Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast

Chwala, August#

* 28. 8. 1881, Wien

† 1972


Erfinder, Fachgebiet: Farbstoffchemie


Prof. Dr. Dipl. Ing August Chwala, Sohn von Amalie und August Chwala, einem Buchdruckereibesitzer, legte 1899 die Matura an der staatlichen Oberrealschule in Wien 7 ab. Er studierte an der Technischen Hochschule in Wien und der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. 1904 diplomierter Ingenieur-Chemiker, wurde er Assistent des Farbstoffchemikers Prof. Dr. Friedländer am wissenschaftlichen Seminar des Technologischen Gewerbemuseums, Wien. Hier erarbeitete er seine Dissertation über Thiodiazoverbindungen. Diese Arbeit enthielt die erste Synthese des roten Indigofarbstoffs. Nach der Promotion 1905 begann Augst Chwala den Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger bei der Artillerie, war dann bei den Chemiewerken Alder in Wien tätig. 1907 trat er in die Firma Carlo Erba in Mailand ein und war schon fünf Jahre später Direktor-Stellvertreter dieses Unternehmens mit 1800 Mitarbeitern. Im Ersten Weltkrieg beschäftigte sich Chwala als Offizier-Chemiker in der k.u.k. Munitionsfabrik in Blumau mit Nitroglyzerin und wurde dort bald Gruppenleiter. Zugleich baute er in Klosterneuburg die Chemiefabrik Roeder-Rabbe AG auf, führte dort die Erzeugung von zwei Dutzend chemisch-pharmazeutischen Präparaten ein und avancierte nach dem Krieg zum Abteilungsleiter. 1920 wechselte Chwala als Direktor in die Chemische Fabrik Tribuswinkel. 1921 erhielt der Chemiker die Sachverständigen-Befugnis und machte sich im folgenden jahr mit einem eigenen kleinen Labor als Konsulent und Erfinder selbständig. 1932 habilitierte er sich als Privatdozent an der Technischen Hochschule in Wien. 1939 erschien sein Buch "Textilhilfsmittel. Ihre Chemie, Kolloidchemie und Anwendung".

Chwalas spezielle Arbeits-und Forschungegebiete waren Texilchemie, technische Kolloidchemie, Kunststoffe, Schädlingsbekämpfungsmittel und pharmazeutische Chemie. Seine Patente (Polyphosphate) ermöglichten seit 1928 neue Produktionsmethoden u. a. in der Textilindustrie, Waschmittelerzeugung und Käserei. August Chwala war Präsident des österreichischen Chemiker-Vereins und der Wiener Urania (1950).

Quelle#

© TMW
  • Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)


Redaktion: hmw