Demmer, Bernhard#
* 9. 5. 1833, Eisenach (Deutschland)
† 29. 7. 1902
Erbauer und erster Direktor der Wiener Lokomotivfabrik AG
Ingenieur Bernhard Demmer war der Sohn von Henriette und Johann Wilhelm Demmer, dem Innungsmeister der Kunstschlosser in Eisenach (Thüringen). Bernhard erlernte das Schlosserhandwerk und ging mit 17 Jahren auf die Wanderschaft, die ihn nach Wien führte. Hier absolvierte er das Polytechnische Institut. In den 1860-er Jahren trat er als Konstrukteur bei der damaligen Wien-Raaber Bahn ein.
Er wurde Chef des Konstruktionsbüros und engster Mitarbeiter des Direktors John Haswell, die die ersten Dampflokomitiven in Österreich baute. Damals bestanden zwei Lokomotivfabriken in Österreich: die erwähnte, spätere "Maschinenfabrik der priv. öst. ung. Staatseisenbahngesellschaft" und jene von Georg Sigl in Wiener Neustadt. Ein Konsortium, das den Bau einer weiteren Fabrik plante, engagierte Demmer als Direktor. Schon im ersten Jahr (1868) wurden in Floridsdorf 100 Lokomotiven gebaut, insgesamt mehr als 5000. Eine Spezialität waren die Zugmaschinen für Zahnradbahnen (Sysgtem Abt). Bernhard Demmer besaß verschiedene Patente über Dampflokomotivkonstruktionen. Er war leitender Vizepräsident des Vereines der Montan-, Eisen- und Maschinenindustriellen und Mitglied des Staatseisenbahnrates.
Quelle#
- Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)