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Düringer, Annemarie#


* 26. 11. 1925, Basel (Schweiz)

† 26. 11. 2014, Baden


Kammerschauspielerin


Annemarie Düringer wurde am 26. November 1925 in Basel als Tochter eines Kaufmanns geboren und absolvierte zunächst die Handelshochschule in Bern, ehe sie bei Rene Simon in Paris Schauspielunterricht nahm. Von 1947 bis 1949 besuchte sie das Reinhardt-Seminar in Wien, von wo sie direkt an das Burgtheater engagiert wurde.

In über 70 Rollen arbeitete sie u.a. mit Regisseuren wie Walter Felsenstein, Leopold Lindtberg, Bernhard Wicki, Peter Hall, Peter Wood, Thomas Langhoff und Claus Peymann, spielte in Stücken von Grillparzer bis Ibsen, Shakespeare bis Strindberg, Aischylos bis Tschechow und stand mit den meisten der großen Schauspielerinnen und Schauspieler des 20. Jahrhunderts, wie Werner Krauß oder Paula Wessely, auf der Bühne.

Zu ihren Wiener Paraderollen an der Burg, zu deren Ehrenmitglied sie 1995 wurde, gehörte vor allem die Hauswirtschafterin Frau Zittel in Thomas Bernhards "Heldenplatz", die Mutter in Ibsens "Peer Gynt", die Claire Zachanassian in Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame", aber auch die Gouvernante in Peter Zadeks Inszenierung von Tschechows "Kirschgarten".
Als Gräfin Gudenus stand sie bis 2007, später noch für Lesungen auf der Bühne.

In jungen Jahren war Düringer aber auch u.a. in Berlin zu sehen, gastierte an den Münchner Kammerspielen und am Bayerischen Staatsschauspiel. 1992 gab sie am Theater in der Josefstadt ihr Debüt als Regisseurin mit James Saunders' "Bessere Zeiten".

Annemarie Düringer war neben dem Theater auch auf der Leinwand erfolgreich. Ihre Filmkarriere startete sie 1953 in "Der Feldherrnhügel" an der Seite von Heinz Conrads. In den folgenden Jahren spielte sie etwa mit Hans Albers, Mario Adorf und Heinz Rühmann. Sie war auch in internationalen Produktionen zu sehen, konzentrierte sich aber nach 1962 wieder vorwiegend auf das Theater. Ihre letzten Filmrollen hatte sie im Jahr 2006 als die Mutter von Gustav Klimt an der Seite von John Malkovich und im Schweizer Film „Die Herbstzeitlosen.“


Als Ensemblemitglied seit mehr als 60 Jahren und Doyenne des Wiener Burgtheaters war Annemarie Düringer eine Institution des heimischen Theaterlebens - sie verkörperte im Haus am Ring die Verbindung von Tradition und Moderne.

Am 26. November 2014 starb Kammerschauspielerin Annemarie Düringer, eine der bedeutendsten Bühnenkünstlerin des deutschsprachigen Theaters, an ihrem 89. Geburtstag in Baden.


--> Historische Bilder zu Annemarie Düringer (IMAGNO)

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Verleihung des Titels "Kammerschauspielerin", 1963
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse, 1968
  • Großes Ehrenzeichen der Republik Österreich
  • Ehrenmedaille und des Ehrenzeichen der Stadt Wien in Gold
  • Hans-Reinhard-Ring (Schweiz), 1974
  • Kainz-Medaille, 1977
  • Alma-Seidler-Ring, 2000
  • Ernennung zur Doyenne des Wiener Burgtheaters, 2001
  • Verleihung des Ehrenrings des Burgtheaters, 2010

Literatur#

  • Marie-Theres Arnbom , "Blitzlichter. Erinnerungen von Annemarie Düringer", 2003

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl