Demus, Jörg#
* 2. 12. 1928, St. Pölten
Pianist
Jörg Demus wurde am 2. Dezember 1928 in St. Pölten als Sohn des Kunsthistorikers Otto Demus und der Konzertviolinistin Luise Demus geboren.
Das Wunderkind wurde mit nur elf Jahren an der damaligen Wiener Musikakademie zugelassen, wo er bis 1945 Klavier (bei Prof. W. Kerschbaumer), Komposition (bei J. Marx) und Dirigieren (bei den Professoren Swarowsky und Krips) studierte.
Nach dem Krieg schloss sich eine Zeit ausgedehnter Studien im Ausland an, u.a. in Paris bei Yves Nat, bei Walter Gieseking in Saarbrücken, bei Wilhelm Kempff und Edwin Fischer, die ihn musikalisch sehr geprägt haben.
Bereits im Alter von 15 Jahren debütierte er als Konzertpianist im Wiener Musikverein, 1950 feierte er Debüts in London und Zürich, 1951 absolvierte er seine erste ausgedehnte Tournee durch Südamerika.
Danach trat Jörg Demus wohl in allen großen europäischen Musiksälen auf und machte sich als Liedbegleiter von Größen wie Dietrich Fischer-Dieskau oder Elisabeth Schwarzkopf und als Kammermusiker einen Namen.
Es absolvierte unzählige Tourneen durch Südamerika, die USA und Japan sowie zahlreiche Gastspiele bei großen internationalen Festspielen, wo sich der Starpianist mit seinen Interpretationen der Werke von Mozart, Beethoven, Haydn, Bach und Schubert sowie mit seinen Gesamteinspielungen der Klaviersonaten von Robert Schumann und Claude Debussy ein Stammpublikum erarbeitete.
Neben seiner aktiven Musikerkarriere unterrichtete Jörg Demus an Musikhochschulen in Wien und Stuttgart und publizierte eine Reihe von musiktheoretischen Aufsätzen und Büchern. Bei seinem Spiel bemühte er sich um ein Wiederaufleben des Hammerflügels als Originalinstrument.
Jörg Demus zählt zu den erfolgreichsten österreichischischen Pianisten nach 1945; im Laufe der Zeit legte er eine umfangreiche Sammlung von historischen Tasteninstrumenten an, von der er allerdings einen Teil 2004 im Dorotheum versteigern ließ.
Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#
- Erster Preis des Internationalen Klavierwettbewerbs Ferruccio Busoni in Bozen, 1956
- Jakob Prandtauer-Preis für Wissenschaft und Kunst der Stadt St. Pölten, 1970
- Beethoven-Ring der Beethovengesellschaft Wien, 1977
- Mozartmedaille der Wiener Mozartgemeinde, 1978
- Ernennung zum Ehrendoktor Amherst, 1981
- Schumann-Preis der Stadt Zwickau, 1986
- Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse, 2000
- Ernennung zum Ritter der französischen Ehrenlegion, 2006
Werke (Auswahl)#
- Abenteuer der Interpretation, 1967
- Die Klaviersonaten von L. van Beethoven, 1970 (mit P. Badura-Skoda)
Historische Bilder zu Jörg Demus (IMAGNO)
Quellen#
- AEIOU
- APA / OTS Presseaussendung
- I. Ackerl, F. Weissensteiner, Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, 1992
- Klassik heute
- Mediathek
- Magazin der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Redaktion: I. Schinnerl