Boykow, Johann Maria#
* 1. 2. 1879, St. Wolfgang (Oberösterreich)
† 22. 7. 1935, Berlin (Deutschland)
Ingenieur und Erfinder
J.M. Boykow war der Sohn eines Gutsverwalters. Mit 14 Jahren trat er als Zögling in die österreichische Marineakademie in Fiume ein, die er 1898 als Seekadett verließ. Bis 1908 war er Fregattenleutnant. Nach der Heirat mit Blanche v. Martinitz, der Tochter eines Fregattenkapitäns, quittierte er den Dienst und schlug die Schauspielerlaufbahn ein. Er spielte u.a. erfolgreich bei Max Reinhardt in Berlin. Daneben betrieb er mathematisch-physikalische Studien und interessierte sich für die Fliegerei, wobei ihm seine Erfahrungen aus der Marine zugute kamen. 1914 erfand er ein selbsttätiges Bombenabwurfgerät mit Zielvorrichtung für Flugzeuge, das im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam. 1915 ließ sich Boykow zum Seefliegerkorps versetzen, bei Kriegsende schied er als Korvettenkapitän aus.
Ab 1919 begann er das Luftbild für zivile Zwecke zu nützen und entwickelte bei der Firma C.P. Goerz, Berlin, ein photogrammetrisches Instrumentatium. 1923 erfand er einen Sonnenkompass, der auch in Polnähe, wo Magnetkompasse versagten, funktionierte. Dieses Gerät rettete Amundsen auf seinem Nordpolflug das Leben. Unter Boykows zahlreichen Erfindungen ist der "Autopilot" hervorzuheben.
Quelle#
- Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)