwarzen Teufelskralle ihre Nahrung holen. Später müssen sie weiter hinauf zu den Wiesen, die für Menschen nicht, oder nur sehr schwer zugänglich sind und wo seltene Pflanzen ungestört wachsen und blühen können.
A propos ungestört: die bayrische Filmindustrie hat entdeckt, daß im Venntal Außenaufnahmen möglich sind, ohne störende Objekte.
Dann ist die Jausenstation für Wanderer geschlossen -- die für Insekten bleibt offen.
© Austria-Forum
Fotos: Waldbär der VI.
Frage von Walter Kainrath:#
Wurde das Foto vom ehemaligen Plattenbruch aufgenommen ? Eine Fundstelle für Pyrit und ein Paradies für Kreuzottern!
Bitte um eine Antwort als Kommentar.
-- Maurer Hermann, Mittwoch, 21. August 2013, 10:52
Richtig -- "das" Foto, genauer: die Bilder 1 und 2, entstanden beide beim aufgelassenen Steinbruch.
Ob die Kreuzottern den ehemaligen Steinbruch wohl als Paradies empfinden?
Von Menschen werden sie dort kaum mehr gestört.
Doch direkt über dem zurückgelassenen Gerät und dem fallweisen Steinschlag - die Steine fallen gar nicht weise und stellen eine permanente Bedrohung dar -
wohnt eine Falkenfamilie, auf deren Speisekarte junge Kreuzottern fester Bestandteil sind.
-- Waldbär der VI, Donnerstag, 22. August 2013, 11:58