Hauptplatz 27#
Ehemaliges Palais Weißenwolff
Das die Südseite des Platzes beherrschende Haus, das im Bauernkrieg an den bayrischen Herzog verpfändet war, gehörte unter anderem Graf Heberstorff, dem Statthalter von Oberösterreich. In der Mitte des 17. Jahrhunderts erwarben es die Jesuiten mit der Absicht, an seiner Stelle eine Kirche zu erbauen. Diese Idee gelangte nicht zur Ausführung, Graf Weißenwolff nahm es in seinen Besitz. Als einziger Adelspalast auf dem Hauptplatz wurde das Haus von den bürgerlichen Pflichten befreit.
Das Palais war besonders prächtig ausgestattet, wie eine Inventarliste aus dem Jahr 1766 belegt, die unter anderem Brocatello-Tapeten, rote Taftvorhänge, Spiegel mit goldenen Rahmen und Glasluster aufzählt.
1818/19 diente dieses Palais dem ehemaligen Polizeiminister Napoleons, Joseph Fouché, als Exil. Fouché, der einer der mächtigsten Männer Frankreichs gewesen war, fühlte sich in Linz nicht recht heimisch.