Burger, Johann#
* 5. 8. 1773, Wolfsberg (Kärnten)
† 28. 1. 1842, Wien
Volkswirtschaftler, Arzt, Agronom
Er studierte in Klagenfurt, Wien und Freiburg Medizin, promovierte 1798 und wurde Arzt in Klagenfurt.
Als Arzt kam er wie Albrecht Thaer (Begründer der Agrarwissenschaft) über die Gärtnerei zur Landwirtschaft, der er sich ab 1804 ganz zuwandte. Er pachtete den Spitalshof bei Wolfsberg, wo er Maisanbau betrieb und einige technische Neuerungen einführte. Sein Werk über den Maisbau wurde zum Muster einer landwirtschaftlichen Monographie.
1808 erhielt Burger die neuerrichtete Professur für Landwirtschaft am Lyzeum in Klagenfurt, wo er bis 1820 (später auch als Professor für Tierheilkunde) wirkte.
Mit dem Erwerb eines größeren Gutes (Gut Harbach bei Klagenfurt) erweiterte er 1812 seine Versuchsbasis; er beschäftigte sich vorrangig mit der Gewinnung von Zucker und Öl aus heimischen Pflanzen wie Mais und Ahorn und förderte nachhaltig die Tätigkeit der Kärntner Ackerbaugesellschaft.
Sein zweibändiges Werk "Lehrbuch der Landwirtschaft" wurde in mehrere Sprachen übersetzt.
Johann Burger gilt als Begründer der österreichischen Agrarwissenschaft und zählte zu den bedeutendsten Fachleuten Europas auf diesem Gebiet.
1815/16 schlug er als erster in Österreich eine wechselseitige Hagel- und Brandschadenversicherung vor.
1820 wurde er Gubernialrat in Triest und mit der Grundabschätzung für den Steuerkataster betraut, die er später auch für das lombardisch-venezianische Königreich einführte.
1830 wurde er nach Wien berufen und arbeitete bis zu seinem Tod 1842 an der Einführung des Katasterwesens und der Reform der Grundsteuern in Österreich.
Werke (Auswahl)#
- Lehrbuch der Landwirtschaft, 2 Bände, 1819/20 (übersetzt in mehrere Sprachen)
Quellen#
- AEIOU
- Klagenfurt
- Österreichisches Biographisches Lexikon
- Neue Deutsche Biographie
Redaktion: I. Schinnerl