Federhofer, Hellmut#
* 6. 8. 1911, Graz (Steiermark)
Musikwissenschaftler
Hellmut Federhofer wurde am 6. August 1911 in Graz geboren.
Er studierte in Wien gleichzeitig Musik- und Bibliothekswissenschaft an der Universität sowie Klavier und Dirigieren an der Musikakademie. Daneben betrieb er noch private Kompositionsstudien bei Alban Berg. Er promovierte 1936 und - obwohl er mehrfach auch als Pianist auftrat - nahm 1937 eine 'sichere' Stelle an: er wurde Bibliothekar (und später Bibliotheksdirektor) an der Bibliothek der Technischen Hochschule (BTH) Graz und später an der Universitätsbibliothek Graz.
Seit den 1930-er Jahren sammelte und erforschte er systematisch musikhistorische Quellen v.a. aus der Steiermark und Kärnten, 1944 habilitierte sich der Privatdozent für Musikwissenschaft am neu gegründeten Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Graz; nach dem Krieg leitete er als Privatdozent ehrenamtlich (gemeinsam mit dem Komponisten Joseph Marx) das musikwissenschaftliche Institut der Universität und begann eine systematische Erforschung aller Quellen zur steirischen Musikgeschichte.
1951 wurde er zum ao. Professor, 1959 zum ord. Professor für Musikwissenschaft und 1960 zum Vorstand des Instituts ernannt.
1962 folgte er einem Ruf an die Universität Mainz, an dessen musikwissenschaftlichem Institut er bis zu seiner Emeritierung 1979 als Vorstand tätig war.
Seiner Heimat blieb er trotzdem immer verbunden; er widmete sich besonders dem Werk Heinrich Schenkers und dessen Musiktheorie sowie dem Barockkomponisten Johann Joseph Fux: von 1955 bis 2006 leitete er die Edition zur Herausgabe dessen sämtlicher Werke.
Darüber hinaus rief er u. a. die Editionsreihen "Musik alter Meister" und die "Mainzer Studien zur Musikwissenschaft" ins Leben und ist Ehrenmitglied des "Zentralinstituts für Mozartforschung" (Salzburg) und der "Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft".
Hellmut Federhofer zählt zu den ganz großen Persönlichkeiten der österreichischen Musikwissenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg.
Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#
- Ehrendoktorat der Universität Graz, 2001
- Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark, 2005
- Mitglied der philosophisch-historischen Klasse im Ausland d. Österr. Akademie der Wissenschaften
Quellen#
- AEIOU
- Kleine Zeitung
- KF Uni Graz
Redaktion: I. Schinnerl