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Backovsky, Bernhard, Can.Reg.#

* 2.1.1943, Wien


Theologe, Propst des Augustiner Chorherren Stiftes Klosterneuburg



Propst Bernhard Backovsky, 2019, © Stift Klosterneuburg
Propst Bernhard Backovsky, 2019
© Stift Klosterneuburg

Der am 2 . Jänner 1943 geborene Hermann Backovsky entstammt einer Klosterneuburger Familie. 1961 erhielt er bei seinem Eintritt in das Augustiner Chorherren-Stift Klosterneuburg (Niederösterreich) den Ordensnamen Bernhard. 1965 legte er die Feierliche Profess ab und empfing am 27. März 1967 die Priesterweihe. Nach seiner Tätigkeit als Kaplan in Korneuburg und Floridsdorf war er jahrelang Novizenmeister und Klerikerdirektor. Am 14. Dezember 1995 wurde Bernhard Backovsky zum 66. Propst des Stiftes Klosterneuburg gewählt und übte dieses Amt 25 Jahre lang, bis 2020, aus. Von 2002 bis 2017 stand er als Generalabt der Österreichischen Augustiner-Chorherren Kongregation vor und von 2011 bis 2016 als Abtprimas der weltweiten Augustiner Chorherren-Föderation. Im Einklang mit den progressiven Anliegen des Reformers und Augustiner Chorherren Pius Parsch entwickelte Propst Bernhard sein Amtsverständnis. Dazu zählen die Öffnung des Stiftes, Spiritualität, Leben in der Gemeinschaft und erfolgreiche Pfarrseelsorge. Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen ehemalige und verstorbene Mitglieder ließ er aufarbeiten, die Schlussfolgerungen wurden zum Ausgangspunkt umfassender Präventionsarbeit in den Einrichtungen des Stiftes.

Bernhard Backovsky initiierte umfassende Reformen der Stiftsbetriebe im Sinne moderner und nachhaltiger Wirtschaftsweise. Dazu zählt Österreichs ältestes Weingut, das seit 1114 existiert. Wesentliche Teile der landwirtschaftlichen Betriebe ließ er auf biologischen Landbau umstellen. Die neue Biomasse-Nahwärme-Anlage, versorgt das Stift und Teile Klosterneuburgs. Gleichzeitig legte er größten Wert darauf, dass in den Betrieben des Stiftes die Mitmenschlichkeit Vorrang hat und die Mitarbeiter diese Haltung auch nach außen vertreten. Seit 2000 verplichtet sich das Stift, jährlich zehn Prozent der Erträge seiner Betriebe für soziale und karitatives Projekte bereitzustellen. Das größte ist die Aktion „Ein Zuhause für Straßenkinder“ der Organisation Concordia.

1997 begannen umfangreiche Renovierungsarbeiten als größtes denkmalpflegerisches Projekt in Niederösterreich. Mehr als 60% der erforderlichen Summe von jährlich 1,1 Mio. Euro brachten das Stift selbst auf. Die Generalsanierung war bis zum 900-Jahr-Jubiläum, 2014, abgeschlossen. Im Zuge der Arbeiten wurden die bis dahin nicht zugängliche Sala Terrena als Besucherzentrum umgestaltet und Ausstellungsflächen gewonnen. Es ist Propst Bernhard ein besonderes Anliegen, die dem Stift anvertrauten Kulturschätze den Besuchern zeitgemäß zugänglich zu machen. Der seit 2008 vergebene, mit 12.000 € dotierte St. Leopold Friedenspreis verbindet Kunstförderung und humanitäres Engagement. Weitere in seine Amtszeit fallende Aktiviten waren 2011 die Neugestaltung der Schatzkammer, 2012 die Anlage der "Gärten der Jahrhunderte" in den Höfen oder 2013 die Eröffnung der "Galerie der Moderne". In dieser finden, wie im Stiftsmuseum, jährlich wechselnde Kunstausstellungen statt.

2010 verlieh Bundespräsident Heinz Fischer das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an Propst Bernhard. Zum 50-jährigen Priesterjubiläum, 2017, würdigten ihn Wegbegleiter als „Mensch der Herzensgüte“ und „Impulsgeber“. Seit Jänner 2020 wegen einer anhaltenden und schweren Krankheit in Spitalspflege, zog sich Propst Bernhard Backovsky im Mai dieses Jahres aus seinem Amt zurück.

Quelle#

Presseaussendung Stift Klosterneuburg, Mai 2020


Redaktion: hmw