Döbler, Leopold Ludwig#
* 3. 10. 1801, Wien
† 18. 4. 1864, Gstettenhof bei Türnitz (NÖ)
Zauberkünstler, Erfinder, Fachgebiet: Physik
Ludwig Döbler war der Sohn des Wiener Graveurs Bernhard Döbler. Schon als Schüler der Graveurabteilung der Akademie der bildenden Künste interessierte er sich für Physik und die Zauberei. Sein bekanntestes Kunststück waren die "Döbler-Sträußerl", wobei er aus einem leeren Hut eine Fülle von Straußchen hervorzauberte und unter die Zuschauer verteilte. Doch sah er die Zauberkunst nicht, wie andere Taschenspieler, nur als Unterhaltung sondern verbreitete durch seine Vorführungen und Vorträge physikalische Lehren und Entdeckungen. Mit seinen physikalischen und mechanischen Kunststücken begeisterte der Biedermeier-Magier sogar Kaiser Franz, Fürst Metternich und zahlreiche Besucher an Höfen, Universitäten, Akademien und in Vergnügungslokalen in ganz Europa. König Friedrich Wilhelm III. von Preussen ernannte döbler zum Hofkünstler. J.W. Goethe widmete ihm den Stammbuchvers: "Bedarf's noch ein Diplom besiegelt ? Unmögliches hast du uns vorgespiegelt".
Döbler war immer auf der Höhe der physikalischen Wissenschaft und pflegte den Kontakt mit Gelehrten. Er führte in Österreich Erfindungen ein, die er in England kennengelernt hatte. Wie das Gasmikroskop, ein mit Kalklicht betriebenes Projektionsmikrokop. 1843 machte er die "Dissolving views" als "Nebelbilder" bekannt, die er effektvoll in Theatern vorführte. 1853 begann er mit der Projektion von "lebenden Lichtbildern", wozu er einen Apparat mit zwölf Bildern und zwölf Objektiven verwendete.1847 zog sich Ludwig Döbler, reich an Vermögen und Ehren auf seinen Landwirtschaftsbetrieb in NÖ zurück. Der Ort Eschenau (NÖ) wählte ihn zu seinem Bürgermeister.
Leopold Ludwig Döbler (Briefmarken)
Quelle#
- Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)