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Diepold, Ulrike#

* 12. 12. 1961, Kapfenberg


Physikerin


Ulrike Diebold wurde am 12. Dezember 1961 in Kapfenberg (Steiermark) geboren.

Nach der Matura am Realgymnasium in Waidhofen an der Ybbs absolvierte sie ein Studium der Technischen Physik an der TU Wien, das sie 1990 mit der Promotion abschloss.
Danach ging sie für drei Jahre an die Rutgers University in New Jersey, USA. 1993 wechselte sie an die Tulane University in New Orleans, wo ihre Karriere von einer Stelle eines 'Assistant Professor' über ein 'Associate Professorship' und eine 'Full Professorship' zum 'Yahoo! Founder Chair in Science and Engineering' verlief.

Bis Ende 2009 blieb sie an der Tulane University - unterbrochen von Forschungsaufenthalten, die sie u.a. an die Pacific Northwest National Laboratories, an das Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin, aber auch an die Princeton University führten.


2010 wurde Ulrike Diebold an den Lehrstuhl für Oberflächenphysik der Technischen Universität Wien berufen, wo sie seither - neben einer Forschungsprofessur an der Tulane University - forscht und lehrt.

Ulrike Diebold arbeitet im Schnittbereich von Physik und Chemie und zählt zu den international führenden Expertinnen für Oberflächen von Metalloxiden. Obwohl diese Materialien eine wichtige Rolle in der Industrie spielen - etwa als Katalysatoren - galten sie lange als viel zu kompliziert, um sie zu untersuchen.

Die Physikerin untersucht die Metalloxide mit Hilfe von Rastertunnelmikroskopen (scanning tunneling microscopy, STM) und kann so die Oberflächen Atom für Atom studieren. So konnte und kann sie wichtige neue Erkenntnisse über die atomaren Vorgänge an der Oberfläche gewinnen.

Diese Erkenntnisse haben auch große Auswirkungen auf Themen des Umweltschutzes, der Energiegewinnung und -speicherung sowie auf weite Bereiche anderer technischer Anwendungen.

2013 wurde sie – als erst vierte Frau – mit dem Wittgenstein-Preis (auch als "Austro-Nobelpreis" bezeichnet) ausgezeichnet.

Zukünftig will sich Ulrike Diebold (mit ihrem Team) darauf konzentieren, mittels neuer Methoden die Schnittstelle zwischen festen und flüssigen Phasen zu erforschen.

Ulrike Diepold ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt mit Familie in Wien.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • zahlreiche Auszeichnungen bereits in den USA (u.a. Fellow der American Physical Society und der American Association for the Advancement of Science (AAAS)
  • "Advanced Grant" des European Research Council (ERC), 2012
  • Adamson-Award der American Chemical Society, 2013
  • korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2012
  • Wittgenstein-Preis, 2013

Weiterführendes#

Quellen#



Redaktion: I. Schinnerl